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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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Teams wäre. Irgendjemand würde dabei garantiert umkommen. Und höchstwahrscheinlich wäre er es selbst.
    Harvard sah noch einmal kurz zu P. J. hinüber, als sie vor Joe Cats Haus hielten.
    „Pokern Sie oft zusammen?“
    „Nein, meistens spielen wir Scharade.“
    Sie versuchte, sich angesichts der Vorstellung, dass Captain Cat und seine Männer Begriffe darstellten, das Lachen zu verkneifen, aber es gelang ihr nicht. „Sie sind heute Abend ja ein richtiger Komiker.“
    „Als Senior Chief braucht man Sinn für Humor“, erwiderte er, während er den Wagen parkte und den Motor abdrehte. „Es ist eine Voraussetzung für den Job.“
    „Warum Senior Chief?“, fragte sie. „Warum nicht Lieutenant? Wenn Sie tatsächlich in Harvard studiert haben – warum haben Sie nicht die Offizierslaufbahn eingeschlagen?“
    „Ich habe tatsächlich in Harvard studiert“, sagte er. „Warum Senior Chief? Weil ich es so wollte. Ich bin genau da, wo ich hinwollte.“
    Es gab eine Geschichte hinter dieser Entscheidung, und P. J. wollte wissen, welche, das sah Harvard ihr an. Aber so gern er auch hier mit ihr in der Dunkelheit sitzen geblieben wäre – seine heutige Aufgabe war es, sie in Joes Haus zu bringen und ihre Freundschaft weiter auszubauen.
    Sie hatte erst vor einer Woche begonnen.
    Und Freunde spielten nun mal zusammen Karten.
    Liebende saßen gemeinsam in der Dunkelheit und erzählten sich ihre Geschichten.
    Harvard öffnete die Tür auf der Fahrerseite, sodass das Licht ansprang und den Wagen durchflutete. „Lass uns reingehen.“
    „Pokern Sie nun oft, oder nicht?“, fragte P. J. erneut, als sie auf die Tür zuliefen.
    „Nicht wirklich oft“, gab Harvard zu. „Wir haben zu selten Zeit dafür.“
    „Das heißt also, dieses Spiel heute Abend findet zu meinen Ehren statt?“, fragte sie.
    Er sah ihr tief in die Augen. Verdammt, sie war so hübsch! „Ich glaube, es ist zu unser aller Wohl“, antwortete er ihr so ehrlich wie möglich. Dann lächelte er. „Sie sollten sich geschmeichelt fühlen. Sie sind definitiv der erste Fink, für den wir eine Pokerparty steigen lassen.“
    „Ich hasse diesen Spitznamen“, sagte sie mit Resignation in der Stimme. „Und das hier ist auch keine Veranstaltung zu meinen Ehren, nicht wahr? Es kommt mir eher so vor wie ein abgekartetes Spiel. Als hätten Sie aus irgendeinem Grund beschlossen, dass Sie mich als Verbündete wollen.“ Ihre Augen wurden ganz schmal, als sie spekulierte: „Aber warum?“
    Sie war wunderschön. Und mindestens genauso klug.
    Harvard öffnete die Haustür und trat ein. „Sie haben zu viele Agentenkrimis gelesen. Dies hier ist nur ein freundschaftliches Pokerspiel. Nicht mehr und nicht weniger.“
    Sie schnaubte. „Na klar. Was Sie nicht sagen, Senior Chief.“

10. KAPITEL
    P.   J. war spät dran.
    Auf der Hauptstraße, die vom Hotel zum Stützpunkt führte, war ein LKW liegen geblieben. Sie hatte einen riesigen Umweg fahren müssen, um überhaupt anzukommen.
    Sie schnappte sich ihre Sporttasche vom Rücksitz ihres Wagens und rannte zu dem Sportplatz, auf dem sich SEALs und FInCOM-Agenten jeden Morgen zu einem ausgiebigen Trainingslauf trafen.
    Alle warteten nur auf sie.
    Farber, Schneider und Greene hatten das Hotel ein paar Minuten vor P. J. verlassen. Sie hatte sie in Farbers Wagen steigen sehen, als sie in dem gläsernen Aufzug des Hotels nach unten gefahren war. Sie mussten gerade noch durchgekommen sein, bevor die Straße gesperrt worden war.
    „Es tut mir leid, dass ich zu spät bin“, keuchte sie. „Es gab einen Unfall. Die Straße war gesperrt.“
    „Vergessen wir’s. Ist nicht schlimm“, erwiderte Harvard kurz angebunden, ohne ihr in die Augen zu sehen. „Alle bereit? Los geht’s!“
    P. J. starrte ihm ungläubig hinterher, als er anfing zu laufen. Er führte die Gruppe in Richtung Fluss.
    Unpünktlichkeit war für Harvard das oberste Vergehen. Normalerweise ließ er keine Ausrede dafür gelten. Sie hatte sich schon darauf eingestellt, dass er sie öffentlich an den Pranger stellen würde, dass er sie darauf hinweisen würde, dass sie vorausschauend hätte planen müssen. Dass sie die Möglichkeit hätte einkalkulieren müssen, dass ein Lkw umkippt und ihr den Weg versperrt.
    Sie hatte sich sogar schon darauf eingestellt, dass er andeuten würde, dass ein Mann an ihrer Stelle nicht zu spät gekommen wäre.
    Aber er hatte nichts von alledem getan.
    Was war nur los mit ihm?
    In den paar Tagen, die seit dem Pokerspiel vergangen

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