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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Schwiegermutter, dass Tom den Eindruck hätte, wegen des neuen Babys nicht länger wichtig für seine Großeltern zu sein.
    „Oh nein … Der arme kleine Kerl. Wir dachten, Gavin und er würden sich über das größere Zimmer freuen. Ich hätte merken müssen, was in ihm vorging. Zum Glück hast du es herausgefunden. Vielleicht sollten Jim und ich nach London kommen und die beiden abholen. Das könnte ihnen wieder Sicherheit geben.“
    Nachdem sie die nötigen Absprachen für den einwöchigen Urlaub getroffen hatten, rief Eleanor Karen an.
    Da sie niemals Rivalinnen gewesen waren, empfand sie keine Feindseligkeit gegenüber Allans neuer Frau. Im Gegenteil. Bis zur Geburt von Hannah hatten auch Tom und Gavin eine sehr gute Beziehung zu der Frau gehabt.
    Eleanor erklärte Karen den Grund für ihren Anruf.
    „Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass Tom letztes Mal etwas stiller war“, bestätigte Karen ihr. „Erst dachte ich, es läge an dem Baby. Ich habe selber einen jüngeren Stiefbruder und weiß, wie das ist. Aber Tom geht so liebevoll mit Hannah um, dass ich annahm, ich hätte mich geirrt“
    „Er hat nichts gegen das Baby“, antwortete Eleanor. „Er fürchtet nur, dass ihr ihn jetzt nicht mehr liebt. Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass sich in jeder Familie die ganze Aufmerksamkeit für eine Weile auf das Neugeborene richtet. Mir scheint, ein Teil des Problems besteht darin, dass Tom sich nirgendwo richtig zu Hause fühlt. Sein Zimmer bei uns gehört eigentlich Vanessa.“
    „Und wir haben dem Baby das Zimmer gegeben, in dem er früher geschlafen hat. Oh je … Gut, dass du es mir erzählt hast, Eleanor. Ich möchte die Jungen auf keinen Fall ihrem Vater entfremden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie verheerend sich das auf ein Kind auswirken kann.“
    Was ist mit mir los? fragte Eleanor sich schuldbewusst, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte. Sie hatte sich für eine reife, verantwortungsbewusste Frau gehalten. Trotzdem hatte sie Marcus’ Rat nicht befolgt.
    Zwar stand sie wegen ihrer Arbeit, dem Haus und Vanessa unter erheblichem Druck, und sie nahm es Marcus übel, dass er sie die Verantwortung allein tragen ließ. Aber deshalb wie ein Kind zu reagieren, das Aufmerksamkeit erregen wollte …
    Gereizt machte Eleanor sich in der Küche zu schaffen und versuchte, mit der neuen Erkenntnis fertig zu werden. Sie ärgerte sich über ihr Verhalten, und es machte ihr Angst.

    „Was tust du hier oben, Nell?“
    Eleanor zuckte zusammen, als Marcus das Schlafzimmer betrat.
    „Du sagtest, du hättest noch zu arbeiten“, erinnerte sie ihn. „Und du würdest es gern in Ruhe tun.“
    Sie hatte auf dem Bett gesessen und ihr Haar gebürstet. Jetzt sah sie auf. Bemerkte er ihre Verärgerung nicht?
    „Ich wollte nur, dass die Jungen den Fernseher leiser stellen. Du musst zugeben, dass sie ihn manchmal zu weit aufdrehen“, erklärte Marcus besänftigend.
    „Dabei kann man sich zumindest noch unterhalten, was man von Vanessas Radio nicht behaupten kann“, erwiderte Eleanor und sah, dass er die Stirn runzelte.
    „Hör zu, Nell. Ich weiß, wie schwierig es für dich ist, wenn Vanessa zu Besuch kommt. Aber was soll ich tun? Sie steckt zurzeit in einer schlimmen Phase.“
    „Und deshalb muss die ganze Familie leiden? Spielen unsere Gefühle und unsere Bedürfnisse gar keine Rolle, Marcus? Ich habe alles versucht, um geduldig und verständnisvoll zu sein. Glaubst du, ich würde ruhig zusehen, wenn Tom oder Gavin so mit dir redeten, wie Vanessa es neulich mit mir getan hat?“, fragte sie verbittert. „Meinst du, ich würde es zulassen, wenn sie dich – oder uns – manipulieren wollten oder versuchten, einen Keil zwischen uns zu treiben?“
    „Wirklich nicht?“, fragte Marcus ruhig. „Überleg mal, wie du reagiert hast, weil ich die Jungen gebeten hatte, nicht so laut zu sein. Ich habe dir von vornherein gesagt, dass ich kein geborener Vater bin, Nell.“
    „Was erwartest du denn von mir? Soll ich meine Söhne im Stich lassen? Du siehst ja, wie sich Vanessas Verhalten auf Tom auswirkt.“
    „Liegt es an Vanessa oder an dir?“
    Entsetzt sah Eleanor ihren Mann an. „Was soll das heißen?“
    „Tom ist ein sehr empfindsames Kind. Vielleicht ist er sogar zu empfindlich. Könnte es nicht sein, dass er deine zwiespältigen Gefühle gegenüber Vanessa übernommen hat? Bedenkt man außerdem, dass er mich als Rivalen um die Zeit und die Zuneigung seiner Mutter betrachtet, muss er ja verstört und aufgebracht

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