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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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wissen, was passiert ist?“
    Er gestattete sich nicht, wütend zu werden. Der Mann war sicher erschüttert und durcheinander. Das konnte Crash nachvollziehen. Jetzt, da die Schießerei vorbei war, zitterten auch seine Hände, und es war ihm schwindelig. Er lehnte sich gegen die Wand und glitt an ihr hinunter, bis er auf dem Boden saß.
    Erst jetzt bemerkte er, dass sein Arm ziemlich heftig blutete. Und das schon, seit das Gefecht begonnen hatte. Er hatte einiges an Blut verloren. Wie selbstverständlich legte er seine Waffe nieder und benutzte die frei gewordene Hand, um den Blutfluss durch Druck zu stoppen. Erst jetzt bemerkte er auch den brennenden Schmerz. Er blickte hoch. „Ich habe nicht gesehen, wer das Feuer eröffnet hat“, sagte er ganz ruhig.
    Er sah zu, wie die Sanitäter Jake aus dem Zimmer trugen. Bitte lass ihn durchkommen!
    Der Sicherheitschef fluchte. „Wer zum Teufel sollte Admiral Robinson umbringen wollen?“
    Crash schüttelte den Kopf. Das wusste er auch nicht. Aber er würde es verdammt noch mal herausfinden.
    Dex Lancaster gab ihr einen Gutenachtkuss.
    Nell merkte an seinem Blick und an der Hitze, die seine Lippen ausstrahlten, dass er hoffte, sie würde ihn hineinbitten.
    Es war keine vollkommen abwegige Idee. Sie waren schon einige Male gemeinsam ausgegangen, und sie mochte ihn wirklich sehr.
    Er senkte seinen Kopf, um sie erneut zu küssen, doch sie wandte sich ab, und seine Lippen streiften nur ihre Wange.
    Sie mochte ihn sehr, aber sie war noch nicht bereit für ihn.
    Sie lächelte ihm zu und schloss die Tür auf. „Vielen Dank für den schönen Abend.“
    Er nickte, gleichermaßen resigniert wie belustigt. „Ich ruf dich an.“ Als er die Treppe hinunterging, wehte sein eleganter Mantel hinter ihm. Doch plötzlich hielt er inne und drehte sich noch einmal zu ihr um. „Weißt du, ich habe es nicht eilig. Lass dir einfach so viel Zeit, wie du brauchst. Du sollst nur wissen, dass ich mich dadurch nicht beirren lassen werde.“ Mit einem kurzen Kopfnicken verschwand er in die Nacht.
    Nell lächelte nachdenklich in sich hinein, als sie die Tür hinter sich schloss und das Licht im Flur ihres Hauses anschaltete. Die alleinstehenden Frauen in ihrem Aerobickurs hätten sich die Finger danach geleckt, einen Mann wie Dexter Lancaster zu sich einzuladen.
    Was war nur mit ihr los?
    Sie hatte doch beinahe alles, was sie sich erträumt hatte. Ein eigenes Zuhause. Einen tollen Job. Einen gut aussehenden, intelligenten und warmherzigen Mann, der mit ihr zusammen sein wollte.
    Mit dem Geld, das Daisy ihr hinterlassen hatte, hatte sie sich ihr eigenes Haus gekauft. Und das, ohne Schulden machen zu müssen. Es war zwar ein altes, zugiges viktorianisches Gemäuer mit vorsintflutlichen Rohren und veralteten Kabeln, aber es war ihr Zuhause, und sie richtete es nach und nach wieder her.
    Außerdem hatte sie einen neuen Job gefunden, der ihr viel Spaß machte. Sie arbeitete für die legendäre Schauspielerin Amie Cardoza. Amie hatte vor allem in den Siebziger- und Achtzigerjahren in großartigen Filmen mitgespielt. Doch als sie älter wurde, kamen die guten Angebote immer spärlicher. Seither spielte sie vor allem Theater. Vor Kurzem hatte sie mitten im Herzen ihrer Heimatstadt Washington D.C. sogar ihre eigene Theatergruppe gegründet. Als Nell sie kennenlernte, hatte sie dringend eine gute Assistentin gebraucht. Die Theatergruppe steckte noch in den Kinderschuhen, und Amie begann zudem gerade eine politische Karriere.
    Dex hatte Nell Amie vorgestellt, und Nell hatte die berühmte Schauspielerin sofort sympathisch gefunden. Sie war ehrlich, lustig und leidenschaftlich. Um genau zu sein, ähnelte sie Daisy sehr. Da Amies Theater immer noch ums Überleben kämpfte, konnte sie sich nicht erlauben, Nell genauso viel zu zahlen wie Daisy. Aber Nell war das egal. Sie hatte den Rest des geerbten Geldes angelegt und begann tatsächlich, schon Gewinne zu machen. Damit und mit ihrem abbezahlten Haus konnte Nell es sich gut leisten, für jemanden zu arbeiten, der ihr zwar ein bisschen weniger bezahlte, den sie dafür aber bewunderte und respektierte.
    Sie war erst seit vier Mo na ten bei Amie be schäf tigt, doch sie hatte schon einen recht angenehmen Arbeitsrhythmus gefunden. Montags organisierte sie morgens Amies Haushalt, sorgte dafür, dass eingekauft, die Kleidung gereinigt und aufgeräumt wurde. Dienstag- und Mittwochnachmittag trafen sie sich im Theater. Und donnerstags und freitags hing alles davon ab,

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