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Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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Jono, der jetzt nicht mehr ganz so laut heulte, und hielt ihn im Arm. Sie antwortete ihrer Tante so ruhig sie konnte. »Das ist zwanzig Jahre her. Was ist dein Problem?«
    »Mein Problem?« Die Stimme ihrer Tante kippte. »Du störst! Immer schon! Erst Ruth, und als die endlich weg war …« Katherine verstummte. Sie stand einen Augenblick ganz still da. Dann drückte sie die Schultern durch und näherte sich ihnen mit dem Messer. »Geh weg von ihm!«
    »Schneid ihn los!«
    »Geh weg.«
    Em strich Jono über den Kopf. »Bist du okay?«, fragte sie leise.
    Er sah sie hilflos an, die Augen knallrot, das Gesicht nass, Rotz lief ihm aus der Nase. Sein Unterkiefer zitterte so stark, dass er nicht richtig sprechen konnte.
    »Alles wird gut«, sagte sie. »Wir halten zusammen. Ja?« Langsam erhob sie sich und trat einen Schritt zurück. Katherine packte Jono an seinem gesunden Arm, riss ihn hoch. Er schrie vor Schmerz auf. Sie zog ihn an sich, umklammerte ihn und schnitt den Kabelbinder los. Jonos Arm fiel herab, als sei er nur noch durch einen Bindfaden lose an seinem Körper befestigt. Katherine drückte ihm die Klinge an den Hals.
    »Bitteschön«, sagte sie zu Em und deutete mit dem Kinn zum Fenster.
    Es sollte also nach Selbstmord aussehen. Und wenn sie nicht sprang, würde Katherine Jono das Messer in den Hals rammen. »Katherine, ich versteh nicht, was hat meine Mutter …«
    »Quatsch mich nicht voll! Die Schlampe ist tot!«, brüllte sie. »Und jetzt mach endlich!« Dann gab sie einen gurgelnden Laut von sich, taumelte und krümmte sich zusammen. Jono schoss nach vorne, auf Em zu. Erst dachte sie, er wollte sie umrennen. Aber dann verbarg er sich hinter ihrem Rücken.
    Em brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, was geschehen war. Jono musste Katherine den Ellenbogen mit aller Kraft in den Magen gestoßen haben.
    »Gut gemacht«, sagte sie zu ihm. »Und jetzt hau ab.«
    »Nein.« Es klang nicht nach Jono, eher nach einem Kleinkind.
    Katherine richtete sich schon wieder auf, schnaufte und schrie dann: »Ich hasse dich!« Sie stürmte auf Em zu, die abwehrend die Hände hob. Katherine erwischte sie am Oberarm, aber Em konnte sie mit aller Kraft von sich stoßen. Ihr Ledermantel hatte den Schwung des Messers etwas abgefangen, aber der Schnitt war immer noch tief genug. Sie spürte, wie Blut an ihrem Arm herablief. Sie bildete sich ein, es auf der Zunge zu spüren.
    »Jono, hau ab«, sagte Em ruhig.
    »Es ist so schade um Eric. Du hättest sterben sollen«, sagte Katherine, atmete schwer und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor.
    Aus dem Augenwinkel sah Em, wie Jono ging. Aber er verließ nicht den Raum, sondern beschritt einen Halbkreis um Kimmys Schreibtisch herum und stellte sich dann hinter Katherine, die ihn gar nicht mehr beachtete. Em trat einen Schritt zurück, um ihre Aufmerksamkeit zu halten. Und gerade, als sich Katherine bereit machte, Em erneut anzugreifen, packte Jono sie am Arm. Em sprang zur Seite, griff sich den anderen Arm. Katherines Messer fiel zu Boden. Der Stuhl am Fenster fiel um. Die beiden drückten Katherine an die Fensterbrüstung. Sie schrie.
    Aus der Ferne waren Polizeisirenen zu hören.
    »Kommen die zu uns?«, fragte Jono.
    »Woher sollen die das wissen?«, antwortete Em. »Und jetzt geh.«
    »Warum?«
    »Ich komm alleine klar.«
    »Vergiss es.«
    »Geh, verdammte Scheiße.«
    »Diese Frau hat mich aus dem Fenster gehängt. Egal, was du mit ihr vorhast. Ich bin dabei.«
    »Jono!«
    »Ich bin dabei.«
    Katherine stieß Flüche und Beschimpfungen gegen Em aus. Em holte aus und schlug ihr auf den Hinterkopf. »Sei still!« Und zu Jono: »Geh raus. Ich mein es ernst.«
    Er ließ Katherine los. Em packte sofort auch ihren anderen Arm und hielt sie weiter über die Brüstung gedrückt in Schach. Jono sammelte das Messer auf und ging langsam zur Tür.
    »Ich warte hier«, sagte er.
    »Mach die Tür zu. Von außen.«
    Er gehorchte.
    Sie war allein mit Katherine. Sie hatte ihr beide Arme auf den Rücken gedreht, die Beine zwischen ihre geklemmt. Katherine war eine große Frau, aber sie war nicht sehr sportlich und fast dreißig Jahre älter als Em. Ohne eine Waffe war sie ihr unterlegen.
    »Was war das mit meiner Mutter?«, fragte Em leise.
    »Die ist tot.«
    »Woher weißt du das?«
    »Geht dich nichts an.«
    »Doch.« Sie hob Katherine ein Stück an. Ihre Tante schrie auf. Sie ragte jetzt mit dem Oberkörper weit aus dem Fenster.
    »Sie ist tot, okay?«, rief Katherine.
    »Du warst

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