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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sondern auch seelisch ohne den Schutz ihres beruflichen Erfolgs, ihrer Selbstbeherrschung und ihrer hart erkämpften Selbstsicherheit auskommen und sich ihm so zeigen müssen, wie sie wirklich war.
    Diese Angst hatte sie bis dahin von einer neuen Beziehung mit Männern abgehalten, die sie zwar mochte, für die sie aber nicht genug empfunden hatte, um diesen Selbstschutz aufzugeben.
    „Mögen“ war allerdings nicht der richtige Ausdruck für das, was sie für Marcus empfand. Sie hatte selber über ihr intensives körperliches und seelisches Verlangen gestaunt. Aber sie war keine perfekte Geliebte gewesen und längst nicht so geschickt oder erfahren, wie man es angeblich von einer Frau ihres Alters erwartete.
    Die eigentliche körperliche Vereinigung war natürlich eine ziemlich einfache, unkomplizierte Angelegenheit. Doch all die Nuancen des Vorspiels, der Erregung und der Verführung, die dazugehörten, waren ihr mehr oder weniger unbekannt.
    Seltsamerweise war Eleanor erst nach dem Scheitern ihrer Ehe in der Lage gewesen, frei und unbefangen mit ihrem Exmann über den Grund für ihre Probleme zu reden. Inzwischen gaben Allan und sie unverhohlen zu, dass sie andere Gefühle fälschlicherweise für jene Liebe gehalten hatten, die für eine Beziehung zwischen zwei Menschen erforderlich war und die stark genug sein musste, um den Belastungen des Alltags gewachsen zu sein.
    Allan hatte ihr gestanden, dass er sie nicht zuletzt deshalb geheiratet hätte, weil sie nach Ansicht aller eine äußerst geeignete Ehefrau für ihn gewesen wäre.
    „Meine Eltern mochten dich ebenfalls und hielten dich für ein ‚nettes Mädchen‘. Mein Problem war, dass ich dich auch im Bett als dieses ‚nette Mädchen‘ betrachtete. Jeder Versuch, dich sexuell richtig zu wecken, wäre mir wie eine Schändung vorgekommen.“
    Marcus kannte natürlich ihre Lebensgeschichte. Er wusste von ihrer Ehe und den Jahren, die seitdem vergangen waren, und hatte ihr ebenfalls von seiner Kindheit und seiner Ehe erzählt. Über die Anzahl seiner Beziehungen nach der Scheidung hatte er kaum etwas gesagt. Eleanor hatte jedoch von seinen Freunden erfahren, dass es viel, viel mehr hätten sein können. Marcus stand in dem Ruf, nicht nur ein äußerst geschickter Liebhaber zu sein, sondern auch ein ausgesprochen einfühlsamer, fürsorglicher Mensch.
    Er hatte aus seinem Verlangen nach ihr keinen Hehl gemacht, aber nie etwas übereilt oder sie bedrängt.
    Eines Abends hatte er sie nach Hause gefahren, sie leidenschaftlich geküsst und gesagt: „Dir ist klar, dass ich dies nicht mehr lange aushalte, nicht wahr?“ Da hatte sie gewusst, dass sie sich entscheiden musste. Doch erst bei einem ausführlichen Gespräch mit ihrer Ärztin über die verschiedenen Möglichkeiten der Empfängnisverhütung hatte sie gemerkt, dass diese Entscheidung längst gefallen war.
    Eleanor hatte sich ungefähr ausgemalt, wie es sein würde, wenn Marcus und sie nach einem gemeinsamen Abend zum ersten Mal miteinander schliefen. Geschickt würde er sie in seinem Haus verführen, und sie würde ebenso hilflos und überwältigt sein wie bei seinen Küssen. Doch was sollte werden, wenn er sie anschließend bat, ihn nun ihrerseits zu erregen?
    Am Ende war alles ganz anders gekommen.
    Eleanor drehte den Kopf in der Dunkelheit und fröstelte innerlich bei dem Gedanken, wie unsicher und verängstigt sie sein musste, wenn sie ausgerechnet jetzt daran dachte und sich an diese Erinnerung klammerte.
    Es war wunderschön gewesen – ganz einfach und natürlich. Sie war zu Hause in der Küche und säuberte ihre Schränke. Die Jungen verbrachten das Wochenende bei ihrem Vater, und Marcus war in Den Haag.
    Es war ein heißer schwüler Tag. Sie hatte das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und ein altes T-Shirt übergezogen, das sie immer bei der Hausarbeit trug. Nur dieses T-Shirt und einen kleinen Slip.
    Als es läutete, ging sie zur Tür und ärgerte sich ein wenig über die Unterbrechung. Verblüfft starrte sie Marcus an und bekam keinen Ton heraus.
    Als sie endlich ihre Stimme wiederfand, stotterte sie: „Ich dachte, du wärst in Den Haag!“
    „Ich weiß.“ Er lächelte sinnlich, und ihr Herz begann plötzlich zu stolpern. Tief im Innern erkannte sie die stumme Botschaft, die sein Körper aussandte, auch die Spannung hinter seinem Lächeln und die Art und Weise, wie er sie ansah.
    Verlegen trat sie zurück, damit Marcus hereinkommen konnte. Errötend strich sie sich über das Haar und

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