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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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Die Bar war voll von Männern und Frauen, die ihren Blick nicht von ihm abwenden konnten. Die einen schienen interessiert, die nächsten nervös und manche sogar komplett willenlos.
    Harvard hätte hier einen ganzen Harem abschleppen können, ohne auch nur mit dem Finger zu schnippen.
    Gut, vielleicht übertrieb sie ein wenig. Aber nur ein wenig.
    Dieser Mann konnte jede Frau haben, die er haben wollte, und das wusste er auch. Aber obwohl sie ihn immer noch sagen hörte, dass er sie heiß fand, war sie sich sicher, dass er nicht an einer Affäre mit ihr interessiert war.
    Zum Teufel, er hatte es mehr als deutlich gemacht, dass er nicht einmal an eine Freundschaft mit ihr dachte.
    P. J. weigerte sich, sich so etwas wie Bedauern einzugestehen. Sie schob jedes aufkeimende Gefühl so weit wie möglich von sich weg, ließ es erst gar nicht aufkommen. Genau wie sie es mit dem hämmernden Kopfschmerz tat, der sie immer noch quälte. Das Letzte, woran sie interessiert sein sollte, war an einer Affäre mit Senior Chief Harvard Becker – oder irgendjemand anderem. Sie hatte diese Dinge für einen Großteil ihres fünfundzwanzigjährigen Lebens erfolgreich umgangen. Warum also sollte sie das jetzt ändern?
    Er hatte sie ebenso intensiv studiert wie sie ihn. Als er zu sprechen begann, wurde ihr klar, dass sie es trotz höchster Anstrengung nicht geschafft hatte, ihre Müdigkeit und den Schmerz vollkommen vor ihm zu verbergen. Seine Stimme war erstaunlich sanft. „Lassen Sie es für heute gut sein. Ruhen Sie sich aus.“
    P. J. sah hinüber zur Bar, zu Tim Farber und den anderen FInCOM-Agenten. „Ich wollte mir nur noch einen Schlummertrunk gönnen, bevor ich nach oben gehe.“ In Wahrheit sehnte sie sich nach nichts mehr als danach, auf ihr Zimmer zu gehen und ein heißes Bad zu nehmen.
    Aber sie hatte das Gefühl, den anderen Agenten und den SEALs zeigen zu müssen, dass sie ebenso hart im Nehmen war wie sie, vielleicht sogar härter. Immerhin konnte sie direkt vom Röntgentisch aufstehen und in eine Bar gehen. Seht her! Sie konnte alles wegstecken. Sie ließ sich von nichts umhauen.
    Harvard folgte ihr, als sie auf einen Barhocker glitt, der ein Stück von den anderen FInCOM-Agenten entfernt stand. „Es war noch nicht mal eine Gehirnerschütterung“, sagte sie, ohne dabei ihre Stimme anzuheben. Sie konnte sich auch so sicher sein, dass Farber zuhörte.
    Harvard sah zu den Agenten hinüber und erwiderte: „Ich weiß. Ich habe mich im Krankenhaus nach Ihnen erkundigt, bevor ich hierhergekommen bin. Die Ärzte sagten mir, dass Sie bereits wieder entlassen worden seien.“
    „Wie schon gesagt: Es geht mir gut.“
    „Oh, das ist mein Pager.“ Harvard nahm seinen Pager aus der Tasche und las die Nummer, die ihn kontaktiert hatte. Als der Barkeeper zu ihnen herüberkam, begrüßte er den Mann und sagte: „Hallo, Tom. Für mich das Übliche und für die Dame, was auch immer sie möchte.“
    „Danke, aber ich zahle meine Drinks selbst“, protestierte P. J.
    „Sie haben es gehört. Sie zahlt selbst“, wandte sich Harvard erneut an den Mann hinter dem Tresen. „Könnte ich wohl mal das Telefon benutzen?“
    „Jederzeit, Sir.“ Der Barkeeper stellte das Telefon vor Harvard auf die Theke und wandte sich an P. J. „Was darf es für Sie sein, Miss?“
    Eistee. Sie wollte in diesem Moment nichts mehr als ein großes, kaltes Glas Eistee. Aber große starke Männer tranken keinen Eistee. Also trank sie auch keinen. „Geben Sie mir bitte ein Bier vom Fass, Tom.“
    Neben ihr hörte Harvard aufmerksam einer Person am anderen Ende der Leitung zu. Er hatte ein kleines, schwarzes Büchlein hervorgezogen und machte sich mit einem Bleistift ein paar Notizen. Sein Lächeln war erneut komplett von seinem Gesicht verschwunden und wurde von einem ernsthaften, ja beinahe grimmigen Zug um den Mund herum ersetzt.
    „Vielen Dank, Joe“, hörte sie sich sagen, bevor er auflegte. Joe. Er hatte also mit Joe Catalanotto telefoniert, dem Captain der Alpha Squad. Harvard erhob sich und warf ein paar Dollarnoten auf den Tresen. „Es tut mir leid, aber ich kann nicht bleiben.“
    „Gibt es Probleme auf dem Stützpunkt?“, fragte P. J. ihn, während sie ihn im Spiegel hinter der Bar beobachtete. Aus irgendeinem Grund war das leichter, als ihn direkt anzusehen.
    Er suchte und fand ihren Blick im Spiegel. „Nein, es ist etwas Persönliches“, erwiderte er und verstaute seinen Geldbeutel in der Hosentasche.
    Sie merkte sofort, dass sie zu weit

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