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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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der Kommandant. »Wie kämen sie auch dazu, einer Bande idiotischer Terroristen zu helfen, die einen Öltanker zu entführen versuchen? Wohin wollen diese Kerle überhaupt? Wir werden ihnen bald demonstrieren, dass ihr Unternehmen gescheitert ist.«
Codlea, Rumänien (zur gleichen Zeit)
    »Aufwachen!«, kreischte Fursenko mit sich überschlagender Stimme. »Wachen Sie auf, verdammt noch mal, sonst bringt er uns alle um!« Seine Nackenhaare sträubten sich, als er Alkoholdunst roch, und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.
    Ion Stoica hatte das Gefühl, sein Kopf müsse im nächsten Augenblick platzen; Gaumen und Zunge fühlten sich rau wie Sandpapier an. Er wälzte sich schwerfällig auf die Seite. »Verdammt, was wollen Sie, Fursenko?«, murmelte er undeutlich.
    »Ein Öltanker von Metjorgas ist im Schwarzen Meer gekapert worden!«, rief Fursenko aufgeregt. »Terroristen wollen ihn entführen! Genosse Kasakow verlangt, dass Sie sofort starten!«
    Stoica rappelte sich auf, zog seine Fliegerkombi über die Baumwollunterwäsche, die er noch trug, schlüpfte in seine Stiefel und tappte aus seinem Zimmer in der kleinen Baracke neben dem Haupthangar. Dieser hölzerne Behelfsbau war seit nunmehr acht Monaten seine Unterkunft. Bis vor einem Vierteljahr hatte er ihn sich mit Gennadi Jegorow, seinem Waffenoffizier an Bord des Stealth-Jagdbombers Metjor Mt179, teilen müssen, aber dann hatte er ihn endlich dazu überreden können, sich eine eigene Unterkunft zu suchen. Jegorow hatte sich im Dachgeschoss des Hangars einquartiert – der Lärm der unter ihm arbeitenden Wartungsmannschaften schien ihn nicht zu stören.
    Die beiden Männer hasteten auf einem unbeleuchteten Trampelpfad zu der Kontrollstelle hinüber, die jeder passieren musste der den Hangar betreten wollte, in dem die Mt179 Tjeny versteckt war. Außer zu einigen Testflügen war der Vogel nicht mehr oft in die Luft gekommen. Einige Male waren Patrouillen von NATO und rumänischer Luftwaffe in gefährliche Nähe des Stützpunkts gekommen, aber die Mt179 hatte sie jeweils rasch und mühelos heruntergeholt.
    »Sie haben getrunken!«, stellte Fursenko entsetzt fest, als sie den äußeren Sicherheitskordon passierten.
    »Das geht Sie einen Dreck an, Doktor«, wehrte Stoica ab. »Ich hocke seit über einem Jahr hier – ohne einen Tag Urlaub, ständig in Bereitschaft. Die Verpflegung ist beschissen, und ich habe seit Monaten keine Frau mehr im Bett gehabt. Einer der Einheimischen hat mir eine Flasche selbst gebrannten Schnaps mitgebracht, und wenn ich mehr hätte kriegen können, hätte ich das auch noch getrunken. Und jetzt halten Sie gefälligst die Klappe! Ihr Gezeter macht meine Kopfschmerzen bloß schlimmer.«
    Jegorow war bereits im Lageraum und machte Eintragungen auf einer Karte, die den Westteil des Schwarzen Meeres und die türkische Nordküste zeigte. Der Kerl ist nicht normal, sagte Stoica sich: Lärm, Einsamkeit, Stille und Entbehrungen schienen Jegorow nicht im Geringsten zu stören. Er rauchte nicht, trank nicht, spielte nicht Karten und interessierte sich nicht für die wenigen auf dem Stützpunkt beschäftigten Frauen. Dafür hatte er viele Freunde unter den Männern des Wartungsteams – vielleicht kurierte Gennadi seine Einsamkeit durch gelegentliche nächtliche Ausflüge in die Unterkunft der Wartungsmannschaft. Vielleicht war er deshalb damit einverstanden gewesen, ins Dachgeschoss des Hangars umzuziehen.
    »Ion ist jetzt da, Genosse«, meldete Jegorow. Er sprach in Richtung Telefon, dessen Zusatzlautsprecher er eingeschaltet hatte.
    »Freut mich, dass Sie uns die Ehre geben, Stoica«, sagte Pawel Kasakows Lautsprecherstimme sarkastisch.
    »Sorry, Genosse. Ich bin sofort rübergekommen.« Er verzichtete darauf, eine obszöne Geste in Richtung Lautsprecher zu machen, forderte den Chefmechaniker mit einer Handbewegung auf, ihm Kaffee einzuschenken, und zog seine Zigaretten aus der Fliegerkombi. »Irgendwelche Schwachsinnigen greifen einen unserer Tanker an?«
    »Eine Gruppe von Terroristen – die genaue Zahl ist nicht bekannt, aber es sollen acht bis zwölf Männer sein – hat vor einigen Stunden den Tanker Ustinow gekapert«, fasste Jegorow zusammen. »Sie verfügen über tragbare Fla-Lenkwaffen, mit denen sie einen russischen Marinehubschrauber abgeschossen haben. Der Tanker läuft nach Süden in türkische Gewässer, Ziel unbekannt.«
    Stoica schüttelte völlig verwirrt den Kopf. Er nahm einen großen Schluck Kaffee. »Was sollen wir

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