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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sein Gesicht war eine angespannte, undurchdringliche Maske. »Dann denken Sie jetzt einmal darüber nach. Und hören Sie auf, sich Gedanken über diese Männer zu machen. Sorgen Sie sich lieber um sich selbst und um Ihre Leute. Das steht auch in diesen Befehlen. Sobald der Brückenkopf installiert ist, sind Sie dran.«
    Luchow taumelte und musste sich am Geländer festhalten. Er schäumte vor Wut, aber diese Nachricht lähmte ihn für einen Moment. Khuv drehte sich um, als wäre nichts gewesen. Da fand Luchow seine Stimme wieder. »Das haben Sie sich ja fein ausgedacht, was, Major? Sie kommen hier aus der ganzen Sache glatt raus?«
    Khuv blieb stehen, drehte sich langsam um und sah ihm in die Augen. Er war blasser, als Luchow ihn je gesehen hatte.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf und Luchow sah, wie sein Kehlkopf arbeitete. »Auch das steht in den Befehlen. Es wird Sie freuen zu hören, dass sich in zehn Tagen unsere Wege trennen werden, Viktor. Wenn diese Männer gehen, gehe ich mit.«
    Am anderen Ende des Schachtes, der zu den Magmasse-Ebenen führte, stand Vasily Agursky außer Sicht hinter einer Ecke und hatte das ganze Gespräch mitgehört. Jetzt, als Khuvs Fußtritte über die Bohlen dröhnten, drehte er sich um und rannte lautlos weiter nach oben. Er trug Schuhe mit Gummisohlen und bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Katze. Nein, mit der Geschmeidigkeit eines Wolfs! Er trabte voran und ergötzte sich an der Kraft seiner Schenkel, die ihn mühelos vorantrugen. Selbst in seiner Jugend hatte er eine solche Kraft nicht gekannt. Und auch nicht diese Leidenschaften, diese Begierden, diesen Hunger ...
    Aber trotz Agurskys Schnelligkeit und Verstohlenheit erhaschte Khuv doch noch einen Blick auf ihn, bevor er um die Ecke verschwand. Es war nicht mehr als ein winziger Moment, aber es war eine Sache mehr, um die er sich Gedanken machen musste. Zusätzlich zu all seinen anderen Problemen war da noch diese Sache mit Agursky – was immer das sein mochte. Khuv hatte ihn in letzter Zeit nur selten gesehen, aber immer wenn das geschehen war ... er konnte nicht genau sagen, woran es lag, aber irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Und jetzt eben wieder – wieselflink, mit vorgestrecktem Kopf war er davongehuscht, lautlos wie ein Geist und genauso unheimlich.
    Khuv schüttelte den Kopf und fragte sich, was mit dem seltsamen kleinen Wissenschaftler wohl los sei.
    Früh am nächsten Morgen schreckte Khuv durch das Kreischen der Alarmsirenen aus dem Schlaf. Im Moment des Erwachens blieb sein Herz beinahe stehen – es versuchte, sich aus seinem Brustkorb loszureißen und die Speiseröhre hochzuklettern. Aber dann bemerkte er, dass es sich nur um die allgemeinen Alarmsirenen handelte und nicht um Luchows verdammten Selbstzerstörungsmechanismus. Khuv dankte Gott dafür, auch wenn er eigentlich gar nicht an ihn glaubte.
    Einen Augenblick später, als er sich noch hastig ankleidete, hämmerte es an seine Tür. Er öffnete, um den öligen Paul Savinkov einzulassen, der jedoch, abgesehen von dem Schweiß auf seinem fetten, verängstigten Gesicht, jetzt gar nicht schleimig wirkte. Er verströmte jetzt nicht Unterwürfigkeit, sondern nackte Angst!
    »Major!«, keuchte er. »Genosse! Mein Gott, mein Gott!«
    Khuv schüttelte ihn. »Was ist los, Mann?«, fauchte er. »Da, setzen Sie sich, bevor Sie umfallen.« Er schob Savinkov auf einen Stuhl.
    Der fette ESPer zitterte und wabbelte wie ein Pudding. »Ich ... entschuldigen Sie ... Es ist bloß ... bloß ...«
    Khuv verpasste ihm einen Satz Ohrfeigen. »Vielleicht erzählen Sie mir jetzt mal, was los ist«, knurrte er.
    Khuvs schlanke Finger hatten weiße Streifen auf Savinkovs rotem Gesicht hinterlassen. Die Augen des ESPers verloren ihren starren Ausdruck, und er schüttelte den Kopf, als wäre er derjenige, der gerade wach wurde und nicht Khuv.
    Und dann glaubte Khuv einen Moment lang, der Mann würde in Tränen ausbrechen. Khuv würde ihm die Faust zwischen die Zähne schmettern, wenn er das wirklich täte. »Na?«, fauchte er.
    »Roborov und Rublev«, keuchte Savinkov. »Tot, sie sind beide tot!«
    »Was?« Khuv wusste, dass das nur eine Einbildung sein konnte, das musste ein schlechter Traum sein. »Tot? Wie, um Gottes –? Ein Unfall?« Er war mit dem Ankleiden fertig und stieg in seine Schuhe.
    »Unfall?« Savinkov grinste wie ein Idiot, aber das wurde sofort wieder von einem Schluchzen abgelöst. »Oh nein, das war kein Unfall. Als es passierte, bin ich von ihren Gedanken

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