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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch eine Krankheit umgekommen.«
    »Sie standen Ihrer Schwester sehr nahe?«
    Amworth öffnete die Augen wieder. Sein Gesicht sah auf einmal sehr alt aus. »Emily war nur ein Jahr jünger als ich, als Kinder waren wir unzertrennlich. Bis zu ihrem Tode waren wir eng befreundet.«
    Die Frage der Eigentumsverhältnisse interessierte Dominic. Grahame und Amworth besaßen beide einen Familienstammsitz, während Emily rechtmäßig Warfield gehörte. Und wie es schien, hatten sie und ihr Mann es als ersten Wohnsitz genutzt. Besser nicht danach fragen, sagte er sich. Vielleicht hatten Amworth und Kyle bereits darüber gesprochen.
    Sie gingen weiter. Viele der Porträts zeigten Männer und Frauen von zierlichem Wuchs und hellem Haar und oft besaßen die Frauen Meriels verträumten, weltfremden Ausdruck. »Die Familienähnlichkeit ist frappierend«, bemerkte Dominic.
    Amworth blieb bei einem Porträt der Familie Tudor stehen. »Ich wünschte, es gäbe ein Bild der ersten Meriel. Laut Familienarchiv war sie meiner Nichte sehr ähnlich, nur dass sie schwarzes Haar hatte. Ihr Ehemann, ein normannischer Earl, war sehr blond. Diese Merkmale lassen sich in der Familie seit Jahrhunderten verfolgen. Familiennamen und Titel haben sich geändert, aber das Blut hat sich vererbt, meistens über die Frauen. Die Erbfolge für Warfield war nie festgelegt, also konnte es auch an eine Tochter fallen, wenn kein männlicher Erbe vorhanden war. Meine Nichte ist ein direkter Abkömmling der ersten Meriel.« Er seufzte. »Der Gedanke, dass dies alles enden wird, ist mir ein Graus.«
    »Es gibt doch gewiss noch andere Zweige der Familie.«
    »Richtig. Aber meine eigenen Söhne ähneln mehr ihrer Mutter.« Er zögerte, bevor er mit einigen Schwierigkeiten fortfuhr. »Elinor ist die ideale Frau und Mutter und Gräfin, aber ... sie ist nicht in der Lage, Meriel zu akzeptieren. Eine geistige Unausgewogenheit empfindet sie als erschreckend. Als unsere Söhne noch klein waren, war sie um ihre Sicherheit besorgt.«
    Er brauchte nicht mehr zu sagen. Dominic verstand, wie Amworth hin-und hergerissen gewesen war zwischen den Anforderungen seiner Position, den Bedürfnissen seiner eigenen Familie und denen seiner Nichte. Wahrscheinlich hätte er sie in sein eigenes Haus aufgenommen, wenn seine Frau keine Einwände gehabt hätte. Er hatte getan, was er konnte, um dafür zu sorgen, dass Meriel geliebt wurde und glücklich war.
    Er und seine Nichte verdienten Besseres als ein Paar Lügner.

KAPITEL 11
     
    Nachdem sie den Abend in angenehmer Unterhaltung verbracht hatten, wurde ein Tablett mit Tee im Salon abgestellt. Mrs. Marks schenkte eine Tasse für Lord Amworth ein, als Meriels Gestalt im Türrahmen erschien. Sie hatte das Abendkleid mit einem dunklen, fließenden orientalischen Gewand getauscht, das so geschnitten war, dass es die weiblichen Formen vor lustvollen männlichen Blicken verbarg. Aber das funktionierte nicht. Stattdessen regten die Falten des dunklen Stoffes die Fantasie nur umso mehr an. Jedenfalls Dominics.
    Ein rundes Tablett mit drei Schälchen und einem Bündel kleiner Stifte tragend, schritt Meriel geräuschlos mit nackten Füßen über den Perserteppich. Das Haar hatte sie aus dem komplizierten Knoten gelöst und wieder zu einem dicken Zopf geflochten. Mrs. Rector lächelte. »Wie nett. Meriel wird heute Abend mehndis machen, Ihnen zu Ehren, Lord Amworth.«
    Mit gesenkten Augen kniete Meriel vor ihrem Onkel nieder. Dominic kam plötzlich der Gedanke, dass die Rolle der unterwürfigen Dienerin ein Spiel für sie war. Vielleicht hatte sie dies in Indien erlebt und fügte es nur der Sammlung ihrer verschiedenen Persönlichkeiten hinzu. Unterwürfige Dienerin. Passionierte Gärtnerin. Anmutige Fee. Wildes Kind.
    Das müde Gesicht des Lords erhellte sich. »Ich hätte gern ein Armband, wenn es dir recht ist, Meriel.« Er krempelte den rechten Ärmel hinauf und hielt ihr den ausgestreckten Arm hin.
    Sie tunkte einen Wattebausch in ein Schälchen und befeuchtete die Haut um das Handgelenk. Dann tauchte sie einen der Stifte in das andere Schälchen, das Hennapaste enthielt. Mit schnellen, energischen Bewegungen zeichnete sie ein Paisleymuster auf das Handgelenk. Sie war ganz konzentriert. Nachdem Dominic das mehndi bei Kamal gesehen hatte, wusste er, wie viel Geschick es brauchte, um das Muster ohne Vorlage zu zeichnen.
    Mit Interesse bemerkte er, dass sie die Augenbrauen und Wimpern nachgedunkelt hatte, wie es die Frauen im Orient oft taten.

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