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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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wissen, was es bedeutet, hast du deine Augen und deinen Mund balsamiert, und auf der Stirn trägst du das Mal des ersten Elixiers.»
    Das hatte sie ganz vergessen. Jin berührte ihre Stirn, wo das rote Öl des Dan ihre Haut verbrannt hatte.
    Liao lächelte und nickte. «Die Elemente haben gesprochen, Xiao Jin. Hör zu! Sie haben dich zu einer Fangshi ernannt, mit den Stimmen von Luft, Wasser, Feuer, Stein und Metall. Du bist eine Flammenmeisterin, und diese Kohle ist ein Kinderspiel für dich. Du bist eine Fangshi des Waidan , und diese Männer können dir nichts anhaben. Du weißt, was du tun kannst. Tue es.»
    Er berührte ihre Schulter, und Jin hätte schwören können, dass sie den Druck seiner knorrigen Hand spürte. «Ich werde immer stolz auf dich sein, Glühwürmchen. Sei, was du bist.»
    Und dann war er fort, als ob er nie da gewesen wäre. Der Wind erstarb, die Sterne erstarrten, und Walkers Stimme erhob sich zu einem fiebrigen Keifen, als ob Jin aus der Zeit gefallen wäre und eine Welt betreten hätte, die nur auf sie gewartet hatte, ehe sie mit ihrem Lauf fortfuhr.
    «Wir verschwenden bloß Zeit», kläffte Walker. Er stapfte auf Jin zu.
    Sam machte einen Sprung vorwärts, um sich wieder zwischen sie zu stellen, und Walker stürzte sich auf ihn und packte mit seiner knochigen Hand Sam am Hals.
    Mit einem einzigen Schlag fegte Bones Walter Mapp beiseite, als der Klavierspieler sich ihm in den Weg stellen wollte. «Mir reicht’s!», brüllte er.
    «Mir auch», flüsterte Jin, und als diesmal der Wind an ihren Knöcheln in die Höhe fuhr und sie umpeitschte wie ein flatternder Mantel, gab sie sich ihm hin. Als diesmal die unirdischen Stimmen erklangen, antwortete sie.
    Ich bin eine Fangshi, ich kann euch darum bitten .
    Der Wind polterte über den Turm und hämmerte auf Bones ein, als ob ihm jemand in den Magen getreten hätte.
    Eine zerbeulte silberne Taschenuhr fiel klappernd auf den Steinboden. Es war dieselbe Uhr, die Walker vor drei Tagen aus der Reisetasche gezogen und auf den Knochenhaufen geworfen hatte, bevor er diesem befohlen hatte, sich zu erheben und zu der Gestalt des Blutigen Bones zu vereinigen.
    «Nein!», kreischte Walker. Er ließ Sam los und wollte nach der Uhr greifen.
    «Noch einmal», sagte Jin, und wieder schlug der Wind wie eine Keule auf Bones ein. Sein Körper aus Sand und Staub löste sich so leicht und fließend auf wie eine Löwenzahnblüte, deren Schirmchen vom Wind davongetrieben werden. Übrig blieben nur ein langer Filzmantel und ein Haufen Sand.
    «Bones!» Walker, der mit einem Mal zu seiner normalen menschlichen Größe geschrumpft war, fuhr mit den Händen fiebrig durch den Sandhügel, auf der Suche nach der Uhr.
    In der Zwischenzeit ballte Jin die Hand mit der Kohle zur Faust und drückte zu. Sie fühlte, wie es knackte. Sie drückte noch fester und zermahlte mit einer Hand das Kohlestück zu grobem Pulver. Die Eiseskälte der Kohle verging.
    Ein Bewusstsein von Macht durchzog sie. Ich bin eine Fangshi, dachte sie. Mal sehen, wozu das gut sein kann .
    Sie hob die Hand mit dem Kohlenstaub. Walker richtete seinen wachsamen Blick auf sie, steckte die Taschenuhr ein und stand auf.
    «Mach keine Dummheiten», warnte er sie.
    «Schau gut zu», flüsterte sie. Dann wandte sie sich dem Katharinenrad zu, öffnete die Hand und blies über ihre Handfläche. Der Wind kam, wie auf Kommando. Er trug den Kohlenstaub mit sich, schleuderte ihn vorwärts, eine schimmernde schwarze Wolke.
    « Was machst du da? », kreischte Walker.
    Jin zog ihr Feuerzeug aus der Tasche und schnipste es an. Eine Flammenzunge raste auf der Kohlenwolke entlang bis zu der Zündschnur am äußeren Rand des Rads.
    Als Jin sich wieder umwandte, hatte Walker Sam wieder am Hals gepackt. Die Kragenenden mit den Fäusten umklammernd, die Handgelenke unter Sams Kinn verschränkt, stand er hinter dem Jungen. «Das war sehr unklug, aber du kannst deinen Freund immer noch retten. Vollziehe die Cinefaktion und nimm die Stadt für Jack in Besitz. Sag die Worte, und zwar jetzt.»
    Sie lächelte, als sich die ersten Fäden des aufziehenden Nebels über den Stein zu ihren Füßen schlängelten. «Nein, das werde ich nicht tun. Aber du wirst ihn jetzt gehen lassen. Lass sie beide gehen, und ich lasse dich am Leben.»
    Jins Lächeln war schrecklich. Obwohl er nach Atem ringen musste, obwohl ihm Walkers Handgelenke das Blut in seiner Kehle abschnürten, fühlte Sam, wie der rothaarige Mann sich versteifte. Er stieß ein

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