Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
Vom Netzwerk:
Augen für Jenn Reilly hast“, gab Clark zurück. Auch er klang wie sehr weit weg, verblasst und ausgelöscht durch Colleens Augen und Colleens Lippen. „Für dich ist Jenn eine ganze Klasse für sich, und alle anderen sind unsichtbar. Du und Jenn, daraus wird nie was, Junge! Selbst wenn die Hölle zufriert, würde sie dich links liegen lassen und lieber mit Frosty, dem Schneemann ausgehen. Anschließend ruft sie dich an und erzählt dir, wie es war, weil ihr ja Freunde seid. Oh Mann! Wusstest du noch nicht, dass Männer und Frauen keine Freunde sein können?“
    „Das hast du sehr lieb gesagt“, sagte Colleen leise zu Bobby. „Ich vergebe dir.“
    Sie nahm seine Hand und drückte einen Kuss auf die Handfläche. Bobby fühlte sich, als wäre eine zum Zerspringen gespannte Feder in ihm plötzlich geborsten.
    Oh Gott, er musste hier raus, bevor es zu spät war! Bevor er nach ihr griff und …
    Er wandte sich ab, konzentrierte sich mit Gewalt auf blaue Haare und grellbuntes Karo. Was er ansah, war egal, solange er nur nicht Colleen und ihr umwerfendes Lächeln im Blick hatte.
    „Ja“, seufzte Kenneth, „dass ich ihr Freund bin, ist ein echter Fluch. Außerdem hält Jennifer mich für schwul. Ich bin ihr schwuler Freund. Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht schwul bin, aber …“
    „Alle halten dich für schwul“, warf Clark ein. „Mal ehrlich“, wandte er sich an Bobby. „Als du Kenneth zum ersten Mal gesehen hast … Allein schon der Name: Kenneth! Nur ein Schwuler nennt sich Kenneth statt einfach Ken oder Kenny. Als du ihn das erste Mal gesehen hast, Bobby, hast du da nicht auch gedacht: schwul – ganz klarer Fall?“
    Bobby schenkte sich die Antwort. Er war so sehr an Wes gewöhnt, der ähnlich aufgedreht und ständig am Quasseln war wie dieser Junge, dass er wusste: Eine Antwort war weder nötig noch wurde sie erwartet. Das war auch gut so, denn er war sich nicht sicher, ob er überhaupt einen Ton herausbringen würde.
    Immer wenn er Colleen in die Augen schaute, wurden seine Hände feucht, das Atmen fiel ihm schwer, und die Brust wurde ihm eng. Er war in ernsten Schwierigkeiten.
    „Weißt du“, fuhr Clark fort, „mein Vater hält dich auch für schwul. Ich finde das klasse. Du machst ihm Angst, Kumpel!“
    „Fein. Aber ich bin nicht schwul“, stieß Kenneth zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Bobby räusperte sich vorsichtig. Noch ein paar Mal Räuspern, und er würde seine Stimme wiederfinden. Vorausgesetzt, er schaute Colleen nicht noch einmal an.
    „Nicht, dass es was Schlimmes wäre, schwul zu sein“, fügte Kenneth hastig mit einem Blick auf Bobby hinzu. „Wir sollten uns vielleicht erst mal versichern, dass wir hier keinen schwulen Navy SEAL beleidigen. Einen äußerst großen und kräftigen schwulen Navy SEAL. Obwohl, wenn ich’s mir genau überlege, weiß ich immer noch nicht so recht, was ein Navy SEAL eigentlich ist.“
    Clark musterte Bobby mit neu erwachtem Interesse. „Der Gedanke wäre mir gar nicht gekommen. Bist du schwul?“
    Zum ersten Mal herrschte plötzlich totale Stille. Alle schauten ihn an. Colleen schaute ihn an, die Stirn leicht gerunzelt, Nachdenklichkeit in den Augen.
    Na großartig! Jetzt glaubte sie, er habe ihr nur deshalb die Freundschaft angeboten, weil er …
    Er sah sie an, schwankend, unschlüssig, was er sagen sollte. Sollte er einfach den Mund halten und sie denken lassen, was immer sie wollte? In der Hoffnung, dass sie ihn nicht länger bedrängte?
    Colleen fand die Sprache wieder. „Gratuliere, Clark, du hast ungeahnte Höhen der Unhöflichkeit erklommen! Bobby, antworte ihm einfach nicht. Deine sexuelle Orientierung geht niemanden etwas an außer dir.“
    „Ich bin hetero“, sagte er.
    „Natürlich bist du das.“ Colleens Antwort klang ein wenig zu nachdrücklich und ließ durchblicken, dass sie das Gegenteil vermutete.
    Er lachte kurz auf. „Warum sollte ich lügen?“
    „Ich glaube dir“, sagte sie. „Ganz und gar.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Frag nicht, sag nichts. Wir tun einfach so, als hätte Clark die Frage nicht gestellt.“
    Plötzlich war die Sache überhaupt nicht mehr witzig, und er lachte ungläubig. „Was? Willst du etwa, dass ich …?“ … es dir beweise? Er bremste sich gerade noch rechtzeitig, bevor er den Satz zu Ende brachte. Oh Gott!
    Sie warf ihm wieder ein umwerfendes Lächeln zu. In ihren Augen loderte helle Glut. Oh ja, sie wollte, dass er es ihr bewies! Sie sagte es nicht, aber die Antwort stand klar und

Weitere Kostenlose Bücher