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Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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das.«
    »Und wenn schon.«
    »Sag mir, was mit ihr passiert ist.«
    Katherine hob gelangweilt die Schultern. »Die Themse ist ein großer, geduldiger Fluss.«
    Em hatte das Gefühl, etwas Kaltes würde langsam über ihren Rücken kriechen. »Du hast deine eigene Schwester …?«
    »Sie hat es verdient. Sie hat sich mir dauernd in den Weg gestellt. Mit allem!«
    »Aus Eifersucht hast du meine Mutter getötet?«
    »Meine Güte. Wir haben uns gestritten. Wir wurden handgreiflich. Es war mehr oder weniger ein Unfall. Als ob das jetzt nicht ganz egal wäre.«
    »Egal«, wiederholte Em. »Meine Mutter. Mein Bruder. Alan. Kimmy. Ich auch fast. Das ist alles egal , ja? Und wer wäre als Nächstes dran? Patricia? Oder wartest du da auf die natürliche Lösung? Weiß Frank davon?«
    Katherine lachte. »Frank!«
    »Ach. Du hast dafür gesorgt, dass er sitzt? Du hast Miles Fielding beauftragt, richtig?«
    »Frank hat mich um Hilfe gebeten. Ich musste Robert irgendwie zeigen, dass wir stärker sind als er. Er hatte Frank in der Hand!«
    »Womit? Seine Beteiligung an Braidlux?«
    »Kleinkram.«
    »Was dann?«
    »Das wirst du sicher nicht erfahren«, sagte Katherine kalt.
    Em nickte. Dachte nach. »Deshalb also der Anschlag hier auf den Tower. Um Robert nervös zu machen. Ihm zu zeigen, dass ihr die Kontrolle über seine Gebäude habt, wann immer ihr wollt. Und um ihm zu sagen: Du kennst vielleicht unsere Geheimnisse, aber wir kennen auch deine. Richtig?«
    Katherine lachte. »Dass deine verrückte Freundin aus dem Fenster springt, war ja nun nicht abzusehen. Und dann schriebst du auch noch, du wüsstest, wer das hier angezettelt hat. Ich musste handeln! Eric hätte gar nicht in der Wohnung sein dürfen. Er hatte an dem Abend eine Verabredung!«
    Em konnte die Tränen nicht aufhalten. »Wer hat dir geholfen? Eric hat doch nie im Leben diesen Hacker, diesen Miles rekrutiert!«
    Ihre Tante lächelte. »Der liebe Alex. Der hatte ja noch nie ein besonders gutes Verhältnis zu seinem Vater. Wusstest du das nicht? Ja, er ist ein hervorragender Schauspieler, der gute Junge. Er hasst Robert, weil er damals einfach seine Familie hatte sitzen lassen. Du hast deine Mutter immer geliebt, obwohl du doch auch dachtest, sie hätte euch sitzen lassen. Deshalb konntest du mich nie wirklich lieben, hab ich recht? Aber Alex, der hat seinen Vater immer verachtet. Wir verstehen uns wirklich ausgesprochen gut, Alex und ich.«
    Die Sirenen kamen immer näher. Em sah bereits das flackernde Blaulicht. Katherines Augen weiteten sich vor Schreck.
    »Sie kommen wirklich hierher«, sagte sie leise. »Woher …«
    »Du hast die Wahl«, sagte sie. »Du sitzt in der Falle. Also: Bring es hinter dich. Das hätte wenigstens etwas Anstand und Würde.«
    Katherine schwieg, aber Em spürte, wie ihr Körper zitterte.
    »Ich finde, das ist ein gutes Angebot. Was sagst du?«
    Sie sagte nichts. Ihre Muskeln spannten sich. Aber sie sagte nichts.
    Und Em entschied sich. Es war leicht. Der Schwerpunkt von Katherines Körper lag jenseits des Fenstersimses. Sie musste nur loslassen.
    Als die Streifenwagen vorfuhren, fiel sie schon. Diesmal blieb die Zeit nicht stehen. Diesmal würde sich Em an den Aufprall erinnern: Katherine landete direkt neben einem der Autos.

1. MAI 2013

Kapitel 46
    J ay hatte in seinem Leben noch nie die Polizei gerufen. In der Nacht, in der er aus München zurückkam, tat er es zum ersten Mal. Er hatte bei Em angerufen und sie nicht erreicht. Daraufhin hatte er sich ihr Facebookprofil angesehen, und schließlich ihre Seite auf Twitter. Dann hatte er gewusst, wo sie war und mit wem. Und dass er allein nichts ausrichten konnte.
    Seitdem fragte er sich immer wieder, ob es etwas geändert hätte, wenn er früher mit den Beamten eingetroffen wäre. Zehn Minuten. Oder auch nur fünf.
    Die offizielle Aussage von Jono und Em lautete, dass sich Katherine in den Tod gestürzt hatte, als ihr klar wurde, dass sie überführt war und die Polizei bereits vor dem Gebäude stand. Jay glaubte, dass mehr passiert war. Em wollte nicht darüber reden.
    In der Nacht begleitete er sie zu Scotland Yard, brachte sie in den frühen Morgenstunden, als es schon hell war, nach Hause und erklärte ihrer Großmutter, dass er nicht vorhatte, irgendjemanden auszurauben, zusammenzuschlagen oder zu vergewaltigen. Er ließ die beiden allein, er hatte dort nichts verloren, wenn Em der alten Dame erklären musste, was mit ihrer Tochter geschehen war.
    Zu Hause fand Jay keinen Schlaf. Er

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