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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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einem Zimmer gegenüber der Treppe, zu dem die Tür halb offen stand, fiel Licht.
    «Es hat sich deutlich verlangsamt.»
    Jin erstickte die Flamme des Feuerzeugs, und sie und Sam kauerten sich in die Dunkelheit.
    «Was meinst du mit ‹verlangsamt›?» Sam erkannte die Stimme des Rothaarigen.
    «Ich meine damit, dass weniger Dämonen entstehen. Bios hört nicht mehr so häufig die Schlüsselworte.» Diese Stimme kannte Sam nicht.
    «Und was jetzt? Muss Walker noch mehr Leute in die Mangel nehmen, damit wieder mehr geredet wird?» Die Frage kam aus dem Mund des kahlköpfigen Mannes.
    «Das könntet ihr tun», antwortete die Stimme des dritten, unbekannten Mannes.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann fragte der Rothaarige: «Gibt es wirklich nichts? Seit zehn Stunden nichts von den Dämonen?»
    «Nun, seht selbst», sagte der dritte Mann. «Da ist eine Aktivität in Coney Island» – Jins Finger gruben sich in Sams Handgelenk –, «aber das müssen wir wohl als Klatsch und Tratsch abtun, weil direkt daneben die erste Leiche entdeckt wurde, und eine zweite Aktivität findet in Brooklyn statt, aber das wisst ihr bereits. Ihr meintet, der dortige Hüter sei geflohen.»
    «Die Sache in Brooklyn», ließ sich der Kahlkopf vernehmen. «Das ist nicht derselbe Ort, nicht wahr?»
    «Ganz in der Nähe», brummte der rothaarige Mann.
    «Und seit wann? Das ist doch nicht schon seit letzter Nacht, oder?»
    Der dritte Mann antwortete nachdenklich: «Es war irgendwann heute am Morgen; ihr habt recht, es war geraume Zeit, nachdem ihr Tammany Hall verlassen habt. Es ist schwer, das genau zu sagen. Vielleicht so gegen acht oder neun.»
    «Und Overcaste meinte, dass sich vier der fünf Säulen dort treffen wollten, dass Sawyer und Hawks aber nicht auftauchten», spann der Rothaarige den Gedanken weiter. «Wir haben letzte Nacht Hawks’ Wohnung in der Bowery durchsucht, dann Sawyers Haus und seine Werkstatt in Brooklyn, irgendwann gegen acht oder neun. Sawyer war nicht da. Aber um diese Zeit wurden diese Dämonen erschaffen, richtig?»
    «Dann ist dies die fünfte Säule», sagte der Mann mit der Glatze. «Entweder Sawyer oder Hawks ist zu dieser fünften Säule gegangen, die sich nicht verstecken muss, weil Overcaste sie nicht kennt.»
    «Richtig, sie », nickte der rothaarige Mann. «Overcaste meinte, er wüsste nur, dass es eine Frau ist.»
    Wieder herrschte eine kurze Stille, dann sprach der dritte Mann wieder: «Das ist in Columbia Heights. Wenn dort irgendjemand von Interesse wohnt, sollte er – oder sie – im Augenblick leicht zu finden sein. Die meisten Geldsäcke, die dort leben, haben die Stadt während der Sommermonate verlassen.»
    Sam packte Jin am Arm und zerrte sie durch den Gang in Richtung Tür. Ihr Rückzug verursachte diesmal Geräusche – zu viele, wie Sam fand, als sie den Raum mit den Totenschädeln und den Weinflaschen erreichten, aber Schnelligkeit war jetzt wichtiger als alles andere.
    Sie stürmten durch die Tür und kämpften sich durch die Abfälle. Sam setzte zu einem Spurt in Richtung Wasser an, sobald sie wieder über Tage waren, aber dann hörte er, wie Jin seinen Namen zischte. Sie zerrte den Schutt, den sie weggeräumt hatten, um die Tür zu erreichen, wieder an seinen Platz. Sam fluchte, sauste zurück und half ihr, die beiden schweren Kirchenbänke auf das Boot zu hieven. «Nur zur Sicherheit», keuchte sie. «Okay, machen wir, dass wir wegkommen.»
    Sie umrundeten die Kirche, und als sie die gepflasterte Gasse erreichen, prallten sie frontal gegen den Mann, der den Vierspänner gefahren hatte – Overcaste.
    Er packte Jin, die vorausgelaufen war. Ehe Sam noch überlegen konnte, was zu tun war, heulte Overcaste auf und stieß Jin von sich. Er hielt sich die linke Hand, und Jin steckte das Feuerzeug wieder ein, mit dem sie ihn verbrannt hatte, packte Sams Arm und rannte los.
    Sie kamen zu den Docks und sausten im Zickzack zwischen den Menschen hindurch, bis sie die Straße erreichten, wo glücklicherweise Mike immer noch auf sie wartete.
    Der junge Ire sah Sam und Jin mit verblüffter Miene entgegen. «Los», keuchte Sam, als er sich in die Kutsche warf. «Los, los, los! Nach Columbia Heights, so schnell es geht!»
    Mike verdrehte die Augen und klatschte die Zügel auf die Rücken der Pferde, die sich daraufhin flott in Bewegung setzten. Sam drehte sich um und beobachtete die Straße hinter ihnen, aber der Vierspänner tauchte nicht auf.
    «War die Sache es wert?», rief Mike nach

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