Broughton House - Haus der Sehnsucht
Schreibtischschublade, und der Schlüssel dazu befand sich an ihrem Bund. Schließlich hatte sie dafür sorgen müssen, dass Nick das Haus nicht verlassen konnte, solange sie bei Fern war.
„Ich habe mit Fern gesprochen. Sie sieht ein, dass das Baby für uns an erster Stelle stehen muss, und wird keine Einwände gegen die Scheidung erheben. Natürlich musste ich ihr dafür das Haus und einen geringen monatlichen Unterhalt versprechen. Aber das ist ganz gut. Die Leute werden rasch aufhören, Mitleid mit ihr zu haben und dich zu verurteilen, wenn sie sehen, wie großzügig wir gewesen sind.“ Sie schwieg einen Moment und wartete, ob Nick etwas sagen würde.
„Ich möchte eine Dinnerparty geben. Nur für uns, den örtlichen Vertreter der Partei und ein weiteres Paar. Es kann nicht schaden, wenn wir Bewegung in die Sache bringen, dein Interesse anmelden und uns als Paar zeigen. Außerdem werde ich meinen Anwalt anrufen, damit er sich um die Scheidung kümmert. Ach ja. Mir ist eine großartige Idee gekommen, Nick. Während Fern deine Sachen packte, habe ich in der Broschüre über Broughton House geblättert. Wusstest du, dass die Gärten von Gertrude Jekyll entworfen worden sind?“
„Aber Darling, begreifst du nicht? Jetzt kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Du kannst verhindern, dass Adam die Baugenehmigung für einen Einkaufspark bekommt, und dir dadurch nicht nur bei uns, sondern hoffentlich in ganz England einen Namen als engagierter Umweltschützer machen. Wenn wir beweisen können, dass die Pläne von der Jekyll stammen – und Fern behauptet, dass die Originale noch vorhanden sind –, werden wir eine Kampagne aufziehen und die Gärten unter Denkmalschutz stellen lassen. Das wäre der perfekte Einstieg für dich. Etwas Lokales, das die Umwelt betrifft … So etwas spricht das Gefühl der Massen an. Du wirst als ein Mann bekannt, dem der Wahlbezirk nicht gleichgültig ist und der etwas in Bewegung setzt. Überleg mal, wie das bei Adam gewirkt hat. Aber was er tut, hat nur lokale Bedeutung, während dies … Natürlich müssen wir äußerst vorsichtig vorgehen, das richtige Team hinter uns haben und für die entsprechende Publicity sorgen. Schließlich soll uns niemand den Ruhm streitig machen.“
Nick überlegte rasch. Als er heute Morgen allein in Venices Bett aufwachte, war er entschlossen gewesen, ihr zu sagen, dass er zu Fern zurückkehren würde. Aber jetzt zog sie ihn erneut in ihren Bann und erinnerte ihn an die glänzende Zukunft, die ihm als ihr Ehemann bevorstand.
Adam würde sich schrecklich ärgern, wenn er, Nick, Parlamentsabgeordneter wurde. Stärker konnte er seinen Stiefbruder gar nicht demütigen und strafen. Nicht zu Adam würden die Leute aufschauen, sondern zu ihm.
Venice hatte recht. Broughton House war genau der richtige Einstieg dafür.
„Und was machen wir, wenn das Haus schon verkauft worden ist, bevor wir etwas unternehmen können?“, fragte er.
„Das würde nichts ändern – außer dass der Käufer eine Menge Geld verlieren könnte. Denn eines ist sicher: Er würde niemals die Erlaubnis zur Vernichtung der Gärten bekommen und erst recht keine Baugenehmigung für einen Supermarkt.“
Sie sah, dass Nicks Blick hart wurde, und gratulierte sich heimlich. Er war überaus leicht zu durchschauen und ahnte nicht einmal, wie verwundbar er war. Er eignete sich ganz hervorragend für die Rolle, die er für sie spielen sollte.
Nick war weder zu reich noch besaß er die entsprechenden Beziehungen, um sich zu wehren oder sich von ihr abzuwenden. Sie würde ihn stets restlos in der Hand haben.
Selbstgefällig blickte sie an ihrem Körper hinab. Sie würde sich ein Kleid von Valentino für den Ball kaufen, den man zu Ehren von Nicks Einführung als Parlamentsabgeordneter geben würde. Ein Jammer, dass Lord Stanton noch lebte. Sein Herrenhaus würde zu einem Spottpreis zu haben sein, wenn der alte Mann nicht mehr war. Der Ballsaal wäre ein äußerst passender Rahmen für solch ein Ereignis gewesen.
Sie musste unbedingt dafür sorgen, dass Nick das Amt erst nach der Geburt ihres Babys offiziell von Jennifer Bowers übernahm.
Natürlich würde es ein Junge werden. Venice hatte nicht die Absicht, eine Tochter in die Welt zu setzen, die ihr eines Tages Konkurrenz machen könnte.
Ja, alles verlief genau so, wie sie es geplant hatte.
25. KAPITEL
G ehen wir zur Passkontrolle?“
„Ja“, stimmte Marcus ihr zu und machte sich ein wenig los, als Sondra sich eng an ihn
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