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Britannien-Zyklus 01 - Die Herrin vom See

Titel: Britannien-Zyklus 01 - Die Herrin vom See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana L. Paxson
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lasse mich von solch minderer Magie nicht täuschen. Im Namen der Götter, die mein Volk verehrt, beschwöre ich Eure wahre Gestalt herbei.«
    Ob die Veränderung in ihm oder in ihr selbst eintrat, vermochte sie nicht zu sagen, doch die Luft rings um ihn schien zu verschwimmen, und nachdem das Flimmern sich gelegt hatte, blickte sie in das Antlitz des Hochkönigs.
    »Warum?«, fragte sie leise. »Warum habt Ihr danach getrachtet, mich zu entehren?«
    Uther schüttelte den Kopf. »Die Verkleidung sollte Euch schützen. Der Mann am Tor dachte, ich wäre Gorlosius, und hat mich hereingelassen.«
    »Ich habe die falsche Frage gestellt«, meinte Igraine. »Warum habt Ihr versucht, mich zu täuschen? Es entspricht weder dem Vorgehen eines Liebenden noch dem eines Königs, seiner Angebeteten in der Maske eines anderen Mannes den Hof zu machen.«
    »Es entspricht dem Vorgehen eines verzweifelten Mannes…«, flüsterte er und blickte hilfesuchend zu dem Mann an der Tür.
    »Was soll ich davon halten?«, rief Igraine aus. Nur selten und langsam regte sich Zorn in ihr, doch nun wurde sie tatsächlich wütend. »Ist dies Liebe, so kann sie lernen zu warten; ist es Lust, so verbrennt meinetwegen daran!«
    »Dies ist die Stunde, in der dem Pendragon vorherbestimmt ist, seinen Sohn zu zeugen«, erklärte der dritte Mann und trat endlich ins Licht. »Das Kind, das du in dieser und keiner anderen Stunde empfängst, wird der Verteidiger Britanniens sein.«
    »Merlin…«, keuchte sie und erinnerte sich daran, wie sie ihm am Altar des Schwertes gegenübergestanden hatte. »Ist es tatsächlich so?«
    Er neigte das Haupt. »Ich habe es am Himmel gesehen.«
    »Ich lasse mich nicht zwingen… auch nicht von den Sternen…«
    Uther starrte sie an. Nach und nach wich die Verzweiflung in seinem Blick jener Ehrfurcht, mit der er sie betrachtet hatte, als er von seiner Krönung gekommen war.
    »Herrin – ich werde Euch nicht zwingen.« Er holte tief Luft und sank auf ein Knie nieder. »Ihr seid die Weiße Rabin Britanniens; ihr entscheidet.« Dann ergriff er ihre Hand und küsste die Finger.
    Bei der Berührung seiner Lippen kroch ihr ein leises Kribbeln über den Arm. Igraine biss sich auf die Unterlippe und spürte, wie sich ungeachtet der frostigen Luft Wärme in ihr ausbreitete. Sie streckte die andere Hand aus und erbebte, als er auch diese küsste.
    »Ihr seid so wunderschön, Igraine«, hauchte er sanft. »Ihr sucht mich im Schlaf heim, und ich träume davon, dass Ihr meine Königin seid.«
    »Wirklich?« Plötzlich lachte sie, als der Zorn einem überschwänglichen Hochgefühl wich. »Dann beanspruche ich als Königin Euch für mich! Ihr kommt in mein Bett, und dann werden wir sehen, welche uralte Seele in diesen Schatten lauert und darauf harrt, in meinem Leib Gestalt anzunehmen!«
    Ein Ende der Burg war mit Vorhängen und geflochtenen Schirmwänden abgetrennt, um dem Herrscher der Festung ein wenig Abgeschiedenheit zu gewähren. Ein paar rasche Schritte führten sie zum Eingang. Uther mühte sich auf die Beine und folgte ihr.
    Im schummrigen Licht, das durch die Vorhänge fiel, sah sie seinen Umriss, der sich aus dem Umhang und dem schweren Übergewand mühte, mit den Schnallen des Schwertgürtels kämpfte und ihn schließlich polternd zu Boden fallen ließ. Igraine löste Gürtel und Brosche und schlüpfte zunächst aus dem kurzärmeligen Obergewand, danach aus dem langärmeligen Unterkittel, sodass sie zitternd nur im Unterhemd vor ihm stand.
    Mittlerweile hatte er es bis zu den Beinkleidern geschafft. Ihre Augen hatten sich an das düstere Licht gewöhnt, und ihr stockte der Atem, während sie den Blick über seine breiten Schultern, die deutlich hervortretenden Muskeln an Bauch und Armen wandern ließ. Sie kniete sich nieder, um seine Beinschnüre zu entknoten, und er bückte sich, um die Nadeln aus ihrem hochgesteckten Haar zu ziehen, sodass es sich als seidener Schwall um ihre Schultern ergoss.
    »Leg dich hin«, hauchte er. »Wenn du mich jetzt berührst, verschwende ich den guten Samen.«
    Sie wich zurück, schaute zu ihm auf und erkannte, dass es stimmte. Am liebsten hätte sie gelacht, doch ihr Puls raste unregelmäßig, und ihr wurde bewusst, dass sie bereits einen Zustand der Bereitschaft erreicht hatte, den Gorlosius trotz all seines Bemühens höchst selten in ihr zu entfachen vermocht hatte. Ungeduldig zerrte sie an den Nackenschnüren ihres Unterhemdes, und als sie sich erhob, glitt es ihr von den Schultern und

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