Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
Vom Netzwerk:
Blick, so gut es ging, stand. „Nicht, wenn ich weiß, dass du nur hier bist, weil du denkst, dass ich es alleine nicht schaffe.“
    Harvard drehte sich zu ihr. „Aber genau darum geht es doch bei Teamwork: Du musst es doch gar nicht alleine schaffen. Wenn du ein Problem mit dieser Übung hast, dann ist das überhaupt kein Problem. Wir können einen Tandemsprung machen. Doppelter Gurt, gleicher Schirm. Ich mache den größten Teil der Arbeit. Du musst nur die Augen schließen und dich festhalten. Ich werde uns sicher auf den Boden bringen.“
    „Nein. Danke, aber nein. Eine Frau in diesem Beruf kann es sich nicht erlauben, auszusehen, als bräuchte sie Hilfe“, erwiderte sie.
    Er schüttelte seinen Kopf in Unverständnis. „Das hat doch gar nichts damit zu tun, dass du eine Frau bist. Das ist doch menschlich . Jeder hat etwas, was ihm nicht so leichtfällt wie anderen Männern – ich meine, anderen Menschen . Und du hast eben ein Problem mit Höhe …“
    „Schhh“, fauchte sie und sah sich um, um sicherzugehen, dass ihnen keiner zuhörte. Aber alle waren mit sich selbst beschäftigt.
    „Wenn du in einem Team arbeitest, tust du niemandem einen Gefallen, wenn du deine Schwächen zu verheimlichen versuchst“, fuhr Harvard leiser fort. „Ich verstecke meine Schwachstellen ja auch vor niemandem.“
    P. J.s Augen wurden größer. „Du erwartest doch nicht etwa von mir, dass ich dir glaube, dass …“
    „Jeder hat seine Schwachpunkte“, wiederholte er. „Wenn es sein muss, dann beißt du die Zähne zusammen und machst deinen Job. Aber wenn du ein Team von sieben Leuten hast und du brauchst zwei Leute, um an der Fassade eines zwanzigstöckigen Gebäudes hochzuklettern und einen Aufklärungsposten auf dem Dach einzurichten, dann wählst du die zwei Männer aus, die die besten Kletterer sind – und nicht diejenigen, die die Aufgabe zwar bewältigen können, aber dabei all ihre Energie darauf verwenden müssen, nicht hinabzusehen. Natürlich ist es nicht immer so einfach. Es gibt in jeder Situation eine Vielzahl von Überlegungen, die angestellt werden wollen.“
    „Und was sind deine?“, fragte P. J. „Was ist dein Schwachpunkt?“ Ihr Tonfall und die Skepsis in ihren Augen verrieten eindeutig, dass sie nicht glaubte, dass er einen hatte.
    Harvard musste lächeln. „Warum fragst du nicht Wes oder O’Donlon? Oder Blue?“ Er lehnte sich nach vorn und rief: „Hey, Skelly! Hey, Bob! Was hasse ich mehr als alles andere?“
    „Idioten“, antwortete Wes.
    „Idioten mit Dienstgrad“, ergänzte Bobby.
    „Warteschleifen, Verkehrsstaus und kalten Kaffee“, fügte Lucky hinzu.
    „Nein, nein, nein“, sagte Harvard. „Ich meine – ihr habt natürlich recht, aber ich spreche von unseren Einsätzen. Was treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn?“
    „Tauchkapseln“, sagte Blue, ohne zu zögern. Als P. J. ihn fragend ansah, erklärte er. „Die benutzen wir manchmal, wenn Männer aus atomaren U-Booten geborgen werden müssen. Sie sehen aus wie kleine U-Boote. Harvard hasst die Dinger.“
    „In eines einzusteigen, fühlt sich an, als würde man in einen Sarg klettern“, erläuterte Harvard. „Das ist ein Bild, dem ich noch nie viel abgewinnen konnte.“
    „Unser Senior Chief hat es nicht so mit engen Räumen“, setzte Lucky hinzu.
    „Ich leide ein wenig unter Platzangst“, räumte Harvard ein.
    „Aussteigen aus einem U-Boot über die Ballastkammer macht mit ihm auch immer einen Heidenspaß“, warf Wes mit einem amüsierten Schnauben ein. „Man steigt von dem U-Boot in diese kleine Kammer … und wenn ich klein sage, meine ich auch klein. Nicht wahr, Harvard?“
    Harvard nickte. „ Sehr klein.“
    „Dann steht man da zusammengepfercht wie eine Büchse Ölsardinen, während der Raum sich langsam mit Wasser füllt“, fuhr Wes fort. „Jeder, der auch nur ein klein wenig Platzangst hat, beginnt, sich in dieser Situation äußerst unwohl zu fühlen.“
    „Wir nehmen Harvard einfach immer in die Mitte“, erklärte Blue, „und lassen ihn die Augen zumachen. Wenn es Zeit ist auszusteigen, wenn sich also das äußere Schloss endlich öffnet, dann gibt ihm einfach derjenige, der neben ihm steht, einen kleinen Schubs …“
    „Oder packt ihn am Gürtel und zieht ihn hinter sich her, falls sein Meditationshokuspokus zu gut funktioniert hat“, fügte Wes hinzu.
    „Manche Menschen haben so große Platzangst, dass sie es nicht ertragen können, von Wasser umgeben zu sein. Sie können nicht tauchen“,

Weitere Kostenlose Bücher