Briefe vom miesesten Ort des Universums
Susan für einen Schrecken eingejagt hast“, sagte ich schnell. Dann wandte ich mich wieder an Susan: „Typisch kleine Schwester, was?“
Aber Susan stammelte nur: „W-w-wo ist das Klo?“
„Oben. Warum?“
„Ich muss mal.“ Und schon rannte Susan die Treppe hinauf.
Sekunden später kam ein lauscherbetäubender Schrei von oben. Es war natürlich Susan.
"JEMAND HAT EUER KLO ZERTR Ü MMERT!",
kreischte er.
„Oh grundgütiger Klong und *******“, entfuhr es Mama.
Mir fiel meine eine Kinnlade herunter. Mama nimmt sonst nie so schlimme Schimpfwörter in einen ihrer Münder.
„Oh ja“, sagte sie. „Entschuldige, der Doktor kommt später vorbei und bringt es wieder in Ordnung. Bis zu Normans, äh, Geburtstagsfeier nächste Woche ist es wieder repariert.“
„Nächste Woche ?“, quietschte Susan.
„Ich meine heute Abend. Natürlich. Der Doktor kommt heute Abend. Er ist ein erstklassiger Klo-Chirurg.“
„Aber ich muss jetzt “, gab Susan zurück und verschränkte ganz komisch die Beine. Dann drückte er ein paar Knöpfe auf seinem Handy (das sind Apparate, mit denen Erdlinge miteinander in Kontakt treten, wenn sie sich nicht im selben Raum befinden. Die Ärmsten verfügen nicht einmal über die geringsten telepathischen Fähigkeiten).
Ein paar Minuten später kam vor unserer Tür eine riesige rote, röchelnde und brüllende Bestie zum Stehen. Susan sprang in ihr Maul, ohne auch nur Auf Wiedersehen zu sagen. Wie unhöflich.
„Du kommst doch zu Normans Party, oder? Nächsten Donnerstag? Es gibt Gratiseiscreme! Für die ganze Klasse!“, rief Mama ihm verzweifelt hinterher, als das Monster schnaubend die Straße hinunter verschwand.
Natürlich war es nicht wirklich ein Monster. Es war ein Bus. Da Busse normalerweise nicht in engen Straßen wie unserer halten, kamen mehrere Erdlinge aus ihren Häusern, glotzten blöd und zeigten mit dem Finger auf uns. Mr Snell sagte, das wäre typisch für uns. Als Nachbarn wären wir ein Albtraum.
Papa rief aus dem Garten, die Verbesserungsmaschine sei jetzt startklar.
Mama erklärte ihm, dass mein Freund nicht mehr da war. Und warum.
Papa schrie Mama an, das Haus sei ihre Angelegenheit. Es hätte ihr klar sein müssen, dass Erdlinge jeden Tag aufs Klo gehen müssen.
Jeden Tag . Noch eine furchtbare Entdeckung.
„Und jetzt will Susan bestimmt nie wieder zum Tee kommen!“, klagte ich.
„Susan?“, hakte Papa nach. „Susan? Aber das ist ein Mädchenname. Was zum Klaguun ist hier los? Du musst doch wissen, dass Weibchen einfach unverbesserlich sind?! Ihre Gehirne sind anders strukturiert als unsere. Schau dir deine Mutter und Furzina an.“
„Hmmm, ich hab mir schon gedacht, dass sie ein Mädchen ist, weil sie Bänder im Haar hat“, sagte Furzina, die, seit sie nicht mehr in den Kindergarten gehen darf, Papas Geschichtsbücher liest. Dann murmelte sie leise vor sich hin: „Erdlingsmädchen besitzen viel mehr Freiheiten als ich.“
„Ich habe langsam das Gefühl, dass uns die Erdlinge in manchen Dingen weit voraus sind“, sagte Mama, wirbelte aus dem Zimmer und knallte die Tür zu. Furzina folgte ihr und streckte uns ihre Erdlingszunge raus.
Was um alles in der Galaxie war in sie gefahren?
Papa seufzte einfach: „Was soll man dazu sagen?“
Wir sahen zusammen im Interplanet nach. Noch mehr schlechte Neuigkeiten: Wir haben herausgefunden, dass in fast allen Schulen auf diesem klong verlassenen, hoffnungslosen Planeten Weibchen neben Männchen sitzen dürfen. Wie sollte ich das denn wissen? Für mich sehen sie alle gleich aus: einfach scheußlich.
Kein Wunder, dass hier alles drunter und drüber geht. Und es gibt hier kein männliches Staatsoberhaupt. Sie haben hier einen weiblichen Gebieter, den man „Königin“ nennt.
Offensichtlich hat Papa seine Geschichtsbücher nicht gründlich genug gelesen. Das alles regte ihn so furchtbar auf, dass er mehrere Löffel Koma schlucken musste. Dann schlang er die Füße um die Lampenhalterung und schlief kopfüber ein.
Weil Mama Susan dummerweise von meiner „Geburtstagsfeier“ ** erzählt hat, muss ich jetzt meine Klassenkameraden einladen, die alle in unserem Haus Aa und Pipi machen werden. Und ich habe eine ganze Woche darauf verschwendet, mich mit einem Mädchen anzufreunden.
Und – s chnülps! – ich habe vergessen, Susans Gedächtnis zu löschen! Jetzt wird sie der ganzen Klasse von den Saugnäpfen und dem Zirkus und dem nicht betriebsbereiten Klo erzählen.
Mein Leben ist die reinste
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