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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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…“
    „Veronica liebt Poker. Sie würde selbst mitspielen, wenn sie nicht gerade beruflich in New York wäre. Kommen Sie schon, Richards.“ Er klatschte in die Hände. Zwei kurze, laute Geräusche. „Zieh deine Turnschuhe an und dann auf zum Auto – los!“
    „Ich muss mich erst noch anziehen.“
    „Sie sind angezogen.“
    „Nein, bin ich nicht.“
    „Sie tragen Shorts und ein T-Shirt. Nicht besonders elegant, aber ziemlich praktisch bei der momentanen Hitze. Kommen Sie schon, Mädchen …“
    „Ich kann doch in diesen Klamotten nicht vor die Tür gehen.“
    „Wollen Sie sich erst noch ein Abendkleid überwerfen?“, fragte Harvard.
    „Sehr witzig.“
    Er grinste sie an. „Ja, vielen Dank, das fand ich auch. Manchmal bin ich so lustig, ich könnte mich glatt wegschmeißen.“
    „Ich will einfach nicht aussehen, als …“
    „Als ob Sie entspannt wären?“, unterbrach er sie. „Normal? Menschlich? Ja, Sie haben recht. Momentan sehen Sie beinahe menschlich aus, P. J. Sie sind perfekt angezogen, um mit ein paar Freunden Karten zu spielen.“ Er lächelte immer noch, doch sein Blick war ernst. „Das wollten Sie doch. Erinnern Sie sich? Eine platonische Freundschaft.“
    Normal. Menschlich. In ihrem Job konnte sie sich wirklich nicht erlauben, eines von beiden zu sehr zu sein. Sie wusste aber auch, dass sie dazu neigte, zu sehr ins andere Extrem zu verfallen und unnahbar und kühl zu erscheinen.
    Als sie Harvard ansah, wurde ihr klar, dass er diese Pokerrunde nur ihretwegen zusammengetrommelt hatte. Er wollte sie heute Abend mit in Joe Cats Zuhause nehmen, um seinen Kollegen zu beweisen, dass es in Ordnung war, mit einem FInCOM-Agenten befreundet zu sein. Zumindest mit diesem.
    P. J. war sich trotz allem immer noch nicht sicher, ob der Senior Chief sie tatsächlich leiden konnte. Aber sie war sich sicher, dass er sie, obwohl sie sich immer wieder bewiesen hatte, nach wie vor nur als Teil der Truppe duldete. Gerade eben so duldete.
    Und trotzdem – heute Abend hatte er sich wirklich große Mühe gegeben, sie zu integrieren.
    Sie nickte. „Danke für die Einladung. Lassen Sie mich noch kurz ein Sweatshirt schnappen, und wir können los.“
    Dies war kein Date.
    Es fühlte sich zwar an wie eines, aber es war kein Date.
    Harvard sah zu P. J. hinüber, die neben ihm auf dem Beifahrersitz seines Pickup saß.
    „Sie haben sich heute gut geschlagen“, sagte er, um das Schweigen zu brechen.
    Sie hatte sich während der Übung heute Nachmittag beinahe selbst übertroffen. Die FInCOM-Agenten hatten Insiderinformationen über den Standort eines vermeintlichen Terroristenlagers erhalten. Das Camp war angeblich ein riesiges Munitionslager.
    P. J. lächelte ihn an. Verdammt, sie war so hübsch, wenn sie lächelte!
    „Danke.“
    Sie hatte den Computer gekonnt genutzt, um weitere Informationen über diese bestimmte Terroristengruppierung in Erfahrung zu bringen. Sie hatte tiefer gegraben als ihre Kollegen und so herausgefunden, dass diese ihre Munition selten für längere Zeit an einem Ort aufbewahrten. Außerdem hatte sie anhand der Satellitenbilder festgestellt, dass die Tangos anscheinend dabei waren, das Lager abzubrechen.
    Die anderen drei FInCOM-Agenten wollten noch eine Woche abwarten, bis weitere Bilder von Standardsatelliten vorlagen.
    P. J. hatte als Einzige dafür plädiert, ein SEAL-FInCOM-Team vor Ort zur Beobachtung einzusetzen, das genug Sprengstoff dabeihaben sollte, um das Munitionslager – sollte es denn eines geben – in die Luft gehen zu lassen. Sie hatte außerdem beantragt, dass alle Vorgänge im Camp per Satellit genauestens beobachtet und dokumentiert werden sollten.
    Es gab nur eine Sache, die Harvard selbst anders gemacht hätte. Er hätte erst gar kein gemeinsames Team gebildet, sondern nur SEALs losgeschickt.
    Aber wenn Joe Cats Plan aufging, würde P. J. Richards das nach diesem achtwöchigen Antiterrortraining ganz genauso sehen. Sie würde verstehen, dass die Alpha Squad funktionierte wie eine gut geölte Maschine – und dass die FInCOM-Agenten nichts waren als Sand im Getriebe.
    Harvard hoffte, dass das der Fall sein würde. Er arbeitete nun mal nicht gern mit inkompetenten Männern wie Farber und seinen beiden Kollegen. Und selbst, wenn er sich redlich bemühte – über die Tatsache, dass P. J. eine Frau war, kam er einfach nicht hinweg. Sicher: Sie war klug, sie war gut, aber sie war eine Frau. Gott möge ihm beistehen, wenn sie jemals bei einem echten Einsatz Teil seines

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