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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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meine Eltern. Und immer wieder wanderten meine Gedanken zu Ralph. Ging es ihm gut? Waren das hier Freunde von ihm? Was war uns bloß auf dem Friedhof zugestoßen?
    Ich war mir gar nicht sicher, ob ich wirklich der Königin dieser ausgeflippten Kleinstadt begegnen wollte. Die Nerven zerrten wieder an meinem Magen. Ich fragte mich, an welcher Stelle der Schurkinnen-Skala diese Königin wohl rangieren mochte. War sie nur so schaurig wie die Stiefmutter von Aschenbrödel oder regelrecht furchteinflößend wie eine Kopf-ab-Herzkönigin?
    Ich sah Patrick an. „Äh ... soll ich einen Knicks machen oder so was?“
    Er feixte. „Aber sicher. Und sprechen Sie sie immer nur mit ,Ihre hochkönigliche Großpotentatin’ an.“
    „Im Ernst?“
    „Sie möchten bestimmt nicht wissen, was der letzten Person zugestoßen ist, die diese formelle Anrede durcheinanderbrachte.“ Er zog mit dem Finger einen Strich quer über seine Kehle.
    Oh. Mist.
    „Zerina, du musst wirklich aufhören, den Leuten dauernd andere Haarfarben zu verpassen.“ Die genervte Stimme einer Frau drang durch den schmalen Spalt zwischen der Flügeltür.
    „Ich weiß wirklich nicht, was sie wieder zu meckern hat“, antwortete eine andere Frauenstimme mit einem schweren britischen Akzent. „Terran sieht doch mit dem blauen Haar viel besser aus.“
    „Lass das einfach endlich bleiben. Damit ich nicht noch deinen dürren Hintern aus dem Fenster schmeiße.“
    Patrick klopfte und drückte die Tür ganz auf. Schockiert stand ich mit offenem Mund da wie eine Vollidiotin. Er zog mich am Arm, und ich folgte ihm hinein.
    In einem großen Raum, an dem offensichtlich noch gebaut wurde, standen drei Leute. Eine einzige Bodenlampe warf nur wenig Licht in den schattigen Saal. Sämtliche Möbel waren mit Planen abgedeckt, Baugerüste reichten bis zur gewölbten Decke. Der beißende Geruch frischer Farbe hing in der Luft.
    Die Frau in der Mitte war groß, blond, kurvenreich und hübsch. Ihr Kleid verbarg nicht, dass sie offenkundig schwanger war. Neben ihr stand ein Mann, der wie ein griechischer Gott gebaut war und sein silbrigweißes Haar in einem Pferdeschwanz trug. Von beiden strahlte ein purpurnes Licht aus. Den Geruch konnte ich nicht ganz zuordnen; er erinnerte an den würzigen, erdhaften Duft von Sandelholz.
    Auf der anderen Seite der Blondine stand eine zierliche Frau, vielleicht so um die zwanzig, und ihr Haar war neonpink. Sie trug ein schwarzes Bustier, einen Minirock und Strapse. Ihre Vinylschuhe hatten dieselbe schockierende Farbe wie ihr Haar. Mannomann. Auch die Augen zeigten dieses Neonpink. Ihre Aura leuchtete in derselben Farbe, was wenig überraschend war, und sie roch nach Zuckerwatte. Sie betrachtete mich von oben bis unten - und fand mich anscheinend langweilig.
    Patrick, der ja sowieso nicht gerade mein bester Freund war, ließ mich hinter sich herstolpern. Vor der Blondine neigte er den Kopf. Ah ja. Die Königin.
    Ich wollte einen Knicks machen, aber meine Beine gaben nach, und ich fiel auf die Knie. Ich hatte keine Ahnung, wo ich hinsehen sollte. Hatte ich nicht irgendwo gelesen, dass man Herrschern nicht direkt in die Augen blicken darf?
    „Ich grüße Sie, hochkönigliche ...“ Verdammt. Was kam als Nächstes? „Augenblick. Gleich fällt’s mir wieder ein. Äh ... Ihre hochkönigliche Großpottentotten. Ich meine, Impotatin.“ Ich atmete scharf ein. Da hatte ich nun seit meiner Ankunft in Broken Heart schon alles Mögliche überlebt, und jetzt sollte ich durch die Hand einer Königin sterben, die derart blödsinnig angeredet werden wollte? „Ihre hochkönigliche Großpotenzatin.“
    Die Luft war zum Schneiden dick. Mein Herz raste, und der ganze Körper fühlte sich klamm an. Ich sah auf und in Patsys offen stehenden Mund. Gleich würde sie wie manisch losschreien: Schlagt ihr den Kopf ab!
    „Potentatin!“, schrie ich. „Ihre hochwürdige königliche Großhochpotentatin! “
    Alle brachen in Lachen aus.
    Was zum Teufel war hier los?
    „Stehen Sie auf, Schätzchen“, sagte die Königin. „Patrick, du bist wirklich ein Widerling. Du hast sie ja zu Tode erschreckt.“
    Ich erhob mich und fühlte mich ganz schwindelig. Erleichterung durchflutete mich, aber zugleich wand ich mich auch vor Peinlichkeit. Wütend funkelte ich Patrick an, der keinerlei Reue zeigte.
    Die Frau mit dem Neonpink-Haar grinste. „Sie haben ausgesehen, als hätten Sie sich in die Hose gemacht.“
    Zu dieser Bemerkung

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