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Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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vermasseln, fragte er: Anzahlung worauf?
    Nachdem man ihm die Gesamtsumme genannt hatte, verließ Miles das Büro, in dem er den größten Teil der letzten drei Monate verbracht hatte, und wurde zum bezahlten Auftragsmörder.

Kapitel 32
    F rank Everett war bereit, Brieftasche und Uhr rauszurücken, und wenn es sein musste, auch den Autoschlüssel.
    »Tun Sie mir nichts!«, rief er, schlug die Hände vors Gesicht und fiel auf die Knie. Er klang wie ein deutscher Tourist. Obwohl er mehr Zeit in England als in seiner Heimat Deutschland verbracht hatte, kam sein Akzent in bestimmten Situationen deutlich durch.
    »Frank, ich bin’s.« Sie packte ihn an den Schultern und versuchte, ihn hochzuziehen, aber er war zu schwer. Er ließ sich sogar noch nach vorne fallen. »Ich bin’s, Emma. Jetzt schau mich an, verdammt!«
    Frank wandte sich mit einem misstrauischen Blick zu ihr um und erschrak dann noch mehr. »Was machst du hier?«
    Ein Jogger blieb stehen und fragte: »Alles in Ordnung? Brauchen Sie Hilfe?«
    Frank sah nervös von Em zu dem Fremden und wieder zurück.
    »Er ist gestolpert«, sagte Em. »Komm schon, Dad. Ich bring dich nach Hause.«
    Frank rollte sich auf die Knie und ließ sich von Em und dem Jogger aufhelfen. Leise schimpfend klopfte er seinen Trenchcoat sauber. »Danke«, sagte er zu dem Fremden. »Alles in Ordnung. Das ist …«
    »Seine Tochter«, fiel sie ihm ins Wort. »Mein Dad hatte einen langen Tag.« Sie machte eine Handbewegung, die andeutete, dass Frank getrunken hatte.
    Der Jogger zuckte nur mit den Schultern und trabte weiter.
    »Dad?«
    »Wenn dich jemand erkennt? Du hast nur eine Nichte.«
    »Aber ich habe keine Tochter.«
    »Eben. Man würde denken, es handele sich um eine Verwechslung. Ich muss mit dir reden.« Sie zog ihn bis zu einer Treppe, die zu der höher gelegenen Straße führte. Unter der Treppe stank es nach Urin und Erbrochenem, aber hier würde sie niemand sehen, und es gab keine CCTV -Kameras.
    »Verdammt, ich hab fast einen Infarkt bekommen.« Er sah sie böse an. »Meine Nerven sind im Moment so dünn wie Spinnweben! Ich dachte wirklich, jemand wollte mic h umbringen.«
    »Jemand will mich umbringen«, sagte Em.
    »Na ja. Man weiß ja nie«, murmelte ihr Onkel unwirsch. »Da schleichst du einfach hinter mir her und ziehst mich in eine dunkle Ecke. Was soll ich denn denken?«
    Em verdrehte ungeduldig die Augen und sagte nichts.
    »Wie kommst du überhaupt hierher?«
    »Ich hab gehört, dass du im Samuel Pepys sein würdest.«
    »Von wem?«
    »Ich muss mit dir über Braidlux reden.«
    »Was?«
    »Ja.«
    »Hör mal, die Polizei ist hinter dir her! Du solltest hier nicht einfach so rumstehen!«
    »Seit wann mischst du bei Braidlux mit?«
    Frank schüttelte energisch den Kopf. »Das geht dich gar nichts an. Das hat überhaupt nichts mit dir oder mit der Bank oder so zu tun. Das ist ganz allein meine Sache, und ich …«
    »Du weißt, dass du keine Nebengeschäfte tätigen darfst, solange du für die Bank arbeitest.«
    »Deshalb wolltest du mit mir reden? Du wirst gesucht, weil du angeblich jemanden umgebracht hast, und statt dich darum zu kümmern, deine Unschuld zu beweisen, willst du mir hier Vorträge halten, wie ich …«
    »Genau darum geht’s mir. Meine Unschuld zu beweisen. Dazu muss ich rausfinden, was passiert ist.«
    »Na, dieser Kerl da, den du angeblich, du weißt schon, der hat doch …«
    »Eben nicht.«
    »Doch nicht?«
    »Ich lag wohl daneben mit meinem Verdacht. Kann passieren.«
    »Die Polizei findet jetzt aber, dass er’s war.«
    »Dann hat die Polizei nicht recht. Auch das soll ja vorkommen. Frank, beide Gebäude gehören Braidlux.«
    Er sah sie mit zusammengepressten Lippen an. Sein Blick wanderte herum. »Ja, ich weiß.«
    »Du hast das gewusst?«, rief sie fassungslos.
    »Und? Viele Gebäude gehören Braidlux«, verteidigte er sich. »Allein hier an diesem Ufer, gleich da vorne …«
    »Hast du mit der Polizei darüber geredet?«
    »Nein.«
    »Vielleicht hat es irgendwas zu bedeuten. Darüber schon mal nachgedacht?«
    »Was? Nein. Unsinn. Was denn?«
    Sie beobachtete ihn genau. Er hatte Angst, und er verbarg etwas. Leise sagte sie: »In beiden Fällen hat jemand die computergesteuerte Sicherheitstechnik gehackt. Aber vielleicht wurde sie ja auch gar nicht gehackt. Vielleicht kannte sich jemand einfach nur gut damit aus.«
    Ihr Onkel leckte sich die Lippen. »Ein Insiderjob? Jemand innerhalb der Firma soll … Jemand bei Braidlux? Warum?«
    »Um mich

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