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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Zeit mehr, das Dachgerüst so zu bauen, wie er es vorgehabt hatte.
    »Wir müssen etwas für den Übergang aufstellen.« Hal dachte einen Moment nach, dann kam ihm der Seevogel in den Sinn und die Art und Weise, wie er ihm mit dem Segeltuch und dem Baumstamm wetterfest gemacht hatte. »Wir werden einen Firstpfosten aufstellen und das Segeltuch darüber ausbreiten. Der Regen wird sich darin zwar fangen, aber das meiste wird nach unten ablaufen. Es darf nur keiner von euch dort hinfassen, wo das Segeltuch einsackt.«
    Wenn das passierte, wusste er, würde es nicht lang dauern, bis das Wasser durch das Segeltuch floss und das Innere des Zeltes flutete.
    »Stig, Ingvar, Edvin und ich werden uns um das Dach kümmern«, sagte er. »Ulf und Wulf, ihr hebt einen Graben außen herum aus, damit das Wasser am Zeltrand gut abfließen kann.« Er überlegte, ob er irgendetwas vergessen hatte, und plötzlich wurde ihm der Zweck der Planken klar, nach denen Stig vorher gefragt hatte. Er deutete darauf.
    »Das sind die Bodenbretter«, sagte er. »Jesper und Stefan, ihr nagelt sie auf die Stämme, damit sie ein Stück vom Boden weg sind.«
    »Du hast aber gesagt, sie reichen nicht für die ganze Unterkunft«, erinnerte Stefan ihn.
    Hal nickte. »Stimmt. Aber sie reichen, um eine Plattform zu bauen, sodass wir nicht direkt auf dem Boden schlafen müssen.«
    Stefan nickte. »Gute Idee«, sagte er. »Das ist der Grund, warum wir dich zum Anführer gemacht haben.«
    »Und ich dachte, es läge an meinem guten Aussehen und meiner unwiderstehlichen Persönlichkeit«, sagte Hal.
    Ingvar, der mitgehört hatte, schüttelte den Kopf. »Nein. Das war ganz bestimmt nicht der Grund«, sagte er.
    Stefan und Stig grinsten. Hal verbeugte sich leicht in Ingvars Richtung.
    »Danke, dass du deinen Standpunkt so deutlich gemacht hast, Ingvar.« Er bemerkte, dass Ulf und Wulf zwei Schaufeln genommen hatten. Die Werkzeuge waren völlig gleich, was die beiden aber nicht davon abhielt, über die Auswahl zu streiten. Ulf wollte die, die Wulf hatte, und umgekehrt. Hal ging zu ihnen und sagte leise: »Warum tauscht ihr nicht einfach?«
    Das beendete den Streit sofort. Die beiden Zwillinge sahen erst ihn, dann einander an. Blitzschnell schnappte Ulf sich Wulfs Schaufel und schob ihm seine eigene hin. Wulf nahm sie, musterte sie misstrauisch und nickte schließlich mürrisch.
    »Fangt hinten an«, sagte Hal. »Grabt ungefähr einen Schritt breit vom Zelt entfernt und arbeitet euch jeder auf einer Seite vor, sodass ihr euch vorne am Zelt wieder trefft.« Zu Stig sagte er halblaut: »Auf diese Weise sind sie wenigstens für eine Stunde getrennt.«
    Stig grinste. »Und das ist der wahre Grund, warum wir dich als Skirl gewählt haben. Keiner sonst kann die beiden im Zaum halten.«
    Tatsächlich waren es nur gut vierzig Minuten, bis die Arbeit getan war. Jesper und Stefan hatten die Schlafplattform fertig und halfen den anderen dabei, das Segeltuch über den Firstbalken zu legen und die Seiten herunterzuziehen. Das Segeltuch reichte nur, um drei Seiten des Gerüsts zu bedecken, also blieb der Eingang offen. Später konnten sie ihn vielleicht noch mit Baumstämmen oder Zweigen schließen, überlegte Hal.
    Es begann zu regnen, kaum dass sie ihr Werk beendet hatten. Ein paar Minuten später trafen sich Ulf und Wulf am Eingang und das Gezänk begann aufs Neue. Seufzend ging Hal nachsehen, was diesmal der Anlass war. Die anderen folgten ihm grinsend.
    »Was ist los?«, fragte er. Ulf, oder vielleicht war es auch Wulf, deutete abfällig auf den Graben seines Bruders.
    »Ulfs Graben ist so flach. Meiner ist viel tiefer und kann deshalb mehr Wasser aufnehmen.«
    Hal merkte sich, dass Wulf gerade gesprochen hatte, nicht Ulf. Aber vielleicht stimmte das auch gar nicht. Man wusste, dass die Zwillinge immer wieder ihre Namen wechselten, nur um andere Leute zu verwirren. Sie schienen das fast genauso zu genießen, wie den Streit miteinander.
    »Aber meiner ist breiter als seiner«, antwortete Ulf.
    »Deiner müsste tiefer sein«, entgegnete sein Bruder, und Hal gab es auf, die beiden unterscheiden zu wollen.
    »Deiner müsste breiter sein«, bestand der eine vehement auf seiner Meinung.
    »Tiefer ist besser.«
    »Nur wenn du ein Strohkopf bist.«
    »Selber ein Strohkopf! Willst du, dass ich dir mit dieser Schaufel zeige, wie viel Stroh in deinem Kopf ist?«
    »Versuch’s doch!«
    »Soll ich wirklich?«
    »Soll ich vielleicht?«
    »Dann mach doch!«
    »Nein. Mach du!«
    »Nein, du

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