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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zitternder Hand den Knopf, der Thorn in die Warteschleife verbannte. »Sorgen Sie dafür, dass dieser Hundesohn von einem russischen Verbindungsoffizier sofort hier antritt!« Der Luftwaffengeneral sprach ins Telefon, hörte kurz zu und ließ dann kopfschüttelnd den Hörer sinken.
    »Was zum Teufel ist jetzt wieder los?«, fragte Gurisow »Die Vermittlung kann mich nicht mit der Dienststelle von Generaloberst Kasimow verbinden. Dort meldet sich niemand.«
    »Was?« Der Chef des turkmenischen Generalstabs riss dem Luftwaffengeneral den Hörer aus der Hand. Er blaffte Befehle in den Hörer, kam aber ebenfalls nicht weiter. »Die Dienststelle des Verbindungsoffiziers meldet sich nicht, und jetzt ist plötzlich die direkte Verbindung zu meiner Dienststelle unterbrochen. Was zum Teufel geht hier vor?«
    »Kann das stimmen?«, fragte Gurisow plärrend laut. »Der russische Jäger ist abgeschossen worden – von einem amerikanischen Kampfflugzeug?«
    »Die MiG müsste längst wieder in Turkmenbaschi gelandet sein«, sagte der Luftwaffengeneral mit einem Blick auf seine Uhr. »Sie hätte längst keinen Treibstoff mehr.«
    »Könnte sie die von Thorn erwähnten Lenkwaffen getragen haben?«
    »Gewiss, Herr Präsident.«
    Gurisow fluchte laut auf Russisch. War er nervös, aufgeregt, begeistert ... oder ängstlich, vergaß er oft, turkmenisch zu sprechen. »Verdammt, wie können die Amerikaner das alles wissen?«
    »Sie müssen Stealth-Flugzeuge zur Begleitung der Maschine mit der Diplomatendelegation mitgeschickt haben«, vermutete der Generalstabschef, der noch immer mit dem Telefonhörer am Ohr dastand. »Wir müssen davon ausgehen, dass jetzt weitere US-Flugzeuge dieser Art über uns kreisen.«
    »Großer Gott ... das darf doch nicht wahr sein!«, murmelte Gu-risow. »Ich kann’s einfach nicht glauben.« Er betrachtete den Telefonhörer in seiner Hand, dann drückte er den blinkenden Leitungsknopf. »Präsident Thorn, bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie habe warten lassen. Uns ist’s nicht gelungen, eine unabhängige Bestätigung für Ihre Anschuldigungen zu erhalten. Sie müssen uns Zeit geben, dieser Sache in aller Ruhe nachzugehen.«
    »Präsident Gurisow, Sie können Ihren russischen Verbindungsoffizier und die Dienststelle Ihres Generalstabschefs nicht erreichen, weil die Russen den Telefon- und Faxverkehr aller staatlichen Dienststellen aus und nach Aschchabad unterbrochen haben«, erklärte Thorn ihm. »Wir haben vor kurzem die Landung mehrerer Transportflugzeuge in Turkmenbaschi und Aschchabad beobachtet. Selbst wenn wir annehmen, jedes Flugzeug habe nur hundert Soldaten mit voller Ausrüstung transportiert, dürfte jetzt eine Invasionsstreitmacht in Bataillonsstärke auf Ihren Amtssitz zumarschieren.«
    »Eine russische Invasionsstreitmacht? Warum?«
    »Ich vermute, dass Russland die Regierungsgewalt übernehmen will, um zu verhindern, dass sie in die Hände der Taliban fällt«, sagte Thorn. »Ihnen bleiben nur noch wenige Minuten, um Ihren Amtssitz zu verlassen – wenn’s dafür nicht schon zu spät ist. Mr. President, zögern Sie nicht, mich um Hilfe zu bitten. Erteilen Sie mir die Erlaubnis, Militäreinheiten in Ihr Land zu schicken, dann tue ich, was in meiner Macht steht, um Sie zu schützen.«
    Diesmal machte Gurisow sich nicht erst die Mühe, Thorn in die Warteschleife zu schicken – er war zu ängstlich und verwirrt, als dass seine Finger ihm gehorcht hätten. »Wo bleibt Kasimow?«, jammerte er laut. »Warum informiert er mich nicht über den Stand unserer Luftverteidigung oder Russlands Absichten? Ich bezahle diesem Hundesohn viel Geld dafür, dass er mich berät – also soll er sich gefälligst herbemühen.«
    »Er ist seit mehreren Stunden nicht mehr gesehen worden, Herr Präsident«, berichtete der Generalstabschef. »Ich rufe alle Dienststellen an, die ...«
    »Präsident Gurisow ...«
    »Charascho, Thorn!«, sagte Gurisow. »Also gut, ich nehme Ihr Angebot an. Ich bitte um Ihre Hilfe. Ich weiß nicht, was die Russen hier wollen. Sie haben meine Erlaubnis, so viele Truppen, wie Sie für nötig halten, um mich und meinen Stab zu schützen, nach Turkmenistan zu entsenden. Aber holen Sie uns hier raus, verdammt noch mal!«
    »Erst noch ein paar Fragen«, sagte Thorn. »Wer hat den Angriff auf die Taliban vor Mary befohlen?«
    »Das war ich.«
    »Und das fehlgeschlagene Kommandounternehmen?«
    »Präsident Senkow hat mir nur den Einsatzbefehl übermittelt – etwa fünf Stunden bevor die Truppe

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