Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
Vom Netzwerk:
jederzeit beenden konnte. Aber für den Fall, dass Walker nicht beabsichtigte, sein Versprechen zu halten, wollte er das Spiel so lange wie möglich am Laufen halten, um Jin einen guten Vorsprung zu verschaffen.
    Was bedeutete, dass er höllisch aufpassen musste, um nicht zu verlieren. Gleichzeitig musste er sich hüten, Walker so in Rage zu versetzen, dass er nicht mehr weiterspielen wollte.
    «Das Mädchen macht sich davon», verkündete Bones, der sich ein paar Meter entfernt hatte, ausdruckslos. «Ich nehme an, das kümmert uns nicht, oder?»
    «Sie geht zur Brücke», erklärte Sam, der die beiden (auf Säulen balancierenden) Styliten von Walker mit zwei Kephalophoren (die ihre Köpfe unter den Armen trugen) konterte. «Egal, wer gewinnt, sie wird auf jeden Fall dort gebraucht. Lassen Sie sie gehen.»
    Bones wandte sich ab und murmelte etwas vor sich hin. Walker stieß mit dem Finger in Richtung von Sams Karten. «Was für ein Zug soll das denn sein?»
    Sam zuckte mit den Schultern. «Ich dachte mir, sie könnten ihre Köpfe werfen und damit die Styliten von den Säulen abschießen.» Sam hatte keine Ahnung, ob dieser Zug erlaubt war, aber soweit er es beurteilen konnte, war er im Einklang mit der Logik des Spiels.
    «Verflucht», knurrte Walker. «Das ist das unmöglichste Spiel, das ich je erlebt habe.» Er wandte sich zu Tesserian. «Wo hast du diesen Jungen aufgetrieben?»
    Der Kartenhai krümmte sich vor Lachen. «Ich habe dich gewarnt!»
    Sam blickte über Walkers Schulter und sah Jin winken, bevor sie um die Ecke des Hotels verschwand.
    Er gab ihr ein stummes Versprechen. Bis bald .

24
DAS EAST RIVER-FEUERWERKSPROJEKT
    Die untergehende Sonne verwandelte das Grau der Granitbögen in ein rötliches Gold. Zinnober , schoss es Jin durch den Kopf, derweil Constantine das kleine Boot mit ihr, Walter Mapp und Ambrose auf den steinernen Anleger am Fuß des Brooklyn-Turms zusteuerte. An den Kragen der Männer waren die kleinen gelben Papierschnipsel mit dem roten Symbol befestigt, die Jin aus dem Labor mitgebracht hatte. Die restlichen Papierfetzen hatte sie Mike mitgegeben – einen für jeden der Verschwörer.
    Jins Finger tasteten nach dem mit Tonerde versiegelten Kugelgefäß, in dem sich das halb fertige Dan befand. Die Tiegel waren noch immer warm, als ob sie in der Sonne gelegen hätten und nicht in der Dunkelheit von Jins Rucksack. Ein zuversichtliches Gefühl wogte in ihr auf, wie das Hämmern, mit dem rauschendes Blut in den Kopf schießt.
    Mapp warf einem Mann, der herbeigekommen war, um das kleine Boot und seine merkwürdige Mannschaft zu betrachten, die Halteleine zu. «Was geht hier vor?», verlangte der Arbeiter zu wissen, während er das Boot festmachte. Er deutete himmelwärts auf den Steg aus Holzplanken, der hoch über ihren Köpfen verlief. «Besucher sind nur auf dem Weg und den Türmen erlaubt.»
    Constantine stand auf und lächelte ihn an. «He, Paul! Kennst du mich nicht mehr?»
    Der andere Mann strahlte auf. «Hallo, Con! Wir dachten, du wärst aufs Abstellgleis geschoben worden!» Er packte Constantines ausgestreckte Hand und zog ihn auf den Anleger. Dann drehte er sich zu der Treppe um, die sich im Zickzack an der Seite des Turms nach oben schob, und rief: «He, schaut mal, wer uns besuchen kommt! Con Liri ist hier!»
    Constantine lachte und half, das Boot an einer Klampe festzumachen. «Ich bin nicht zu Besuch hier. Ich habe eine Aufgabe zu erledigen.» Ambrose stand auf, wobei er das kleine Boot fast zum Kentern brachte, und räusperte sich ungeduldig. Constantine setzte eine sehr überzeugende schuldbewusste Miene auf. «Ähm … bitte um Entschuldigung, Sir. Paul, sei ein Gentleman und hilf diesen Leuten beim Ausladen, ja? Wir müssen für heute Abend ein Feuerwerk vorbereiten.»
    «Ein Feuerwerk? Wer sagt das?» Paul kniff die Augen zusammen und musterte Ambrose. «Ich will ja nicht unhöflich sein, Sir. Aber wir haben hier ständig irgendwelche Spinner, die …»
    Ambrose stiefelte mit zwei flinken Schritten über das Dollbord hinaus auf den Steg. Jin, die neben dem Journalisten gesessen und seine Alkoholfahne gerochen hatte, konnte sich gerade noch zurückhalten, nach seinem Arm zu greifen und ihn zu stützen. Sie war überzeugt davon, dass er taumeln, zwischen Boot und Anleger ins Wasser fallen und jämmerlich ertrinken würde.
    Aber nichts dergleichen geschah. Er landete sicher auf seinen Füßen, obwohl er bereits vor Verlassen des Hotels einen Whiskey nach dem anderen

Weitere Kostenlose Bücher