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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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leichteste Sache auf der Welt gewesen. In Frankies Franchise glich sonst niemand den vorab gegebenen Personenbeschreibungen. Doch die äußere Erscheinung war nicht ausschlaggebend; im allgemeinen Durcheinander nahmen die drei Psychosensitiven dennoch die jeweilige Aura der anderen deutlich wahr. Sie hatten einander zugenickt und waren mit ihren Drinks von der Bar in die freie Nische geschlendert. Manche Stammgäste hatten ihnen neugierige Blicke zugeworfen – die harten Typen ein wenig vorsichtig, die Prostituierten abschätzend. Sie hatten die Blicke nicht erwidert.
    Nachdem sie sich gesetzt hatten, begann Krakovic die Unterhaltung: »Ich glaube nicht, dass Sie meine Sprache sprechen«, hatte er mit einem deutlichen, aber durchaus nicht unangenehmen Akzent gesagt, »aber ich spreche Ihre. Einigermaßen. Das ist mein Freund Sergei.« Er nickte in Richtung seines Begleiters. »Er spricht kaum Englisch. Er hat auch kein ESP-Talent.«
    Kyle und Quint sahen Gulharov an. Sie erblickten einen relativ gut aussehenden jungen Mann mit kurz geschnittenem blonden Haar, grauen Augen und grob wirkenden Händen, die nun auf dem Tisch lagen und sein Bierglas umfassten. Er schien sich in seiner westlichen Kleidung nicht allzu wohlzufühlen, und sie passte auch nicht so recht.
    »Das mag stimmen«, sagte Quint mit verengten aufmerksamen Augen. Er sah Krakovic wieder an. »Aber ich bin sicher, er verfügt stattdessen über andere nützliche Talente.«
    Krakovic lächelte leicht und nickte. Er schien allerdings unangenehm berührt.
    Kyle hatte mittlerweile Krakovic gemustert und sein Gesicht in seinem Gedächtnis gespeichert. Der russische Leiter der ESP-Spionage war Ende dreißig. Sein schwarzes Haar war recht dünn, und aus seinem schmalen, beinahe hageren Gesicht blickten Kyle durchdringende grüne Augen an. Krakovic war mittelgroß und schlank.
    Ein gehäutetes Kaninchen, dachte Kyle. Doch die dünnen blassen Lippen wirkten trotzdem stark, und die hohe Stirn ließ auf einige Intelligenz schließen.
    Krakovics Eindruck von Kyle war ein ähnlicher: ein Mann, ein paar Jahre jünger als er selbst, intelligent, fähig. Nur was die äußere Erscheinung betraf, unterschied sich Kyle von ihm, doch das spielte keine Rolle. Kyles Haar war braun und voll und von Natur gelockt. Er war kräftig, hatte ein wenig Übergewicht, aber das fiel bei seiner Größe kaum auf. Die Augen waren ebenso braun wie das Haar, die Zähne in seinem etwas zu breiten Mund, der sich ganz leicht von links nach rechts herunterzog, waren ebenmäßig und weiß. Diesen Zug um den Mund hätte man bei jemand anderem als Zynismus auslegen können, doch nicht bei Kyle, dachte Krakovic.
    Quint dagegen wirkte aggressiver, aber er verfügte wahrscheinlich über eine eiserne Beherrschung. Er kam bestimmt zu schnellen Entschlüssen, ob sie nun richtig oder falsch waren. Und danach würde er vermutlich auch handeln und hoffen, das Richtige getan zu haben. Wenn es sich als falsch herausstellte, würde er allerdings keine Schuldgefühle entwickeln. Er wirkte überhaupt nicht sehr emotional. All das las Krakovic aus Quints Gesicht und dessen Haltung, und Krakovic bildete sich auf seine Menschenkenntnis einiges ein. Quint war geschmeidig wie eine Katze. Wie eine angespannte Feder. Es lag keine Nervosität in dieser Haltung – lediglich die natürliche Fähigkeit, schnell zu denken und zu handeln. Seine blauen Augen blickten entwaffnend drein und so, als entgehe ihnen nichts. Die Nase war schmal und gerade, die Stirn von Denkerfalten zerfurcht. Auch er war Mitte dreißig, und seine Haare wurden bereits dünn. Und er verfügte über ein Talent. Krakovic war sicher, dass Quint extrem psychosensitiv war. Er konnte andere Begabte aufspüren.
    »Oh, Sergei Gulharov ist …«, antwortete Krakovic endlich, »… mein … Leibwächter. Allerdings nicht auf die Weise, die Sie und ich bevorzugen. Ein solches Talent hat er nicht. Er ist der einzige Normale hier am Tische. Leider.« Er sah Kyle anklagend an. »Sie und ich wollten uns unter Kollegen treffen, ohne, äh, Unterstützung?«
    In diesem Augenblick brach die Musik ab, und dann wurde der Rock’n’Roll durch ein italienisches Lied ersetzt.
    »Krakovic«, sagte Kyle, der nun scharf dreinblickte und betont leise sprach, »wir sollten das am besten gleich klären. Sie haben recht. Wir hatten vereinbart, dass wir beide uns treffen. Jeder von uns durfte einen Begleiter mitbringen. Aber keine Telepathen. Wir sollten miteinander verhandeln,

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