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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Wünsche.
    Macht euch keine Sorgen, schrieb sie. Püsselchen frisst schon wieder und die gebrochenen Rippen scheinen ihr nicht mehr sehr wehzutun. Herzliche Grüße, Eure Sabine Ritter.
    Die Zwillinge freuten sich über den Brief.
    „Weißt du, sie ... die Frau Ritter ... sie ist gar nicht wirklich ekelhaft“, sagte Hanni eines Abends. „Ich glaube, sie mag keine Fans von Roy Bernhard. Als wir nur Fans waren, konnte sie uns nicht ausstehen. Dann sind wir durch den Unfall von Püsselchen etwas anderes geworden, Menschen, beinahe so etwas wie Freunde. Seitdem hat sie uns gern und ist kein Drache mehr.“
    Nanni nickte. Hanni hatte recht. Es war auch ein angenehmes Gefühl. So etwas wie eine Freundschaft mit dem berühmten Roy Bernhard und seiner Sekretärin - eigentlich eine tolle Sache. Nur nützte es Anja nichts, wenn Frau Theobald das Konzert nicht erlaubte. Anja hatte wieder einmal eine Fünf in Mathe geschrieben. Dass es keine Sechs war, lag nur an ihrer Intelligenz. Sie bemühte sich überhaupt nicht mehr, machte die Hausaufgaben mehr als nachlässig.
    Hanni und Nanni waren erschrocken darüber, wie sehr Anja alles laufen ließ. Aber sie wagten nicht, ihr Vorwürfe zu machen. Sie wussten ja, dass es keine Hilfe für die Freundin gab.
    Sie irrten sich, denn in Wirklichkeit tat sich einiges in Lindenhof. Aber vorläufig nur im Lehrerzimmer, sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Frau Theobald hatte nicht nur versprochen, über die Sache mit Roy Bernhard noch einmal nachzudenken, sie hatte es auch wirklich getan. Und sie war zu keiner Entscheidung gelangt. Sie wusste, dass die Zwillinge in einem Punkt recht hatten: Wenn der berühmte Sänger sein Wort hielt, konnte man auf diese Weise das Geld bekommen, um Anja in Lindenhof zu behalten. Zumindest für die nächsten ein oder zwei Jahre. Später würde man weitersehen. Aber sie sträubte sich gegen das, was sie innerlich einen „Zirkus“ nannte. So berief sie an einem Nachmittag das Lehrerkollegium zu einer Sondersitzung ein. Sie wollte wissen, was ihre Kolleginnen von der Sache hielten. Sie erzählte genau, worum es ging, und fragte dann jede einzelne Lehrerin nach ihrer Meinung.
    Zwei der älteren Damen waren eindeutig dagegen. Es würde gegen den Geist von Lindenhof verstoßen, fanden sie, wenn man sich zu einem derartigen Spektakel bereitfand. Auch wenn es für einen guten Zweck stattfand.
    Der Pfarrer, der einmal in der Woche zum Religionsunterricht aus der Stadt kam, war anderer Ansicht.
    „Ich glaube“, sagte er mit seiner leisen, immer etwas heiseren Stimme, „ich glaube, wir sollten abwägen, was vom menschlichen Standpunkt aus wichtiger ist. Die Hilfe für ein Mädchen, dessen schweres Schicksal mir persönlich von Herzen leid tut, oder das, was die beiden Damen sicher nicht zu Unrecht als Spektakel bezeichnen.“
    Frau Roberts mischte sich in ihrer natürlichen, klaren Art ein. „Ich meine, Sie sollten Ja sagen, Frau Theobald“, erklärte sie. „Sie haben Anja aufgenommen, weil Sie ihr helfen wollten. Sie hat sich gut in unsere Gemeinschaft eingefügt. Dass sie jetzt nachlässt, sollten wir verstehen. Die Belastung ist wohl zu schwer für sie. Helfen Sie ihr ein zweites Mal. Natürlich werden die Mädchen ein bisschen durchdrehen, wenn sie wissen, dass sie öffentlich auftreten dürfen und dass Roy Bernhard, ihr geliebter Countrystar, mit ihnen singt. Aber die Mädchen werden sich auch wieder beruhigen. Da bin ich ganz sicher.“
    Frau Martin hatte sich bisher zurückgehalten. Sie war neu an dieser Schule, sie wusste, dass ihre Meinung noch kein großes Gewicht hatte. Aber sie konnte nicht schweigen.
    „Ich schließe mich der Ansicht von Frau Roberts voll an“, sagte sie. „Anja ist hier bei uns, weil Sie ihr helfen wollten, Frau Theobald. Sie dürfen sie nicht wegschicken. Ich habe nichts gegen die Heime für behinderte junge Menschen. Sie sind eine gute Einrichtung. Aber Anja ist nicht so sehr behindert. Sie ist ein Mädchen, das ohne größere Probleme mit uns und den gesunden Schülerinnen leben kann. Was bedeutet schon ein Konzert mit einem Star und ein bisschen Rummel? Die Mädchen werden ihren Spaß haben. Was ist daran so schlimm? Wenn Sie einverstanden sind, Frau Theobald, kümmere ich mich gern um die Vorbereitungen. Sie wissen, ich habe früher in einer Countryband gesungen, ich mag diese Art von Musik. Ich glaube, ich kann Ihnen garantieren, dass die Mädchen eine solche Vorstellung durchziehen, ohne dass ihre Leistungen

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