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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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bemüht.
    Dann trat er George die wackeligen Beine unter dem Leib weg und machte sich auf die Suche nach dem Metallkopf der Hacke. Einen Augenblick später kehrte er zu George zurück, der immer noch würgte und sich wand und gegen den Pflock in seinem Herzen ankämpfte. Yulian packte eines der zuckenden Beine und schleifte ihn herüber zu einem Teil des Fußbodens, wo zwischen herausgebrochenen Fliesen die blanke Erde zu sehen war. Er kniete neben ihm nieder und benutzte den Kopf der Hacke als Hammer, um den Pflock noch tiefer hinein und durch Georges Brustkorb hindurch in die Erde zu treiben. Schließlich steckte er ganz fest und ließ sich nicht mehr bewegen. George war festgenagelt wie ein exotischer Schmetterling auf dem Schaubrett einer Vitrine. Nur ein paar Zentimeter weit ragte der Pflock noch aus seiner Brust heraus, aber es war wenig Blut zu sehen. Die Augen hielt er nach wie vor offen, auf seinen Lippen stand weißer Schaum, aber er rührte sich nicht mehr.
    Yulian stand auf, wischte sich die Hände an der Hose ab und suchte nach Anne.
    Er spürte sie in einer dunklen Ecke auf, wo sie zitternd kauerte und leise Klagelaute von sich gab. Sie wirkte wie eine weggeworfene Puppe.
    Er zerrte sie hinüber in den Raum mit dem Ofen und deutete auf eine Schaufel. »Schaufle noch Kohle ins Feuer!«, befahl er. »Ich will, dass es heißer als die Hölle brennt, und wenn du noch nicht weißt, wie heiß es in der Hölle ist, werde ich es dir zeigen! Ich will, dass dieses Gitter dort rot glüht. Und was auch immer passiert, gehe nicht zu George hinüber! Lass ihn in Ruhe. Hast du verstanden?«
    Sie nickte, wimmerte und schrak vor ihm zurück. »Ich bin gleich wieder da«, sagte er noch und ließ sie neben dem mittlerweile bullernden Ofen stehen.
    Auf dem Weg nach draußen sagte Yulian zu Wlad: »Bleib hier! Pass auf!« Dann ging er ins Haus zurück.
    Als Yulian oben am Schlafzimmer seiner Mutter vorbeischritt, hörte er, wie sie sich rastlos bewegte. Er blickte hinein. Georgina tigerte händeringend im Raum umher und schluchzte. Sie erblickte ihn. »Yulian?« Ihre Stimme bebte. »Oh, Yulian, was soll nur aus dir werden? Und was wird aus mir?«
    »Was aus uns werden sollte, ist bereits aus uns geworden«, antwortete er mit kalter gefühlloser Stimme. »Kann ich dir noch vertrauen, Georgina?«
    »Ich … ich weiß nicht einmal, ob ich mir selbst noch trauen kann«, erwiderte sie schließlich.
    »Mutter« – er benutzte unwillkürlich diese Anrede – »willst du genau wie George werden?«
    »Oh Gott! Yulian, bitte sag so was ni…«
    Er unterbrach sie: »Wenn du das nämlich willst, kann ich dafür sorgen. Denke ab jetzt daran.«
    Yulian verließ sie und begab sich in sein eigenes Zimmer. Helen hörte ihn kommen. Sie keuchte auf, als sie die sich nähernden Schritte vernahm, und warf sich auf sein Bett. Als er ins Zimmer trat, hob sie den Saum ihres Kleids und zeigte ihm ihren Unterleib. Sie war nackt unter dem Kleid. Er sah sie an und durchschaute ihre Miene: Sie bemühte sich zu lächeln, doch darunter lag blanke Angst verborgen. Es war, als hätte jemand Kreidepulver auf das Gesicht eines Clowns gestreut.
    »Bedecke dich, du Flittchen!«, sagte er streng.
    »Ich dachte, ich gefalle dir so!«, rief sie verzweifelt. »Yulian, bestrafe mich nicht! Bitte tu mir nicht weh!« Sie sah zu, wie er zu einer Kommode hinüberging, einen Schlüssel aus der Tasche holte und das oberste Schubfach herauszog. Als er sich ihr zuwandte, grinste er wieder auf diese üble Art, und in den Händen wog er ein glänzendes nagelneues Metzgermesser. Das Ding hatte eine beinahe zwanzig Zentimeter lange Klinge und war so schwer wie eine kleine Axt.
    »Yulian!«, keuchte Helen. Ihr Mund war so trocken, als wäre er mit Sägemehl gefüllt. Sie glitt vom Bett und zog sich weiter vor ihm zurück. »Yulian, ich …«
    Er schüttelte den Kopf und lachte auf seine eigenartige Weise, leise, hell und ein wenig – glucksend. Dann wurde seine Miene jedoch wieder nichtssagend. »Nein«, sagte er zu ihr, »das ist nicht für dich bestimmt. Du bist in Sicherheit, solange du … mir nützlich bist. Und das bist du. Ich müsste eine Menge zahlen, um eine zu finden, die so süß und unverbraucht ist wie du. Und selbst dann – wie alle Frauen wäre sie den Aufwand nicht wert.« Damit schritt er hinaus und schloss die Tür geräuschlos.
    Als Yulian das Haus wieder verließ, sah er, wie hinten aus dem Schornstein eine blaue Rauchwolke aufstieg. Er lächelte und

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