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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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zuzustimmen. Du weißt schon – ‚Ja, du hast recht. Es würde niemals funktionieren. Zu unterschiedliche Persönlichkeiten, zu unterschiedliche Lebenskonzepte‘ und so weiter. Aber zur Hölle mit meinem Stolz! Denn in Wahrheit stimme ich dir nicht zu. Ich denke, es würde funktionieren. Wir würden funktionieren. Letzte Nacht könnte auch ein Anfang sein … und ich bin traurig darüber, dass du das anders siehst.“
    Crash sagte kein Wort. Er sah sie nicht einmal an. Nell nahm ihren ganzen Mut zusammen und warf das letzte bisschen Stolz über Bord. „Können wir es nicht wenigstens versuchen ?“ Ihre Stimme zitterte am Ende des Satzes. Tiefer konnte man nicht mehr sinken. „Können wir nicht einfach sehen, wie es läuft? Schritt für Schritt, einen Tag nach dem anderen?“
    Er sah sie an, doch sein Blick war so distanziert und leer, dass sie den Eindruck hatte, er sei nicht völlig bei sich.
    „Es tut mir leid“, wiederholte er. „Ich bin momentan wirklich nicht auf der Suche nach irgendeiner Beziehung. Ich hätte niemals dieser körperlichen Anziehungskraft zwischen uns nachgeben dürfen. Ich habe Trost gesucht und schnelle Ablenkung. Und die Wahrheit ist, dass ich dich benutzt habe, Nell. Mehr war letzte Nacht nicht. Du bist zu mir gekommen, und ich habe zugegriffen. Es bleibt nichts zu versuchen. Mehr wird zwischen uns nicht geschehen.“
    Nell stand auf und versuchte verzweifelt zu verbergen, wie verletzt sie war.
    „Na gut“, brachte sie hervor. „Dann ist ja jetzt wohl alles klar.“
    „Es ist mein Fehler, und es tut mir ehrlich leid.“
    Sie räusperte sich, während sie langsam zur Tür ging. „Nein“, sagte sie. „Ich wusste es letzte Nacht … Ich meine, es war mir bewusst, dass es das war und nicht mehr. Trost. Ich meine, es war für mich nicht anders, anfänglich zumindest und … ich glaube, ich hatte einfach gehofft … Billy, es ist nicht dein Fehler.“
    Sie öffnete die Tür und trat auf den Flur hinaus. Crash hatte sich keinen Millimeter bewegt. Sie war sich nicht einmal sicher, ob er geblinzelt hatte.
    „Frohes neues Jahr“, sagte sie leise, und dann zog sie die Tür hinter sich zu.

9. KAPITEL
    Ein Jahr später
    I  rgendjemand hatte das Feuer eröffnet.
    Irgendjemand hatte das Feuer eröffnet, und von da an hatte sich alles wie in Zeitlupe abgespielt.
    Crash sah, wie Jake durch die Wucht der Schüsse mit ausgebreiteten Armen gegen die Wand geschleudert wurde. Sah, wie sich sein Gesicht zu einer schrecklichen Grimasse verzog, während sich auf der Vorderseite seines Hemds ein großer, roter Blutfleck ausbreitete.
    Crash hörte sich selbst laut schreien, sah, dass Chief Pierson ebenfalls zu Boden gegangen war, und spürte, wie sein eigener Arm von einer Kugel durchbohrt wurde. Seine jahrelange Ausbildung und Erfahrung ließen ihn sofort reagieren. Er rollte sich auf den Boden, ging in Deckung und eröffnete das Gegenfeuer.
    Teil seines Gehirns schaltete er dabei einfach aus. So wie er es in Feuergefechten immer tat. Man konnte sich nicht erlauben, darüber nachzudenken, dass man anderen Menschen gegenüberstand, wenn man einen Raum mit Blei übersäte. Er durfte keine Gefühle zulassen.
    Vielmehr verschaffte er sich ruhigen Blutes einen Überblick über die Lage, während er gleichzeitig Kugeln auswich und selbst abfeuerte.
    Jake hatte die kleine Handfeuerwaffe hervorgezogen, die er immer unter dem linken Arm trug. Und obwohl seine Brustverletzung wirklich böse ausgesehen hatte, war es ihm – zu Crashs Überraschung – trotzdem irgendwie gelungen, sich in Deckung zu robben und ebenfalls zurückzufeuern.
    Es konnte sein, dass sie sich gegen bis zu drei oder auch nur gegen einen Schützen wehrten.
    Crash stellte außerdem emotionslos fest, dass sein Captain Mike Lovett und Chief Pierson, ein SEAL-Kollege, den sie alle Opossum nannten, eindeutig tot waren.
    Er selbst hatte gerade einen der gegnerischen Schützen erledigt.
    Keinen Mann. Einen Schützen. Einen Feind.
    Doch es knallten immer noch mindestens zwei weitere Waffen.
    Er spürte seinen Pulsschlag an seiner Schläfe pochen, hörte sein Blut rauschen, als er Daisys früheren Lieblingstisch umwarf. Der Tisch diente ihm als Schutz vor Kugeln, während er sich langsam durch den Raum bewegte, um einen geeigneten Schusswinkel einzunehmen, aus dem er einen weiteren der Feinde außer Gefecht setzen konnte.
    Keine Männer. Feinde.
    Diese innerliche Distanz galt auch für Mike und Opossum. Sie waren nun keine Kameraden mehr. Sie

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