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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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erhob sie sich. »Verspüren Sie eine Besserung?«
    Wrexham blickte misstrauisch auf. »Der Schmerz hat nachgelassen, aber das wäre vielleicht auch von allein passiert.«
    »Sehr gut möglich«, pflichtete sie ihm bei. »Gute Nacht, Lord Wrexham.«
    Noch einmal hielt er sie zurück, bevor sie das Zimmer verließ. »Ehrlich gesagt, der Schmerz hat deutlich nachgelassen«, knurrte er. »Warum haben Sie mir geholfen?«
    »Im christlichen Sinn ist es eine gute Tat, seinen Feinden zu helfen.« Sie schenkte ihm ein betörendes Lächeln. »Und wenn man das tut, empfindet der Feind Reue.«
    Wrexham lachte schallend auf. »Und Sie habe ich für unbedarft gehalten!«
    »Sie haben nie versucht, mich kennen zu lernen, Mylord.« Sie verbeugte sich und zog sich in dem Bewusstsein zurück, dem Alten ein wenig Respekt abgetrotzt zu haben. Es freute sie, auch wenn es keine Rolle mehr spielte, denn bald würde sie Dornleigh verlassen haben. Trotzdem hätte sie nichts dagegen, wenn ihn die Gewissensbisse ordentlich plagten, schließlich hatte er sich ihr gegenüber sehr ungerecht benommen.
     
    Trotz der langen Nacht stand Troth am nächsten Morgen zeitig auf, um ihre Chi-Übungen zu machen. Draußen war es nebelig und die Luft war beißend kalt. Sie musste sich kräftig bewegen, um warm zu bleiben.
    Sie bereitete sich gerade auf die zweite Stellung vor, als Kyle erschien und ihre Bewegungen schweigend nachahmte. Sie wusste nicht recht, ob sie sich darüber amüsieren oder ärgern sollte. »Vor Ihnen liegt noch ein langer Weg, Mylord, bevor Sie diese Kunst beherrschen«, bemerkte sie trocken und setzte zu den langsamen, gewundenen Bewegungen der nächsten Figur an, die sich >Wolkenarme< nannte.
    »Was bedeutet, dass ich besser gleich die Gelegenheit beim Schopf packe, um mich von der einzigen Expertin Englands unterrichten zu lassen.« Er machte ihre anmutigen Bewegungen etwas ruckartig nach. »Vom Reiten tun mir immer noch sämtliche Knochen weh. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich deine Übungen mitmache? Ich verspreche, keinen Ton von mir zu geben. Natürlich habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn du lieber mit dem Chi und dem Nebel allein sein möchtest.«
    Sie hatte das Alleinsein genossen, doch sie spürte, dass sie seiner Gesellschaft den Vorzug gab. »Wie du möchtest. Wie geht es übrigens Lord Wrexham?«
    »Gut genug, um heute nach London abzureisen.« Kyle grinste. »Du hast ihn beeindruckt.«
    Froh darüber, dass der alte Drachen sie für den Rest ihres Aufenthaltes auf Dornleigh nicht stören würde, nahm sie ihre Chi-Übungen wieder auf. Kyle begriff schnell. Anscheinend erinnerte er sich an seine Stunden auf der Reise nach Hoshan. Wenn sie Dornleigh verlassen hatte, würde er sehr gut allein zurecht kommen. Die Übungen würden ihm helfen, den immer noch blockierten Energiefluss freizusetzen.
    Sie war in einen halb meditativen Zustand geglitten und achtete nicht mehr auf ihn, als sie ihre Bewegungen beschleunigte. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie ihn zusammengekrümmt am Rasen liegen, eine Hand auf die Rippen gepresst. »Kyle!« Mit einem Satz war sie bei ihm, ließ sich auf die Knie fallen und legte ihm die Hand auf die Stirn. »Hast du einen Malariaanfall?«
    »Nein, so dramatisch ist es nicht«, keuchte er und rieb sich mit einer Hand die Rippen. »Es sticht in der Seite. Anscheinend habe ich mich überanstrengt. Ich bin in einer elend schlechten Verfassung, Troth.«
    Sie kauerte jetzt auf den Fersen. »Für einen Toten bist du eigentlich ziemlich lebendig.«
    »Die Berichte über meinen Tod waren schamlos übertrieben.« Vorsichtig streckte er den Oberkörper. »Das Schlimmste an der Malaria ist, dass es so lange dauert, bis man sich davon erholt hat. Meinen letzten Anfall hatte ich irgendwo am Kap der Guten Hoffnung, aber noch Monate später hätte ich mich nicht einmal mit einem mittelgroßen jungen Hund balgen können, ohne zu unterliegen.«
    »Ja, ich könnte dich besiegen, auch wenn meine Hände am Rücken gefesselt sind«, meinte sie zustimmend.
    »Erniedrigend, aber wahr.« Mit schmerzverzerrtem Gesicht kam er mühsam wieder auf die Beine. »Ich glaube, ich mache jetzt lieber Schluss, bevor man mich auf einer Bahre ins Haus tragen muss.«
    »Für heute habe ich mein Pensum auch erledigt.« Die Sonne hatte den Nebel verscheucht und erwärmte die Morgenluft. Für britische Verhältnisse war es frühlingshaft warm. »Dann bis später. Ich möchte noch die Gärten erkunden. Bei diesem ständigen

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