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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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mischte sich Harvard ein. „Das ist bei mir nicht so. Sobald ich im Wasser bin, ist alles in Ordnung. Solange ich meine Arme bewegen kann, bin ich glücklich. Aber wenn ich auf engem Raum feststecke …“ Er schüttelte seinen Kopf. „Das Gefühl, wenn meine Arme an meinen Körper gepresst werden und ich mich nicht rühren kann, lässt mich ein wenig nervös werden.“
    Lucky kicherte. „Ein wenig ist gut. Erinnert ihr euch noch an das eine Mal, als …?“
    „Das müssen wir jetzt ja nicht unbedingt wieder hervorkramen. Danke schön“, unterbrach ihn Harvard. „Lasst uns einfach sagen: Höhlenforschung zählt nicht zu meinen Hobbys.“
    P. J. lachte. „Das hätte ich nie gedacht!“, sagte sie schließlich. „Ausgerechnet du! Du siehst doch aus wie Supermans großer Bruder.“
    Er lächelte sie ganz offen an. „Und selbst Superman schlägt sich mit Kryptonit herum.“
    „Zehn Minuten noch“, verkündigte Wes da, und die Stimmung an Bord veränderte sich augenblicklich. Die SEALs wurden augenblicklich wieder professionell und begannen, ihre Ausrüstung zu überprüfen.
    Harvard spürte, wie P. J. neben ihm immer angespannter wurde. Ihr Lächeln verschwand, als sie sich innerlich wappnete.
    Er lehnte sich zu ihr und sagte mit gesenkter Stimme: „Es ist noch nicht zu spät, das Ganze abzublasen.“
    „Doch, ist es.“
    „Wie oft musst du in deinem Job schon Fallschirmspringen?“, brachte er an. „Niemals. Das hier ist doch nur …“
    „Nicht niemals“, widersprach sie ihm. „Ein Mal. Mindestens ein Mal! Heute. Ich schaffe das. Ich weiß, dass ich es schaffe. Wie oft hast du denn schon aus einem U-Boot aussteigen müssen?“
    „Zu oft.“
    Irgendwie gelang es ihr zu lächeln. „Und ich muss das hier nur ein Mal machen.“
    „Okay. Wenn du also wild entschlossen bist zu springen … ich verstehe, warum du es tun willst. Aber lass uns wenigstens einen Tandemsprung machen.“
    „Nein.“ P. J. atmete tief durch. „Ich weiß, dass du mir nur helfen willst. Aber selbst wenn du denkst, dass es jetzt besser für mich wäre – ich weiß, dass es mir auf längere Sicht schaden würde. Ich möchte nicht, dass die Leute mich ansehen und sagen: Sie hatte nicht den Mut, alleine zu springen. Zum Teufel, ich möchte nicht, dass du das denkst.“
    „Das werde ich nicht.“
    „Doch, wirst du. Du denkst es doch jetzt schon. Nur weil ich eine Frau bin, glaubst du, ich sei nicht stark genug, nicht zu den gleichen Dingen fähig wie meine männlichen Kollegen. Du denkst, ich muss beschützt werden.“ Ihre Augen funkelten, als sie weitersprach. „Greg Greene sitzt da drüben und sieht aus, als hätte er gleich einen Herzinfarkt. Aber du versuchst nicht, ihn davon abzuhalten, zu springen.“
    Das konnte Harvard nicht abstreiten.
    „Ich springe allein“, bekräftigte P. J. erneut, obwohl ihre Hände dabei zitterten. „Und da unsere Zeit gestoppt wird, tu mir den Gefallen und versuch, mitzuhalten, wenn wir gelandet sind.“
    P. J. konnte nicht nach unten sehen.
    Stattdessen starrte sie ihren Fallschirm an, strahlend weißer Stoff gegen tiefblauen Himmel.
    Sie raste viel schneller auf den Boden zu, als sie es erwartet hatte.
    Sie wusste, dass sie irgendwann bald nach unten sehen musste, um den Landeplatz anzuvisieren. Außerdem musste sie sich den Ort einprägen, an dem Harvard landete. Trotz des starken Westwindes hatte sie keinerlei Zweifel daran, dass er den Landepunkt beinahe exakt treffen würde.
    Ihr Magen rebellierte, und sie fühlte, wie ihr Gesicht grün vor Übelkeit wurde, während sie die Zähne zusammenbiss und sich zwang, die Spielzeuglandschaft zu ihren Füßen zu betrachten.
    Sie brauchte zahllose, schwindelerregende Minuten – weit länger, als sie gedacht hatte –, um die freie Fläche ausfindig zu machen, die als Landeareal auserkoren worden war. Und das, obwohl die Fläche eindeutig markiert worden war. Ein großer weißer Kreis war auf den grünbraunen Rasenuntergrund gemalt worden. Es war lächerlich eindeutig, und dennoch war es von dem Muster der Feld-, Waldund Wiesenlandschaft beinahe verschluckt worden.
    Wie wäre es wohl, irgendwo landen zu müssen? Wenn die SEALs einen Einsatz durchführten, waren die Landeflächen schließlich auch nicht markiert, nie. Und sie sprangen fast immer nachts. Wie wäre es wohl, sich in der Dunkelheit von hier oben auf feindliches Gebiet fallen zu lassen, verletzlich und völlig ungeschützt?
    Sie fühlte sich schon jetzt verletzlich genug, ohne dass am

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