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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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wolle, und zwar so schnell wie möglich. Sie braucht jede Minute, die wir ihr verschaffen können.»
    An der Tür klopfte es leise und hektisch. Burns ging hin, warf einen Blick durch den Türspion und öffnete die Tür für Ilana Ponzi. «Sam kommt», verkündete sie atemlos. Ein paar Sekunden später klopfte es wieder, und Sam stand vor der Tür. Er nickte den Versammelten grüßend zu.
    Walter Mapp tippte Tom auf die Schulter. «Wir müssen reden», sagte er leise.
    Tom seufzte, stand auf und humpelte hinter Mapp her, während Sam Susannah und Mr. Burns von seinem Nachmittag mit Tesserian erzählte.
    «Dieser Plan ist eine Katastrophe», sagte Mapp noch einmal, diesmal leise. «Sie denken doch das Gleiche, ich sehe es Ihnen an.»
    «Natürlich», bestätigte Tom, «aber ich bleibe bei meiner Meinung: Meinen Gefallen einzulösen, ist eine weit schlechtere Idee.»
    «Eine schlechtere Idee als Sams Spiel gegen Walker? Um Jins Leben, und vielleicht auch sein eigenes? Und schlechter als das, was sie tun will, wenn Sam tatsächlich gewinnt? Haben Sie eine Ahnung, wie schrecklich schief das gehen kann, selbst wenn alles funktioniert? Das sind Kinder! »
    Tom warf Mapp einen enttäuschten Blick zu. «Aber, aber, Mr. Mapp, Sie tun ja gerade so, als hätten Sie vergessen, dass die Alten es nicht immer besser wissen als die Jungen. Sie haben doch lange genug gelebt, Sie wissen Bescheid. Wie wäre es mit ein bisschen Vertrauen? Außerdem ist es nicht mehr unsere Entscheidung. Diese Kinder sprechen jetzt für die Stadt. Sie wollen etwas Großes leisten, und Sie und ich, wir müssen ihnen die Gelegenheit dazu geben, bevor wir auf die Bühne gehen und alles an uns reißen. Außerdem, und ich sage es gerne noch einmal, haben wir überhaupt keine Ahnung, was passieren wird, wenn wir das hier benutzen.» Er hielt die Münze hoch und steckte sie dann zusammen mit der Uhr wieder in die Tasche. «Es sei denn, Sie möchten mir erzählen, was für ein umwerfendes Erlebnis Sie hatten, als Sie Ihren Gefallen einlösten.»
    Mapp schaute ihn ein paar Sekunden lang schweigend an, dann sagte er: «Nun, so würde ich es nicht gerade ausdrücken.»
    Ein drittes Mal klopfte es an der Tür, und ihre geflüsterte Diskussion verstummte. Es war Constantine. «Sie hatten recht», sagte er zu Burns. «Da unten im Atrium hockt ein Bursche; er hat Sam beobachtet, als er das Hotel verließ, dann ist er selbst weggegangen und wiedergekommen. Er hat gewartet, bis Sam zurückkehrte, und ist dann wieder verschwunden.»
    «Also wissen sie, wo wir sind», murmelte Mapp.
    «Das ändert nichts an unserem Plan», sagte Burns. «Sie warten auf Jin, mit der sie Liao und mich aus der Reserve locken wollen. Wenn sie und Sam das Hotel verlassen, werden sie ihnen folgen. Dann werden Mr. Mapp und der Rest zum Boot gehen und nach Norton’s Point fahren.»
    Susannah wandte sich zu Constantine, der sich ein Glas Wasser aus dem Krug einschenkte, der auf dem Servierwagen stand. «Bist du sicher, dass du mit dem Boot zurechtkommst? Wenn nicht, sag es besser gleich. Mir gefällt es sowieso nicht, dass ich hier in meinem Mauseloch hocken muss, während alle anderen die gefährliche Arbeit erledigen.»
    «Du müsstest mir noch mal erklären, an welchen Teil des Bootes man die Pferde anspannt.» Constantine lächelte sie über den Rand des Glases hinweg an. «Ich mache nur Spaß. Ich schaffe das, Susannah.»
    «Also schön», sagte Susannah ein bisschen enttäuscht.
    Mr. Burns räusperte sich. «Dann wäre das geklärt. Sobald Jin die erforderlichen Sachen aus dem Zelt geholt hat, fährt Mike sie nach Norton’s Point zu den anderen und kommt dann zurück und holt Sam. Wir gehen davon aus, dass das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch im Gange ist. Danach fährt er Sam zur Brücke.»
    «Und wenn Walker sich nicht darauf einlässt?», fragte Mapp. «Was, wenn eins der Millionen Dinge, die schiefgehen können, tatsächlich schiefgeht?»
    Noch ehe jemand etwas darauf sagen konnte, wurde die Schlafzimmertür aufgeschoben. Im Türrahmen stand Jin, das Zunderbuch in einer Hand und ein Blatt Papier, über und über mit ihrer Handschrift beschrieben, in der anderen.
    «Ich hab’s», sagte sie mit strahlenden Augen, unsicher und aufgeregt. «Aber wir müssen uns wirklich beeilen.»
    Noch einmal klopfte es. Constantine öffnete die Tür, und im Korridor stand Ambrose. Er verbeugte sich mit einer gezierten Handbewegung. «Ein verspieltes Vögelchen hat mir zugezwitschert», flötete er, «dass

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