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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fall geht es einzig und allein darum, dass man eine Frau nicht schwängert, wenn sie kein Kind haben will.«
    Sie entzog sich ihm und setzte sich auf. Die schönen dunklen Augen blitzten vor Zorn. »Was für ein Dilemma das wäre, wenn du zwischen einer ungewollten Frau und einem von dir gezeugten Bastard entscheiden müsstest! Keine Sorge ... damals in Fengtang habe ich nicht empfangen und jetzt wahrscheinlich auch nicht. Du und dein kostbares Erbe sind vor mir sicher.«
    Auch er setzte sich auf und stützte sich mit einem Arm ab. Fassungslos starrte er sie wie einen Feuerwerkskörper an, der gleich explodieren würde. »Glaubst du wirklich, ich bin so intolerant, dass ich ein Kind ablehnen würde, nur weil sein Blut gemischt ist?«
    Troth senkte die Augenlider. Sie wusste, sie war ungerecht gewesen. »Ich halte dich nicht für intolerant.« Im Gegenteil, er war der aufgeschlossenste Mensch, den sie kannte, aber Toleranz war kein Heilmittel für das, was sie trennte.
    »Verlangen ist sinnlos ... sogar gefährlich, wenn es kein festes Fundament hat.« Wenn es keine Liebe gab ... Wie sollten sie sich aus dem Weg gehen, jetzt, nachdem sie wieder miteinander geschlafen hatten, wenn sie unter einem Dach lebten? Das wäre unmöglich. Es gab nur eine Lösung. Mit schmerzender Gewissheit stieß sie hervor: »Es wird Zeit, dass ich abreise.«
    Seine Augen flackerten erschrocken. Als ob er die furchtbare Bedeutung ihrer Worte nicht wahrhaben wollte, machte er ihr einen Vorschlag. »Wir könnten morgen nach Schottland aufbrechen.«
    »Es gibt kein >wir<, Kyle.« Sie berührte seine Wange und fürchtete, das Herz würde ihr brechen. »Wir sind mehr als Liebende und doch kein Paar. Ein weiteres Zusammensein würde uns beide nur quälen. Ich werde allein nach Schottland gehen.«
    An seinem Unterkiefer zuckte ein Muskel. »Ein Jahr und ein Tag sind noch nicht vergangen.«
    »Dieser Brauch ist nur ... nur ein gesellschaftlicher Kompromiss. Es besteht kein Grund, sich weiter daran zu halten, wenn der wichtigste Punkt nicht erfüllt ist: Wir sind nicht verheiratet und sind es nie gewesen. Die Frist wird ablaufen, ob wir nun zusammen oder getrennt leben.«
    Sie erhob sich, um der Verlockung zu entgehen, den Geliebten ein letztes Mal zu berühren. »Mit oder ohne deine Zustimmung werde ich abreisen, Kyle.«
    Die Sonne zeichnete flimmernde Sprenkel auf seinen nackten Körper, als er wie eine griechische Staute versteinert im Gras saß - bis auf die rechte Hand, die sich zur Faust schloss und wieder öffnete. Nach einer Weile sagte er: »Nimm die Reisekutsche. Sie ist bequemer. Und ... und wenn du dich zur Rückkehr entschließt, steht sie bereit, um dich zu holen.«
    »Ich werde nicht zurückkehren, Mylord«, erklärte sie leise. »Was hätte das für einen Sinn?« Sie kleidete sich an, flocht das Haar zu einem seitlichen Zopf zusammen. Hätten sie sich beide wohl so gehen lassen, wenn sie es sittsam geknotet getragen hätte und nicht als liederliche Mähne? Nein, ihre Verspieltheit hatte sie ins Verderben getrieben.
    Er stand ebenfalls auf und zog sich ungeschickt an. »Wirst du mir wenigstens ab und zu schreiben? Unsere Verbundenheit ist so eng, dass ich dich darum bitten kann.«
    »Vielleicht. Aber zuerst muss ich fortgehen. Weit fort.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die
    Wange. Es war eine lächerliche Geste, nach dem brennenden Fieber, das sie zusammengeschmolzen hatte. »Es hat mich sehr gefreut, Sie gekannt zu haben, Mylord.«
    Er führte ihren Handrücken zu einem Kuss an seine Lippen. »Mich auch. Ich ... ich wünschte, die Dinge lägen anders.«
    »Ich auch«, sagte sie mit herzzerreißendem Bedauern. »Ich auch.«
    In der Reisekutsche würde sie wie eine Schildkröte abreisen, mit all ihrer weltlichen Habe auf dem Rücken. Sie hatte schnell gepackt. Ruhig, als ob sie ihre Abreise schon lange geplant hätte, verabschiedete sie sich von den Dienstboten, die sie am besten kannte. Bessy, die Zofe, und Hawking, der Butler, blickten sie mit großen, anklagenden Augen an, aber keinem kam ein Wort des Vorwurfs über die Lippen. Wie viel mochten sie wohl über die Situation zwischen ihr und Kyle wissen?
    Als sie am folgenden Morgen zur Kutsche hinuntergehen wollte, fiel ihr Blick auf seinen Ring, den sie immer noch trug. Sie zog ihn ab, legte ihn auf die Frisierkommode, dann nahm sie das dazugehörige keltische Armband ab, das Meriel ihr geschenkt hatte. Familienschmuck wird einem anvertraut, aber sie war

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