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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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während er in die Gesichter der Jungen blickte. Viele von ihnen wichen seinem Blick aus. Tursgud natürlich nicht, doch der war ein hochnäsiger Kerl. Aber auch Rollond hielt seinem Blick stand. Sigurd bemerkte, dass Hal einer der wenigen anderen war, die das ebenfalls taten.
    »Kommt schon«, drängte er. »Wir brauchen noch einen Skirl. Ihr könnt euch auch selbst vorschlagen.«
    Aber niemand war dazu bereit. Sigurd sah fragend zu Erak. Der Oberjarl machte einen Schritt nach vorn.
    »Also gut«, mischte er sich ein. »Fangen wir mit den beiden Skirls an, die wir haben, und sehen dann zu, wie weit wir kommen.«
    Sigurd nickte erleichtert. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie er sich jemals dazu hatte überreden lassen, diese Aufgabe zu übernehmen.
    »Also, wir machen es jetzt so«, sagte er. »Tursgud. Du stehst dort drüben.« Er deutete auf eine Stelle zu seiner Linken. »Rollond, du hier drüben.«
    Die beiden gewählten Bruderschaft-Skirls nahmen ihre Stellung ein. Sigurd holte eine Münze hervor.
    »Wir werfen eine Münze, wer als Erster mit der Wahl anfängt, dann wechseln wir ab. Du sagst an, Rollond«, bestimmte Sigurd, der momentan genug von Tursgud hatte. Er warf die Münze in die Luft, fing sie auf und knallte sie auf seinen linken Handrücken.
    »Axt oder Knochen«, fragte er Rollond. Das waren die beiden Zeichen auf der Vorder- und Rückseite der Münze.
    Rollond zuckte mit den Schultern. Es lag kein großer Vorteil darin, als Erster zu wählen. Er würde seine Wahl aus seinen engsten Freunden treffen und Tursgud würde das Gleiche tun.
    »Knochen«, sagte er.
    Sigurd gab die Münze frei und warf einen kurzen Blick darauf. »Axt«, sagte er. »Du wählst als Erster, Tursgud.«
    Tursgud trat selbstbewusst einen Schritt nach vorn und nickte einem seiner Freunde zu.
    »Knut«, sagte er. »Komm in die Sieger-Bruderschaft.«
    »Nur die Namen, das reicht«, sagte Sigurd. Sein scharfer Ton deutete an, dass Tursgud genug für einen Tag gesagt hatte. Tursgud blickte ihn überrascht an. Er war es nicht gewöhnt, in der Öffentlichkeit zurechtgewiesen zu werden.
    »Dell«, sagte Rollond schlicht, woraufhin einer seiner Freunde zu ihm trat.
    Und so ging es weiter. Anfangs ging die Auswahl schnell, da die beiden jungen Skirls ihren engsten Freundeskreis wählten. Doch als die Reihen hinter ihnen länger wurden, wurde die Wahl schwieriger. Tursgud hatte inzwischen acht Mann und Rollond sieben. Rollond wollte schon jemand rufen, dann änderte er seine Meinung.
    »Stig.«
    Stig, der seit dem Zusammenstoß mit Sigurd verlegen nach unten gesehen hatte, hob den Kopf. Er wurde rot und blickte zu Tursgud. Instinktiv wusste er, wenn Rollond ihn wählte, würde Tursgud Hal wählen, und sei es auch nur, um sie zu trennen und es ihnen heimzuzahlen.
    Stig zögerte. Rollond runzelte die Stirn und machte eine Geste mit der Hand.
    »Na komm schon«, sagte er ungeduldig.
    Aber Stig gab nicht nach. »Es ist nur … ich möchte mit Hal zusammen sein«, sagte er und deutete auf seinen Freund. »Wählst du ihn auch?«
    Rollond zuckte mit den Schultern. Er wollte sich nicht von jemand anderem reinreden lassen.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber ich habe dich gewählt, also komm her.«
    Stig stieß nervös mit den Füßen und überlegte. Er hatte noch eine Möglichkeit.
    »Ich passe«, verkündete er schließlich. Die Regeln der Bruderschaft gestatteten auch eine Ablehnung. Leises Gemurmel war zu hören. Man verweigerte die Wahl eigentlich nie, selbst wenn man das Recht dazu hatte.
    »Du Idiot«, raunte Hal.
    Stigs Kinn war trotzig vorgereckt. Rollond musterte ihn ein paar Sekunden. Er war verärgert über die Ablehnung. Stig war die beste Wahl aus jenen, die verblieben waren. Er sah Stig an und schüttelte kurz den Kopf. Die Botschaft war deutlich: Ich werde dich nicht noch einmal wählen.
    »Du bist immer noch dran«, sagte Sigurd zu Rollond.
    Der Junge zögerte kurz, dann sagte er: »Anton.«
    Anton, der gefürchtet hatte, womöglich in Tursguds Gruppe zu landen, lächelte erleichtert und beeilte sich, zu Rollond zu kommen.
    »Jetzt du, Tursgud«, befahl Sigurd.
    Tursgud grinste breit. Hal, der ihn beobachtete, wusste, was kommen würde.
    »Ich wähle Hal Wer«, sagte er. Seine Freunde stießen sich gegenseitig an. Im Geiste malten sie sich bereits aus, wie sie in den kommenden Monaten Hal quälen und ärgern konnten.
    »Nein!«
    Eraks Stimme donnerte über das Feld. Er ging zu Sigurd und deutete mit dem

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