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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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„Anschließend werde ich …“
    „Anschließend wirst du was?“, unterbrach Vanessa sie trotzig. „Mich bei Dad verpetzen? Er will mich ebenso wenig wie du in seinem Haus haben. Er hat mich nie gewollt. Ich war eine Panne, ein Betriebsunfall. Meine Eltern wollten keine Kinder, Mum hat es mir selber erzählt. Man braucht Dad ja nur zu hören: Immer heißt es, Tom hier, Gavin da.“
    Eleanor schluckte trocken angesichts der Enttäuschung und der Qual in Vanessas Worten. „Viele Leute haben Kinder, die sie nicht bewusst geplant hatten, Vanessa. Das heißt noch lange nicht, dass diese Kinder unerwünscht sind und nicht geliebt werden. Ehrlich gesagt, ich hatte Gavin auch nicht geplant.“
    „Oh, hör doch auf“, unterbrach Vanessa sie. „Mrs Perfekt hätte einen solchen Fehler begangen? Nun, sonst bist du vielleicht perfekt. Aber du wirst nie eine perfekte Stiefmutter sein. Ich wünschte, Dad hätte jemand wie Sondra geheiratet.“
    Perfekt? Betrachtete Vanessa sie tatsächlich als perfekt? Wenn das Mädchen die Wahrheit wüsste!
    „Ich bin nicht dumm, musst du wissen“, fuhr Vanessa wütend fort. „Mum tut so, als möchte sie nichts lieber, als mich mit nach Los Angeles zu nehmen. Aber ich weiß es viel besser … Und du willst mich auch nicht hier haben.“
    „Das stimmt nicht“, wandte Eleanor ein.
    „Doch, es stimmt. Du kannst es gar nicht erwarten, dass ich wieder abreise, damit deine kostbaren Söhne das Zimmer haben können.“
    „Du irrst dich, Vanessa. Wir haben hier wirklich sehr wenig Platz. Das ist der einzige Grund, weshalb wir umziehen möchten. Aber …“
    Sie sprach nicht weiter. Sie musste mit Marcus reden, nicht mit Vanessa. Nur er konnte seiner Tochter versichern, dass Vater und Mutter sie liebten und sie gern bei sich hatten.

    Eleanor zuckte unwillkürlich zusammen, als die Alarmanlage losheulte, sobald sie den Laden betrat. Sie bat um ein Gespräch mit der Geschäftsführerin und ging ihre Worte in Gedanken noch einmal durch. Sie würde behaupten, dass Kleid wäre versehentlich in ihre Tasche gerutscht.
    Sie merkte sofort, dass die Frau ihr nicht glaubte.
    „Es passiert immer wieder“, sagte die Geschäftsführerin freundlich und nahm Eleanor das Kleid ab. „Wir tun unser Bestes, um es zu verhindern. Aber wir können unmöglich alle Jugendlichen erwischen. Es ist ein Spiel für sie – eine Herausforderung. Die meisten könnten ohne Weiteres den vollen Preis dafür zahlen. Fragen Sie die Polizei.“

    Vanessa war in ihrem Zimmer und packte ihre Sachen. Sie hatte kein Wort mit ihr gesprochen, seit Eleanor aus der Boutique zurückgekehrt war. Eigentlich musste Eleanor arbeiten, aber sie konnte sich nicht auf ihre Übersetzung konzentrieren.
    Die Türglocke läutete. Erschöpft stand sie auf und öffnete.
    „Jade“, rief sie erfreut, als sie die Freundin auf der Schwelle entdeckte.
    „Ja, ich bin es“, stimmte Jade ihr zu und trat ein. „Ich habe zwei Stunden frei und dachte, ich sollte einmal vorbeikommen. Ende nächster Woche fliege ich in die Vereinigten Staaten.“
    „Mit Sam?“, fragte Eleanor neugierig.
    Jade zuckte die Schultern. „Das überlasse ich ihm. Ich bin langsam zu alt und zu müde für solche Spiele“, gestand sie. „Muss ich mich ausgerechnet zu einem Zeitpunkt in einen Kerl verlieben, wo ich … He, was ist los?“, fragte sie plötzlich.
    Eleanor verzog das Gesicht. Sah man ihr die Gefühle so deutlich an?
    „Marcus will das Haus also nicht“, stellte Jade einige Minuten später fest. „Dann sucht euch ein anderes!“
    „Begreifst du nicht? Er hat kein Wort davon zu mir gesagt. Er hat mich einfach weitermachen lassen, und ich habe geglaubt, es wäre auch in seinem Sinn. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich ihn gar nicht richtig kenne. Marcus gibt mir das Gefühl, entsetzlich egoistisch zu sein und die Bedürfnisse der anderen nicht zu bemerken. Ja, er hat mir sogar vorgeworfen, das Haus nur zu wollen, um mir einen Kindertraum zu erfüllen – um es als eine Art Zauberformel zu benutzen.“
    „Stimmt das denn nicht?“, fragte Jade ungewöhnlich freundlich. „Ich möchte dich nicht kritisieren, Nell. Ich weiß, wie sehr du Marcus liebst, und ich verstehe, was du vorhast. Aber Marcus hat recht. Ein Haus kann euch nicht wie durch Zauberhand zu einer perfekten glücklichen Familie zusammenschweißen. Ehrlich gesagt, meiner Ansicht nach gibt es solche Familien sowieso nur in der Fantasie der Werbefachleute.“
    „Meine Güte, Jade, ich möchte

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