Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
beiden Anlässen hatte sie sich prächtig unterhalten. »Du hast es selbst zugegeben: Das Höchste, was ich von deinem Vater erwarten kann, ist Toleranz. Das will ich nicht, und ich möchte auch nicht zwischen deinen Pflichten mir und deinem Vater gegenüber stehen, denn die Eltern sollte man an erster Stelle ehren.«
    »Wir sind hier nicht in China.« Er wandte sich ihr zu und seine Augen blitzten zornig auf. »Hör mir gut zu, Troth Montgomery. Als meine Frau würdest du immer an erster Stelle stehen. Wenn du nicht mit meinem Vater unter einem Dach leben möchtest, dann bitte sehr. Wir können auch woanders wohnen. Wenn du die aristokratische Gesellschaft meiden möchtest, bitte sehr, obwohl ich überzeugt bin, dass du eine großartige, von allen bewunderte Lady abgeben würdest, sobald du dich erst einmal mit deiner neuen Welt vertraut gemacht hättest. Wenn du nicht während meiner Sitzungen im Parlament in London sein möchtest, kannst du in Melrose bleiben, auch wenn du mir fehlen wirst, wie ... wie der Brennstoff dem Feuer. Sind deine Bedenken gegen eine Heirat damit entkräftet?«
    Sie starrte ihn an. Die Leidenschaftlichkeit seiner Argumentation begeisterte sie. Allmählich wurde er wieder der Mann, den sie in Kanton gekannt hatte - voller Leben und Überzeugungskraft. Und wenn er ihr immer wieder sagte, sie sei schön, würde sie ihm eines Tages tatsächlich glauben. »Ich ... ich weiß nicht, was sich sagen soll.«
    »Du brauchst jetzt auch nichts zu sagen. Dir bleibt noch genügend Zeit, um dir neue Einwände einfallen zu lassen. Und mir, um sie zu widerlegen.«
    Er legte den freien Arm um sie und zog sie an sich. Sein fordernder Mund war bedrohlich nahe. Fast gegen ihren Willen öffnete sie die Lippen und schlang die Arme um ihn. Beim Kloster Dryburgh hatte er sie mit großer Zärtlichkeit geküsst. Bei diesem Kuss aber stigmatisierte er jede Faser ihres Seins mit der Erinnerung an die Intimität, das Wunder, die Gefahren und die Verzückung, die sie geteilt hatten.
    Endlich war sie so weit, ihre Unabhängigkeit über alles zu schätzen, aber wie sollte sie jemals wieder unabhängig sein, wenn sie sich diesem ergab? Als Geliebte war sie seine Sklavin gewesen, bereit, alles zu tun, was er verlangte.
    Aber wenn er erfuhr, dass sie möglicherweise ein Kind von ihm in sich trug, würde er ihren Körper verlangen und eine Bindung auf Lebenszeit. Dazu war sie nicht bereit. Jedenfalls nicht zu einer Bindung auf Lebenszeit. Ihr Körper jedoch würde seinem Verlangen sofort erliegen ...
    Heftig atmend gab er sie frei, in seinen Augen war aber kein Triumph zu sehen. Nur das gleiche Sehnen wie in ihren Augen.
    Die Hand zitterte leicht, als sie sich mit dem Handrücken über den Mund wischte. »Wolltest du nicht um mich werben, ohne dass wir ins Bett gehen?«
    »Ich hatte nicht die Absicht, dich zu verführen. Ich wollte dich nur nachdenklich machen.« Endlich hatte auch das letzte Schaf der Herde die Straße passiert und Kyle setzte die Kutsche wieder in Bewegung. »Ich dachte, wenn ich brennen muss, soll es dir nicht besser ergehen.«
    Mit wütender Entrüstung starrte sie auf sein Profil. Wenn er sie entflammen wollte, dann war es ihm gelungen.
    Verdammter Kerl! Verdammter Mistkerl!

KAPITEL 42
     
    Castle Doom, Highlands
    Die Hand schützend vor die Augen haltend, blickte er zu der kantigen Silhouette der Burg hinauf, die auf der Kuppe des Berges vor ihnen thronte. »Ich hatte ganz vergessen, was für ein unheimliches Gemäuer das ist. Da läuft es einem ja kalt den Rücken hinunter.«
    »Aber du hast nicht vergessen, wie steil dieser Berg ist«, meinte Troth. »Ob die Pferde es bis hinauf schaffen?«
    »Das möchte ich ihnen nicht zumuten. Wir beide werden zu Fuß hinaufgehen. Mal sehen, ob die Chi-Übungen etwas genützt haben.« Er sprang aus der Kutsche und half Troth beim Aussteigen. An einem kleinen Bach legte er den Pferden Fußfesseln an und ließ sie trinken.
    »Woher kommt der Name? Castle Doom, die Schicksalsburg. Könnte aus einer Schauergeschichte stammen.«
    »Der ursprüngliche Name war einige Silben länger und gälisch, aber die erste Silbe hieß Doom, und das passte so gut, das man diese Bezeichnung beibehielt. Die Burg gehörte den Campbells und wurde von den Engländern nach dem 45er Aufstand zerstört. Seitdem hat hier keiner mehr gewohnt.«
    Er zog einen Picknickkorb aus dem Karriol, den ihnen die Wirtin des kleinen Gasthofs, in dem sie abgestiegen waren, mitgegeben hatte. Auf der Reise in

Weitere Kostenlose Bücher