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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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erfährt, dass ich ein SEAL bin, ändert sich seine Haltung mir gegenüber, Colleen. Sie sehen mich mit anderen Augen. Die Männer checken mich ab, und die Frauen …“ Er schüttelte den Kopf.
    Sie lachte und lehnte sich zurück. Endlich war sie fertig. „Klar doch, Taylor! Du willst mir ernstlich weismachen, du und mein Bruder, ihr hättet es nie ausgenutzt, wie Frauen reagieren, wenn sie erfahren, dass ihr SEALs seid.“
    „Natürlich nicht!“, grinste er schief. „Du hast ja recht – ich habe es ausgenutzt. Viel zu oft, um ehrlich zu sein. Es ist nur … Heutzutage macht mir das einfach nicht mehr so viel Spaß. Es hat nicht viel mit dem wirklichen Leben zu tun. Weißt du, mit Kyra war ich schon zwei Monate zusammen, bevor ich ihr gesagt habe, dass ich ein SEAL bin.“
    „Hat sich ihr Verhalten dir gegenüber geändert, als sie es erfuhr?“, fragte Colleen. Ihre Augen wirkten heute eher grün als blau. Und leuchteten wunderschön.
    „Ja, hat es“, musste er zugeben. „Ganz subtil nur, aber ich habe es bemerkt.“ In dieser Nacht hatte sie das erste Mal mit ihm geschlafen. Zufall? Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.
    „Es tut mir leid“, sagte Colleen. „Vergiss einfach, dass ich gefragt habe. Du musst nicht mal mitkommen zu dieser Veranstaltung. Es ist nur so: Ich muss hin, und da du sowieso rund um die Uhr meinen Leibwächter spielen möchtest, dachte ich …“
    „Ich rufe Harvard an. Er kann mir meine Uniform schicken.“
    „Nein“, widersprach sie. „Du kannst inkognito mitkommen. Mit offenen Haaren und einer Lederhose. Ich werde jedem erzählen, du seist ein Supermodel aus Paris. Schauen wir mal, was sie dich dann fragen werden …“
    Bobby lachte, und Colleen stieg aus dem Führerhaus des Transporters aus. „He“, rief er, lehnte sich über den Fahrersitz und hielt die Tür auf, bevor sie sie zuschlagen konnte. „Ich freue mich, dass wir immer noch Freunde sind.“
    „Weißt du, ich habe darüber nachgedacht“, gab sie zurück, die Hände in die Hüften gestemmt, den Kopf leicht schräg gelegt, und schaute ihn an. „Ich finde, wir sollten Freunde sein, die drei oder vier Mal am Tag heißen Sex miteinander haben.“
    Sie warf ihm ein Lächeln zu und wandte sich ab.
    Bobby saß da wie vom Donner gerührt und starrte ihr nach. Er beobachtete, wie das Sonnenlicht in ihren Haaren spielte und sie ihre Hüften wiegte, während sie zum Eingang des Seniorenheims ging.
    Sie machte Witze.
    Oder etwa nicht?
    Oh Gott, vielleicht machte sie doch keine Witze!
    „Hilfe!“, stieß er hervor und machte sich dann daran, ihr zu folgen.

6. KAPITEL
    B  obby packte Colleen am Arm und zog sie zurück, so heftig, dass sie ihm fast in die Arme fiel. Zur Treppe hin, weg von ihrer Wohnung im dritten Stock.
    Im ersten Moment glaubte sie, gewonnen zu haben. Dass ihre neckenden Seitenblicke, ihr Lächeln und die kaum – beziehungsweise gar nicht – verhüllten Anspielungen, die sie im Laufe des Nachmittags gemacht hatte, endlich Erfolg zeigten. Dass sie erreicht hatte, was sie wollte, ihn zum Wahnsinn getrieben hatte. Sie glaubte, er ziehe sie an sich, um sie zu küssen, so wie am Abend zuvor auf dem Harvard Square.
    Klar doch, Colleen, träum weiter!
    Denn er dachte gar nicht daran, sie zu küssen. „Bleib hinter mir!“, befahl er und schob sie gleichzeitig so hinter sich, dass sie praktisch mit der Nase an seinen breiten Rücken stieß.
    Jetzt erst bemerkte sie, dass ihre Wohnungstür offen stand.
    Jemand war in ihrer Wohnung.
    Andrea Barker war auch nach Hause gekommen und hatte einen Einbrecher überrascht. Und war so brutal zusammengeschlagen worden, dass sie immer noch im Koma lag.
    Colleen packte Bobby am Arm. Ebenso gut hätte sie versuchen können, ein Flugzeug am Start zu hindern. „Geh nicht rein!“
    „Natürlich nicht“, antwortete er. „Jedenfalls nicht, bevor ich dich außer Gefahr weiß.“ Er hielt sie jetzt fest, wandte sich zu ihr um, hob sie hoch und schickte sich an, sie die Treppe hinunterzutragen.
    Das erste Mal in ihrem Leben fühlte Colleen sich zerbrechlich, klein und hilfsbedürftig.
    Sie war sich nicht sicher, ob ihr das Gefühl behagte.
    Natürlich, sie hatte Angst. Sie wollte nicht, dass Bobby in die Wohnung stürmte wie ein Ein-Mann-Kommando, um in ihrem Wohnzimmer auf John Morrison und seine Gang zu stoßen. Andererseits – wenn John Morrison und seine Gang in ihrem Wohnzimmer auf sie warteten – wollte sie nicht einfach davonlaufen und die Gelegenheit

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