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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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den Weg“, rief Lucky, damit man ihn im Raum nebenan verstehen konnte.
    Harvard hörte auf, durch die Akten auf seinem Schreibtisch zu wühlen. „Sie sind wo , bitte?“
    „Auf dem Flugplatz. Fallschirmspringen“, erklärte Lucky.
    „Heute?“ Harvard erschien im Türrahmen und starrte den jüngeren SEAL erstaunt an. „Kann nicht sein. Das war doch erst für nächste Woche angesetzt.“
    „Ja, wir mussten den Plan komplett umwerfen. Erinnerst du dich nicht? Die Fallschirmübung wurde eine Woche nach vorn verlegt.“
    Harvard schüttelte den Kopf. „Nein, daran erinnere ich mich nicht.“
    Lucky fluchte. „Es war wahrscheinlich an dem Tag, an dem du nach Boston gefahren bist. Ja, jetzt weiß ich’s wieder. Du warst nicht da, deshalb hat Wes sich darum gekümmert. Er hat gesagt, er hat einen kurzen Bericht geschrieben und ihn auf deinen Schreibtisch gelegt.“
    Harvards Schreibtisch lag voller Akten, Ordner und loser Zettel. Auch wenn es unordentlich aussah, wusste er aber ganz genau, was sich in welchem Ordner befand und wo er welchen Vorgang zu finden hatte. Er hatte eben sein ganz eigenes Ordnungssystem. Und er wusste ganz genau, dass auf diesem Tisch kein Bericht von Wesley Skelly lag.
    Oder etwa doch?
    Von unter der Kaffeetasse mit dem kaputten Henkel, in der er die viel diskutierten Bleistifte aufbewahrte, blitzte ihm etwas Gelbes entgegen. Er hob die Tasse an und drehte das Stück Papier herum.
    Das war es wohl.
    Wes hatte seinen Bericht auf die Innenseite einer Schokoriegelverpackung geschrieben. Hier standen alle neuen Termine, inklusive des verschobenen Fallschirmsprungs, kaum leserlich mit Bleistift hingekritzelt.
    „Ich bringe ihn um!“, sagte Harvard ganz ruhig. „Wenn ich ihn zu fassen bekomme, bringe ich ihn um!“
    „Der ist nicht weit“, sagte Lucky. „Er ist auf dem Flugplatz. Blue und er erklären den Finks gerade die Grundlagen des Fallschirmspringens.“
    Harvard schüttelte den Kopf. „Wenn ich gewusst hätte, dass der Sprung heute stattfinden soll, hätte ich den Termin heute morgen nicht wahrgenommen. Wissen die Finks, dass die Teilnahme an dieser Übung freiwillig ist?“ Er sah O’Donlon scharf an. „Warst du dabei, als Blue seine Einführung gegeben hat? Haben sie alle verstanden, dass sie nicht mitmachen müssen?“
    Lucky zuckte mit den Schultern. „Ja, aber sie wollen es alle machen. Es scheint kein Problem zu geben.“
    Aber es gab ein Problem. Harvard wusste, dass es für P. J. sogar ein riesiges Problem gab.
    Als ihm gestern klar geworden war, dass sie unter Höhenangst litt, hatte er sofort an den Fallschirmsprung gedacht. Aber er hatte sie nicht vorgewarnt – wie auch? Er hatte ja nicht gewusst, dass er schon heute stattfinden sollte. Sonst wüsste sie bereits, dass es für das Training überhaupt nicht von Bedeutung war, ob sie daran teilnahm oder nicht.
    Immerhin war es nicht das Ziel, erstklassige Fallschirmspringer aus den FInCOM-Agenten zu machen. Das war an einem Tag und mit nur einem Sprung sowieso kein erreichbares Ziel. Als sie das Programm zusammengestellt hatten, wollte der Captain den Finks mit dem Fallschirmsprung eine weitere Vorstellung von den Fähigkeiten geben, die ein SEAL besitzen musste, um im Antiterrorkampf zu bestehen.
    Es war schlicht noch ein Versuch, ihnen die Botschaft des gesamten Trainings noch deutlicher vor Augen zu führen: Lasst die SEALs tun, was sie am besten können, ohne euch ständig einzumischen.
    Harvard sah auf seine Uhr. Es war kurz nach zwölf. „Ist der Sprung immer noch für halb zwei angesetzt, O’Donlon?“
    „Ja“, erwiderte Lucky. „Ich fahre gleich rüber. Du kennst mich ja – ich lasse mir die Chance auf einen Sprung nie entgehen.“
    Harvard atmete tief durch. Noch über eine Stunde. Gut. Er konnte es also ruhig angehen lassen. Er konnte sich entspannen und seine Gardeuniform ablegen, bevor sie zum Flugfeld hinüberfuhren.
    Das Telefon klingelte. Es war Joe Cat, der auf die Pagernachricht reagierte.
    Harvard nahm ab. „Rettungsteam.“
    Joe versuchte, ein Lachen zu unterdrücken, und begann zu husten. „Lagebericht, bitte.“ Der Captain sprach mit seiner Kommandostimme, sodass Harvard wusste, dass er nicht alleine war.
    „Wir haben hier einen Bleistift-Engpass, Sir“, imitierte Harvard den Offizier in einem typischen Hollywood-Kriegs-film. „Ich denke, Sie kommen am besten so schnell Sie können hierher.“
    Joe hustete diesmal noch länger und lauter. „Ich verstehe.“
    „Es tut mir unendlich

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