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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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viel zu seltenen freien Tage fern der Familie zu verbringen und ihr Leben dabei zu riskieren.
    „Das können wir so machen“, sagte er, aber sie schüttelte bereits den Kopf.
    „Bobby, ich gehe selbst.“ So, wie sie das sagte, war es ein unumstößlicher Beschluss, von dem sie sich durch nichts, was er sagte oder tat, abbringen lassen würde. „Ich bin die Kontaktperson des tulgerischen Gesundheitsministers. Ich glaube, dass wir nur mit seiner Hilfe eine Chance haben, die Kinder aus dem umkämpften Gebiet herauszuholen und in relative Sicherheit zu bringen. Er kennt mich, er vertraut mir – also gehe ich.“
    „Wenn du gehst, komme ich mit“, entgegnete er ebenso fest und unumstößlich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das wirst du nicht.“
    Er seufzte. „Ich weiß, dass du findest, ich mische mich unnötig ein, aber …“
    Colleen lächelte. „Nein, du verstehst mich falsch. Ich fände es großartig, wenn du mitkommen könntest! Ehrlich. Ich wäre begeistert. Aber sieh es bitte praktisch, Bobby. Wir reisen in knapp einer Woche ab. Es hat uns fast drei Wochen gekostet, die Einreisegenehmigung für das Land zu bekommen, um Hilfsgüter anzuliefern – obwohl die Leute hungern und obdachlos durchs Land irren. Du müsstest auf den gleichen diplomatischen Wegen …“
    „Nein, muss ich nicht.“
    Sie zog eine Grimasse. „Verstehe. Du rufst also einen Admiral an, schnippst mit den Fingern und …?“
    „Ich würde niemals mit den Fingern schnippen, wenn ich Admiral Robinson anrufe. Das wäre äußerst unhöflich.“
    Sie starrte ihn an. „Du meinst es ernst. Du willst wirklich einen Admiral anrufen?“
    Er nickte und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war schon ein bisschen zu spät, um das heute noch zu erledigen. Der Admiral und seine Frau Zoe hatten Zwillinge, Max und Sam, zwei Energiebündel sondergleichen. Bobby wusste das aus erster Hand – er hatte ein Mal den Babysitter für die beiden gespielt, als der Admiral und seine Frau ausgehen wollten. Max und Sam waren Miniaturausgaben ihres Vaters. Beide hatten seine leuchtend blauen Augen und sein weltberühmtes Lächeln.
    Jake hatte sie wahrscheinlich gerade ins Bett gebracht und ihnen ihre Gutenachtgeschichte vorgelesen. Bobby wusste, dass er sich dann seiner Frau widmete, für sie beide einen Kräutertee aufgoss und ihr die Schultern oder die Füße massierte …
    „Ich rufe ihn morgen früh an“, sagte er.
    Colleen lächelte. Glaubte sie etwa nicht, dass er einen Admiral gut genug kannte, um ihn einfach anrufen zu können? „Tja, es wäre schön, wenn du mitkommen könntest … aber ich verlasse mich lieber nicht darauf.“ Sie sammelte die Fotos ein und steckte sie wieder in den Umschlag.
    „Wie groß ist eure Reisegruppe?“, fragte er.
    „Wir sind zwölf.“
    Zwölf unvorbereitete, untrainierte Zivilisten, die einfach so durchs Land fuhren … Bobby verkniff sich den heftigen Fluch, der ihm auf der Zunge lag.
    „Die meisten werden tatsächlich Hilfsgüter an die Erdbebenopfer verteilen. Zusammen mit freiwilligen Rotkreuzhelfern, die schon im Land sind“, fuhr sie fort. „Nur fünf von uns werden sich darum kümmern, dass die Kinder verlegt werden.“
    Fünf war schon sehr viel besser. Fünf, das war eine schöne überschaubare Zahl. Fünf Menschen konnten viel leichter untertauchen und außer Gefahr gebracht werden als zwölf.
    „Wer holt euch am Flughafen ab?“, fragte er.
    „Wir haben einen Bus gemietet und abgemacht, dass der Fahrer uns abholt“, antwortete sie.
    Ein Bus! Grundgütiger. „Wie viele Wachen?“
    Colleen schüttelte den Kopf. „Ein Wachmann. Der Fahrer bestand darauf. Das ist aber noch nicht ausdiskutiert. Wir wollen keine Leute mit Schusswaffen dabeihaben. Unsere Verbindung zum Roten Kreuz …“
    „Colleen, ihr braucht bewaffnete Begleiter!“, widersprach Bobby. „Und zwar viel mehr als nur den einen Mann, den der Fahrer angeheuert hat. Drei oder vier, mindestens, und zwar schon für die kurze Fahrt vom Flughafen bis zu eurem Hotel. Wenn ihr in den Norden fahrt, braucht ihr mindestens doppelt so viele.“
    „Aber …“
    „Das Rote Kreuz zählt überhaupt nichts in Tulgeria. Im Gegenteil, es wird nur zu oft zur Zielscheibe der Terroristen. Kennzeichnet euren Bus bloß nicht mit dem Roten Kreuz, tragt das Emblem auch nicht an eurer Kleidung.“
    Sie schaute ihn an, als spräche er Chinesisch. „Meinst du das ernst?“
    „Todernst. Und statt eines einzelnen Busses solltet ihr drei oder vier

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