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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch den Kopf gehen lassen. Es gehören immer zwei dazu, um ein Kind in die Welt zu setzen. Willst du deinem Kind den Vater rauben und Maxwell sein eigen Fleisch und Blut vorenthalten? Ein gefühlloser Klotz scheint er nicht gerade zu sein.«
    Warum musste sie dieses Thema auch zur Sprache bringen! Schön, eine Schwangerschaft ließ sich nur in den ersten Monaten geheim halten. »Wenn ich mich entschließe, Maxwell nicht zu heiraten, werde ich bei euch dann noch willkommen sein?«
    Maireads Gesicht wurde weich. »Du wirst immer meine Enkelin sein, Mädchen. Aber hier wird es stets Leute geben, die das missbilligen. Handfast oder nicht. Es könnte deinem Kind das Leben sauer machen, wenn du es hier großziehst. Und was ist, wenn du noch ein paar Balgen mehr haben möchtest? Eins ist doch erst der Anfang.«
    Eigensinnig biss Troth die Zähne aufeinander. »Ich kann ja einen anderen heiraten.«
    »Ich glaube kaum, dass es hier von Männern wimmelt, die dir gefallen. Du könntest nach Edinburgh ziehen. Mein Enkel Jamie verkehrt in guten Kreisen, vielleicht läuft dir dort dein zukünftiger Ehemann über den Weg.« Sie stand auf und räumte den Tisch ab. »Aber prüfe ernsthaft, ob er Kyle das Wasser reichen kann.«
    Troth blieb verstockt sitzen.
    Dann lächelte die alte Frau verschmitzt. »Auch wenn ich eine achtzigjährige Witwe bin, mein Mädchen, so bin ich noch nicht tot. Wenn du Maxwell nicht magst, könnte ich herausfinden, ob er sich für reifere Frauen interessiert.«
    Lachend erhob sich Troth vom Tisch und ging in ihr Dachkämmerchen, um für die Reise ins Hochland zu packen. Ja, sie mochte ein Dickschädel sein. Sie widersetzte sich hartnäckig dem Gedanken, Kyle zu heiraten, nur weil dies alle Welt von ihr erwartete. Sie war nach Britannien gekommen, um endlich in Freiheit zu leben. So leicht würde sie nicht klein beigeben.
     
    »Dann sehen wir dich also in vierzehn Tagen wieder.« Mairead drückte Troth fest an sich. Troth gab ihr einen liebevollen Kuss und umarmte dann ihre Tante Jean. Sie vermisste die beiden jetzt schon und war noch nicht einmal abgereist. Pearl Blossom und der Großteil ihres Gepäcks würden hier bleiben und auf ihre Rückkehr warten. Die bloße Tatsache, dass sie ihre Koffer mit vollem Recht unter diesem Dach stehen lassen konnte, erfüllte sie mit warmer Freude.
    »Ich werde gut auf sie aufpassen«, versprach Kyle.
    »Das will ich auch hoffen«, brummte Mairead, als Kyle Troth in die ramponierte kleine Kutsche half, die er für die Fahrt nach Kinnockburn gemietet hatte.
    Troth kniete sich rückwärts auf ihren Sitz und winkte, bis Großmutter und Tante außer Sichtweite waren. Dann drehte sie sich um und setzte sich hin. »Hoffentlich geht es Pearl Blossom gut, wenn ich weg bin.«
    »Ganz bestimmt. Deine Großmutter hat vier Kinder großgezogen, dann dürfte es für sie nicht schwierig sein, sich vierzehn Tage lang um ein kleines Kätzchen zu kümmern. Auch wenn es nur Unfug treibt, wie Pearl Blossom.« Kyle lenkte die Kutsche von dem Seitenweg auf die Hauptstraße durch Melrose. »Wirst du hier leben?«
    »Heißt das, du hast dein Vorhaben aufgegeben, mir den Hof zu machen?«
    Seine Antwort kam sehr langsam. »In Melrose wirkst du so glücklich und ausgeglichen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du einen Ehemann brauchst.«
    Sie hatte eine Weile von einem Häuschen in der Nähe ihrer Großmutter und Tanten und Onkel und Cousins und Cousinen geträumt. Sie hatte vorgehabt, Kochen zu lernen und den Garten zu pflegen, Bücher aus Edinburgh zu bestellen, sich ein friedliches Pferd zu kaufen und über die Hügel zu reiten. Die Leute, die ihr fremdes Gesicht entsetzt anstarrten, würden sich bald an sie gewöhnen und ihr Kind würde schottischer als ein Schotte aussehen.
    Aber ihr Gespräch mit Mairead vom Vortag hatte sie aus diesen Träumen gerissen. In ihrer ersten überschwänglichen Freude über den herzlichen Empfang der Montgomerys hatte sie übersehen, dass es verschiedene Grade des Willkommenseins gab. Sie zweifelte nicht an der Macht der Blutsbande, die ihr Liebe, Schutz und Geborgenheit sichern würden. Aber blutsverwandt zu sein bedeutete nicht, dass die Montgomerys die Welt mit ihren Augen sehen würden und jede ihrer Handlungen billigten.
    Melrose war ein kleiner Marktflecken, die Bevölkerung begrenzt und homogen. Sogar ein Hochländer wie ihr
    Onkel Tarn Gordon wurde als Fremder betrachtet. Gleichgültig, was sie tat, eines würde sie immer sein: die chinesische Tochter

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