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Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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ich über das Trinkwasser gesagt habe?«
    Sie nickte. Ihr war es selbst aufgefallen, als sie vorhin geduscht und Zähne geputzt hatte: Es roch anders. Es schmeckte auch anders, als sie es von Leitungswasser erwartete.
    »In New Cross ist etwas ganz Ähnliches passiert. Man hat den Anwohnern im Winter einfach öfter mal Strom und Wasser abgeschaltet, um ihnen die Unterschrift zur Verkaufseinwilligung zu erleichtern.«
    »Wer, Braidlux?«
    »Und da muss noch mehr sein. Alan wollte Informationen über sie sammeln.«
    »Aber die Polizei hat alles von Alan mitgenommen?«
    »Und was sie nicht mitgenommen haben, hast du sprengen lassen.« Er sah sie lange an. Dann riss er den Blick los und sagte: »Wozu haben wir unseren eigenen Server.« Er wandte sich wieder seinem Rechner zu. Diesmal erschienen auf dem mittleren Monitor mehrere Fenster hintereinander, aber wieder verstand Em nicht das Geringste von dem, was er dort tat.
    Dabei hatte sie immer gedacht, sie könnte gut mit Computern umgehen.
    »Es dauert eine Weile.«
    »Soll ich was zu essen machen?«
    Jay nahm die Hände von der Tastatur, drehte sich langsam zu ihr und riss die Augen auf. »Du kannst kochen?«
    »Arschloch.« Sie verschwand in der Küche und setzte Wasser auf. Nach zwanzig Minuten hatte sie leicht zerkochte Spaghetti mit einer durchaus essbaren Tomatensoße hinbekommen. Sie musste allerdings allein essen, weil Jay weiter beschäftigt war und sich nicht unterbrechen ließ.
    »Hier«, sagte er endlich, als sie gerade wieder in die Küche gehen und aufräumen wollte. »Er hat doch nicht ganz so sauber seine Daten gelöscht. Irgendwas bleibt eben doch immer hängen. Ich hab einen Ordner wiederhergestellt. Das ist … Oha. Eine Menge. Der ordentliche Alan. Viel ordentlicher als ich. Er hat lauter Tabellen angelegt.«
    Jay rief ein Dokument auf und studierte es konzentriert. Em stellte sich wieder neben ihn.
    »Was ist das?«
    »Er hat hier offenbar die Namen aller Gesellschafter zusammengetragen und mit welchen Politikern, Funktionären und sonstigen Wichtigtuern sie in Kontakt stehen. Wow. Er hat mehr Arbeit reingesteckt, als ich dachte.« Jay scrollte die Liste hinunter.
    »Warte«, sagte Em. »Geh noch mal zurück. Hoch.«
    Er scrollte wieder hoch.
    »Robert Hanford? In welcher Spalte steht der? Das ist doch ein Anwalt.«
    »Was ihn nicht davon abhält, Gesellschafter von Braidlux zu sein. Hauptgesellschafter sogar. Er hält die Aktienmehrheit.«
    »Robert? Das kann nicht sein. Das müsste ich wissen. Braidlux ist doch mittlerweile eine riesige Firma. Ich meine …«
    »Warum müsstest du das wissen?« Jay klang misstrauisch.
    »Er ist ein Freund von meinem Onkel. Sie kennen sich schon seit Jahrzehnten. Sein Sohn Alex ist …« Fast hätte sie gesagt: mein Anwalt. Sie bog es noch rechtzeitig ab und sagte stattdessen: »… also, er war ein Freund meines Bruders.«
    »Und du hast nicht gewusst, dass ihm Braidlux gehört?« Jay öffnete einen Browser, schob das Browserfenster in einen anderen Bildschirm und gab »Braidlux« und »Robert Hanford« in die Suchmaschine ein. Keine Treffer. »Der Mann macht in der Tat ein Geheimnis daraus. Dass es heutzutage noch so gut gehütete Geheimnisse gibt – erstaunlich.« Er wandte sich wieder der Tabelle zu und scrollte weiter runter.
    »Scheiße«, sagte Em.
    »Wer jetzt? Dein Vater?«
    »Der lebt nicht mehr. Aber hier, mein Onkel.« In einer Spalte stand der Name Frank Everett. »Was hat der damit zu tun?«
    »Ihm gehören … Moment … immerhin zwanzig Prozent. Hanford hält einunddreißig, und der Rest ist verstreut. Das heißt, wenn sich dein Onkel und sein bester Freund einig sind, haben sie das Sagen. Das war vermutlich auch der Plan hinter dieser seltsamen Aufteilung. Siehst du, alle anderen halten zehn Prozent. In einem Fall natürlich nur neun.«
    »Das kann nicht sein«, sagte Em. »Das ist ein Irrtum. Alan hat sich das ausgedacht.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung. Weil er … auf mich fixiert war? Ich weiß es nicht. Findest du irgendetwas über meinen Onkel und Braidlux? Nein. Genauso, wie du nichts über Robert und Braidlux findest. Weil es ein Märchen ist.«
    »Was er hier zusammengetragen hat, sieht recht schlüssig aus. Nicht wie ein Märchen. Sieh dir das doch mal an: offizielle Geschäftsleitung, hier.« Er zeigte auf ein paar Namen. »Dann hier noch was über eine Holding, die angeblich dahintersteht, aber die Tochtergesellschaften, so wie Alan es zusammengetragen hat, gehören letztlich auch alle

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