Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
erhalten, hatte das östlichste NATO-Mitglied sie allein neu bewaffnen müssen, ohne von USA und NATO mehr als die bisher übliche Militärhilfe zu erhalten.
    »Sie sind eine loyale amerikanische Offizierin«, sagte Sivarek lächelnd. »Ich hätte es sehr begrüßt, wenn Sie mit Ihren unglaublichen Jagdbombern RF111G nach Kriegsende in unserem Land geblieben wären.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Die RF111 Vampire wäre das ideale Flugzeug für die türkische Luftverteidigung gewesen«, stellte Sivarek fest. »Eine einzige Maschine, die als Aufklärer, Jäger, Jagdbomber, Bomber, zur Bekämpfung von Schiffszielen und als Elektronik-Störflugzeug eingesetzt werden kann. Wir hätten gern zwei Staffeln davon gehabt. Leider haben Sie sie alle an Australien verkauft. Das war ein schwarzer Tag für die Türkei.«
    »Andere Leute würden sagen, das sei ein Glückstag für die Griechen und Kurden gewesen.«
    »Wir führen keinen Krieg gegen Griechenland und werden nie einen führen«, sagte Sivarek. »Beide Seiten wissen, dass wir die Zypernfrage friedlich lösen müssen. Aber die Kurden … sie sind ein anderer Fall. Sie sind eine Teufelsbrut aus Mördern, Terroristen und Anarchisten.«
    »Fernsehbilder von F111, die Kurdendörfer bombardieren, hätten die meisten Amerikaner aufgebracht«, stellte Rebecca fest. »Die westlichen Medien zeichnen ein anderes Bild von den Kurden – sie werden als unterdrücktes Volk dargestellt, das von fundamentalistischen Regierungen verfolgt wird und dem weder der Irak noch die Türkei irgendeine Art Autonomie gewähren wollen. Der Staat wird stets als der Unterdrücker gesehen, während die Kurden als heldenmütige Flüchtlinge wie die Juden gelten. Ihre Entbehrungen werden ihrem Freiheitskampf gegen die Tyrannei zugeschrieben.«
    »Die Unwürdigen leiden keine Entbehrungen«, behauptete Sivarek. »Aber das NATO-Mitglied Türkei wird vom Westen verachtet. Die Ukraine hatte früher Kernwaffen auf Ihr Land gerichtet. Der Iran hat schon einmal versucht, einen US-Flugzeugträger zu versenken, und steckt hinter unzähligen Terroranschlägen auf US-Einrichtungen, aber ihr umwerbt ihn jetzt, damit ihr iranisches Öl importieren und ein Gegengewicht zu russischen Hegemoniebestrebungen aufbauen könnt. Die Türkei arbeitet seit über fünfzig Jahren mit Amerika zusammen, hat bei der Abwehr russischer Angriffe an vorderster Front gestanden und wird jetzt trotzdem praktisch ignoriert. Was soll die Türkei zu dieser USAußenpolitik sagen?«
    »Eine alte Redensart lautet: ›Passt dir die amerikanische Außenpolitik nicht, brauchst du nur ein paar Tage zu warten, dann ändert sie sich wieder‹«, sagte Rebecca.
    »Ah, richtig – der neue amerikanische Präsident, der Althippie von der Jeffersonian Party«, sagte Sivarek amüsiert, leicht spöttisch lächelnd. »Ich glaube, dass er die NATO zerschlagen wird. Dann steht die Türkei Russland allein gegenüber. Sehr bedauerlich. Was tun Sie dann? Kommen Sie zurück, um mitzuhelfen, mein Land zu verteidigen, Oberst Rebecca? Oder eilen Sie lieber Ihren neuen ukrainischen Freunden zur Hilfe?«
    »Ich glaube nicht, dass der Präsident die NATO verlassen oder zerschlagen wird«, sagte Rebecca. »Das läge nicht in unserem Interesse. Aber ich würde mich sehr gern mit Ihnen über Ihr Land und Ihre Verteidigungsbedürfnisse unterhalten.«
    »Oh?« Sivarek lächelte selbstbewusst ironisch. »Sie haben mir noch nicht verraten, bei welcher Einheit Sie jetzt sind, Oberst Rebecca.«
    »Richtig, das habe ich nicht«, bestätigte Furness mit geheimnisvollem Lächeln. Sie streckte ihm die Hand hin, die er herzlich schüttelte. »Bis bald, General.«
    Zur selben Zeit wurde Annie Dewey beim Aussteigen aus dem ersten Bomber von Oberst David Luger empfangen und warf sich ihm glücklich in die Arme. »David«, flüsterte sie, »wie ich mich freue, dich wieder zu sehen!«
    Luger murmelte irgendeine Begrüßung, aber sie merkte sofort, dass seine Aufmerksamkeit etwas anderem galt. Als sie sich aus seiner Umarmung löste, sah sie, dass er den Bomber Tu22M3 Backfire mit fast ausdrucksloser Miene anstarrte. »Hey, David«, sagte sie, während sie sein Gesicht mit wachsender Besorgnis studierte. »Alles in Ordnung?«
    »Klar … sicher …« Aber das stimmte offenbar nicht. Annie spürte, wie seine Hände kalt wurden, und sie hätte schwören können, sein Gesicht sei blasser geworden.
    »Du siehst diese Dinger nicht zum ersten Mal, stimmt’s?«, fragte sie. »Ich dachte, du

Weitere Kostenlose Bücher