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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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dem Haus. Schließlich wollten wir es ursprünglich kaufen, um unsere Probleme zu beseitigen und nicht, um neue heraufzubeschwören.“
    Er hörte, wie gereizt seine Stimme klang, und sah, dass Eleanor instinktiv vor ihm zurückwich. Der Schmerz und die Kränkung in ihren Augen waren unübersehbar. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und wandte sich rasch ab.
    Nachdenklich betrachtete Marcus sie. Ihr Gesicht war gefasst und blass. Sie war wütend auf ihn – kein Wunder. Hatten sie sich bei ihrer Heirat nicht fest vorgenommen, dass sie immer Zeit füreinander finden würden, um miteinander zu reden und sich gegenseitig zuzuhören?
    Eleanor scheint neuerdings herzlich wenig Zeit für solche Gespräche zu haben, dachte er und weigerte sich instinktiv, die Schuld bei sich zu suchen.
    „Hör endlich auf mit dem Haus“, wiederholte er barsch. „Und was Vanessa betrifft … Ich bin durchaus in der Lage, einige Tage allein für sie und ihre Freundin zu sorgen. Schließlich ist sie meine Tochter, wie du nicht müde wirst, mir vorzuhalten.“
    Die Feindseligkeit in Marcus’ Stimme traf Eleanor wie ein Schlag. Erneut zuckte sie zusammen, und heftiger Zorn erfasste sie.
    „Was versuchst du mir zu sagen, Marcus? Dass du wünschtest, ich wäre nicht hier?“
    „Meine Güte, Nell. Was ist in dich gefahren? Du hast dich gerade darüber beklagt, dass du wegen Vanessa nicht in die Provence fahren kannst. Ich versuche doch nur …“
    „Wahrscheinlich nimmst du an, dass ich den leichteren Weg wählen und einfach davonlaufen möchte. Aber das stimmt nicht, Marcus. Ich brauche das Geld, das ich mit diesem Vertrag verdienen kann. Wir brauchen es. Ich muss verhindern, dass Vanessa oder jemand anders mir vorwirft, ich wäre mit meinen Söhnen finanziell von dir abhängig und …“
    „Hör sofort auf, Nell! Wann habe ich so etwas je behauptet? Ich hatte angenommen, dass du dein Büro behalten wolltest, weil dir die Arbeit Freude macht und weil du persönlich unabhängig bleiben wolltest – nicht nur von mir, sondern auch von deinen Söhnen. Dafür hatte ich Verständnis und habe dich deshalb sogar bewundert. Nicht im Traum wäre mir der Gedanke gekommen, dass du deine Berufstätigkeit eines Tages gegen mich verwenden könntest, um mir Schuldgefühle einzuflößen.“
    „Ich will dir keine Schuldgefühle einflößen, Marcus. Im Gegenteil. Du tust es bei mir.“

    „Ja“, antwortete Eleanor heftig. „Du machst es dir leicht, wenn du mich kritisierst und mir die Schuld dafür gibst, dass ich nicht mit Vanessa zurechtkomme. Was soll ich denn tun? Sie will mich hier nicht, Marcus. Sie vereitelt absichtlich meine Bemühungen, uns zusammenwachsen zu lassen. Und du unternimmst nichts dagegen. Es ist deine Schuld, dass sie mich nicht mag; dass sie mich als Bedrohung empfindet und derart verunsichert ist.“

    „Ja, deine“, sagte Eleanor betrübt. „Vanessa liebt dich sehr, Marcus, und sie hat Angst, dich zu verlieren. Deshalb ist sie verunsichert.“
    „Das redest du dir nur ein, Nell“, protestierte Marcus. „Vanessa ist beinahe erwachsen. Kinder klammern sich vielleicht an ihre Eltern. Teenager, halbe Erwachsene gewiss nicht.“
    „Nicht, wenn sie sich der Liebe ihrer Eltern sicher sind“, stimmte Eleanor ihm zu. „Und genau das ist Vanessa nicht. Sie …“
    „Lass gut sein, Nell“, unterbrach Marcus sie. „Es führt zu nichts, wenn du jemand anders die Schuld gibst, dass ihr beide nicht zurechtkommt. Vielleicht bemühst du dich zu stark. Du kannst nichts überstürzen. Es braucht alles seine Zeit, und selbst dann gehört eine große Portion Glück dazu. Das musst du einsehen. Du kannst Vanessa nicht zwingen, dich zu akzeptieren oder deine rosigen Ansichten über die Zukunft in Broughton House zu teilen. Auf diese Weise erreichst du nur …“ Plötzlich hielt er inne.
    Eleanor starrte ihn an. Vor Zorn und Enttäuschung schossen ihr Tränen in die Augen. Verärgert blinzelte sie sie fort. „Rede ruhig weiter“, forderte sie Marcus auf.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, das hat keinen Zweck.“ Erschöpft rieb er sich die Stirn. „Vielleicht wäre es ganz gut, wenn wir uns für einige Tage trennen. Das gibt uns beiden Zeit …“
    „Du meinst also, ich bin an allem schuld“, stellte Eleanor trotzig fest.
    „Meine Güte, Nell. Ich habe im Moment keine Zeit, an etwas anderes als an meine Arbeit zu denken. Ich stecke bis über beide Ohren darin. Dieser Prozess …“ Er schnaufte ungeduldig. „Ich halte das bald

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