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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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versuchst. Schlag mit der Linken zu und setz sofort mit deiner Rechten nach. Mach ihn fertig.«
    »Ihn fertigmachen? Mit nur zwei Schlägen?«, fragte Hal skeptisch.
    Thorn nickte.
    »Versuch es einfach. Rechte Hand etwas höher. Du behältst sie oben für den Fall, dass er einen unüberlegten Schlag versucht. Dann schlägst du mit der linken Geraden zu und lässt sofort einen rechten Haken folgen. Los!«
    Wumm! Wumm! Die beiden Schläge trafen Thorns Handfläche innerhalb weniger Sekunden und er musste zurückweichen. Er lächelte.
    »So ist es richtig. Erst die linke Gerade, dann den rechten Kinnhaken. Wenn du ihn mit der Linken an der Nase triffst, steigen ihm Tränen in die Augen und er sieht deine Rechte nicht mehr kommen.«
    Hal nickte. Thorn deutete auf den Sack, den er mitgebracht hatte.
    »Und jetzt heißt es üben. Dieser Sack ist voll gestopft mit Wolle, Segeltuchfetzen und Leinen. Häng ihn in den Schuppen und übe damit, wann immer du Zeit dazu hast. Du musst die beiden Schläge im Schlaf beherrschen.«
    »Ich fürchte, ich brauche mehr als zwei Schläge, um Tursgud außer Gefecht zu setzen«, sagte Hal.
    Thorn schürzte nachdenklich die Lippen. »Die meisten Kämpfe werden schon mit den ersten Schlägen entschieden. Viele Gegner rechnen nicht damit, angegriffen zu werden. Also hat der Angreifer alle Vorteile auf seiner Seite. Er geht dabei vorwärts, deshalb liegt hinter seinen Schlägen die größtmögliche Kraft. Pass auf! Schlag noch mal nach meiner Hand, aber weiche dabei zurück.«
    Er hob die Hand und wieder schlug Hal zu. Wie Thorn ihm gesagt hatte, machte er dabei einen Schritt zurück. Er spürte sofort, dass der Schlag viel schwächer gewesen war.
    »Wenn jemand uns angreift, ist unser erster Instinkt zurückzuweichen. Aber wenn du das tust, wird der Angreifer weiter auf dich einschlagen und dich zurücktreiben. Also musst du gegen deinen Instinkt ankämpfen und vorwärts gehen, wenn du angegriffen wirst.«
    Hal dachte über Thorns Ratschläge nach. »Warum hast du dir die Mühe gemacht, mir das heute zu zeigen?«, fragte er neugierig.
    Der alte Seewolf zuckte mit den Schultern. »Du fängst morgen mit der Vorbereitung auf die Bruderschaftswettkämpfe an, da solltest du wissen, wie du für dich einstehen kannst. Ich habe Tursgud gestern beobachtet. Er wird versuchen, dich unterzubuttern, Hal, weil er dich fürchtet.«
    »Das hast du schon einmal gesagt. Warum sollte Tursgud Angst vor mir haben?«
    Thorn schüttelte den Kopf. »Ich sagte, er fürchtet dich. Er hat nicht vor dir persönlich Angst. Er fürchtet, was du bist. Er merkt, dass du der geborene Anführer bist. Und das ist eine Herausforderung für ihn. Er will derjenige sein, zu dem die anderen aufsehen. Früher oder später wird es zwischen euch zu einem Zweikampf kommen. Und darauf solltest du vorbereitet sein.«
    Hal sah immer noch zweifelnd drein. Er betrachtete sich selbst nicht als Anführer und konnte sich nicht vorstellen, dass Tursguds Streitlust ihm gegenüber von irgendeiner Art von Furcht herrührte. Aber er bezweifelte nicht, dass sie früher oder später wieder Streit miteinander bekämen. Deshalb war es auf jeden Fall eine gute Idee, mit dem ausgestopften Sack zu üben.
    Hal nahm den Sack und trug ihn in den Schuppen, wo er das Zubehör für den Seevogel aufbewahrte. Er hängte ihn an einen Balken und schlug probeweise darauf ein. Der Sack war schwer und bewegte sich unter dem Schlag kaum.
    »Glaubst du wirklich, dass ich ihn besiegen kann?«, fragte Hal.
    Thorn verzog nachdenklich den Mund.
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber du wirst ihm zumindest so wehtun, dass er dich in Zukunft in Ruhe lässt.«

Kapitel elf

    Auf See: Südlich der Küste von Sonderland
    E in heller Schein zeigte sich am östlichen Horizont. Wie rosenfarbene Tinte, die sich im Wasser ausbreitet, dachte Arndak. Er sah sich im Dämmerlicht um. Die anderen drei kleinen Schiffe seiner Handelsflotte waren alle in Sicht, auch wenn sie sich während der dunklen Stunden etwas verteilt hatten. Das Meer war ruhig und der Wind nicht allzu stürmisch.
    Arndak blickte zurück nach Osten. Die Sonne erschien jetzt über dem Horizont, ein blendend heller Lichtbogen, der immer schneller wuchs.
    Im Bug des Schiffs regte sich die Mannschaft schläfrig, und Andrak kam zu dem Schluss, dass sich die Männer lange genug ausgeruht hatten.
    »Segel senken!«, befahl er. »Schüttelt das Reff aus, dann wieder hoch damit.«
    Während der Nachtstunden hatten sie das

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