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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Kelsey.«
    »Das habe ich mitgekriegt. Was tut sie hier?«
    »Ihre Mutter ist Miteigentümerin von Sky Masters. Kelsey kommt manchmal hier vorbei. Der Hund ist ihr Leibwächter.« »Leibwächter? Innerhalb der Anlage?«
    »Er begleitet sie auf Schritt und Tritt. Sie hat die Zugangsberechtigung für alle Bereiche.«
    »Hey, Mister?«, fragte die Kleine. Sie wirkte entschlossen, ihren Wunsch durchzusetzen. »Kann ich bitte Ihre Plakette se hen?«
    »Nein, das kannst du nicht«, antwortete Willison. »Aber ich hab ›bitte‹ gesagt. Meine Mami sagt, dass ich höflicher sein muss, weil ich mehr bekomme, wenn ich höflicher bin.«
    »Da hat sie Recht, aber meine Plakette kannst du trotzdem nicht sehen«, sagte Willison streng.
    »Aber ich hab ›bitte‹ gesagt!«
    »Und ich habe nein gesagt.«
    »Biiitte?« Sie fragte nicht mehr nur, sondern begann zu quengeln.
    »Nein!«, blaffte Willison. Seine Kinder waren längst erwachsen, aber sie hatten bereits Respekt gelernt, als sie noch jünger als dieses Mädchen gewesen waren. »Du setzt dich jetzt dort drüben hin.«
    »Das können Sie mir nicht befehlen! Sie haben mir nichts zu sagen. Sie sind nicht mein Boss!«
    Willison wandte sich nochmals an den Sicherheitsbeamten.
    »Wo ist ihre Mutter?«
    »Irgendwo auf dem Gelände unterwegs. Sie wird oft aufgehalten und schickt dann die Kleine voraus. Wir holen sie meistens im Aufenthaltsraum ab und bringen sie hierher.« »Meiner Mami wird’s nicht gefallen, dass Sie mich herumkommandiert haben«, sagte die Kleine.
    »Das ist mir egal. Setz dich endlich hin.«
    »Darf ich bitte Ihre Plakette sehen? Ich verspreche Ihnen, sie nicht zu beschädigen oder schmutzig zu machen.«
    »Zum vierten Mal: Nein!«
    Das kleine Mädchen streckte plötzlich eine Hand aus und versuchte tatsächlich, die Lederhülle mit der Plakette aus der Innentasche seines Jacketts zu ziehen. Willison machte vor Überraschung praktisch einen Satz rückwärts. Seine Kollegen mussten sich beherrschen, um nicht über die Hartnäckigkeit der Kleinen und Willisons zunehmende Verärgerung zu grinsen. Sie schaffte es tatsächlich, mit Daumen und Zeigefinger das Etui zu fassen, und machte sich daran, es ihm aus der Tasche zu ziehen. Willison hörte dünnen Futterstoff reißen und merkte, dass sie die halbe Innentasche mitnahm. »Hey! Pass gefälligst auf!«, rief er lauter als eigentlich beabsichtigt. Vielleicht stieß er sie ganz leicht zurück, weil dieser Überfall ihn verblüfft hatte und er verhindern wollte, dass seine Tasche ganz ausriss. Aber das tat er ohne wirklichen Kraftaufwand.
    Trotzdem stieß das kleine Mädchen einen lauten Schmerzensschrei aus und flog rückwärts, als habe ein Eishockeyspieler sie mit einem Bodycheck gerammt. Sie knallte schwer auf den Linoleumboden. Dort blieb sie liegen und starrte mit weit aufgerissenen Augen die Decke an. Willison hoffte – nein, betete –, dass sie nicht verletzt war. Aber er kannte Kinder gut genug, um zu ahnen, was kommen würde. Sekunden später kreischte die Kleine so ohrenbetäubend laut los, dass er fürchtete, sie habe sich doch ernstlich verletzt.
    Der einzige Grund, weshalb die Agenten sofort aufhörten, um das Wohlergehen des kleinen Mädchens besorgt zu sein, war die größere Sorge um ihr eigenes Wohlergehen, denn die Dobermannhündin Sasha verwandelte sich jäh in eine bedrohlich knurrende Bestie. Keiner von ihnen hatte jemals ein bösartigeres Tier gesehen. Sie wichen instinktiv zurück und griffen nach ihren Waffen, bevor ihnen klar wurde, dass sie die Pistolen abgegeben hatten.
    »Halten Sie den Hund zurück!«, rief Willison laut. Kelsey kreischte noch lauter. Schließlich gelang es einem Agenten, der selbst kleine Kinder hatte, sie vom Fußboden aufzuheben und zu einem Sessel zu tragen, wo er sie an seiner Schulter weinen ließ, während einer der Sicherheitsbeamten die anderen FBI-Agenten hastig durchwinkte. Der heiser knurrende Dobermann ließ sie keine Sekunde lang aus den Augen. Kelsey, die sich inzwischen ausgeweint hatte, beobachtete ihren Abgang schweigend, ohne Tränen in den Augen. Ein kurzer Befehl genügte, damit Sasha zu knurren aufhörte, gehorsam Platz machte und gleichmütig zusah, wie die Ausgangstür sich hin ter dem FBI-Team schloss.
    »Um Himmels willen, Larry«, sagte einer der Agenten vorwurfsvoll. »Was hast du mit der Kleinen gemacht?« »Ich hab überhaupt nichts gemacht!«, protestierte Willison.
    »Sie hat mich angefallen, und ich ...«
    »Sie hat dich

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