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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Technologieembargos gegen Ihr Land. Wir brauchen sofort entschiedene Maßnahmen, sonst zerbricht unsere asiatische Koalition, noch bevor sie richtig zustandegekommen ist.«
    »Was schlagen Sie vor, Madame Vice President?«, fragte Kuo.
    »Wir schlagen vor, dass Ihre Regierung das amerikanische FBI um Unterstützung bei den Ermittlungen bittet«, antwortete Whiting, »und ich empfehle Ihnen dringend - natürlich ganz inoffiziell -, schnellstens ein paar Verdächtige festzunehmen und unter Anklage zu stellen. Es wäre unsinnig, wegen einiger unbewohnter Felsbrocken freundlich gesinnte Nachbarn zu verlieren, während Ihre Heimat in Gefahr ist, von einem mächtigen Nachbarn überrannt zu werden.«
    Kuo betrachtete einen Augenblick seine Hände; dann hob er den Kopf und nickte. »Für uns sind die Tiaoyutai weit mehr als ein paar >Felsbrocken<, Madame Vice President«, sagte er ernst. »Aber Sie haben Recht - dass wir den Mord bisher nicht haben aufklären können, erweckt den Eindruck, als billigten wir ihn. Ich werde meiner Regierung empfehlen, die Vereinigten Staaten sofort um Unterstützung bei den Ermittlungen zu ersuchen, und versichere Ihnen, dass wir rasch und entschlossen handeln werden.«
    »Außerdem brauchen wir eine Erklärung von Ihnen darüber, wann Ihr Land die Entwicklung von Atomwaffen einstellen und mit der Vernichtung seiner Kernwaffen beginnen wird«, warf Verteidigungsminister Chastain ein.
    Kuo starrte erst Chastain, dann den Präsidenten sichtlich erschrocken an. »Kernwaffen?«, wiederholte er. »Sir, die Republik China besitzt keine Atomwaffen.«
    »Die Erkenntnisse unserer Geheimdienste besagen etwas anderes, Herr Botschafter«, stellte Sicherheitsberater Freeman fest. »Nach unseren Informationen arbeitet Taiwan seit fünfzehn Jahren mit Südafrika zusammen, um nukleare Waffen zu entwickeln, und das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist offenbar ein Atomsprengkopf, der klein genug ist, um für Bomben oder Lenkwaffen verwendet werden zu können.«
    »Sir, ich bestreite mit allem Nachdruck, dass...«
    »Sparen Sie sich die Worte, Herr Botschafter«, wehrte Freeman ab. »Wir wissen auch, dass Sie Informationen über Kernwaffen mit Israel austauschen und mehrere Exemplare der in Lizenz gebauten israelischen Lenkwaffe Gabriel zur Bekämpfung von Schiffszielen mit Atomsprengköpfen ausgerüstet haben. Außerdem hat uns das australische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass Sie mit Indonesien Informationen über die Herstellung von nuklearen und chemischen Waffen austauschen. Australien ist sich seiner Sache so sicher, dass es über Luftangriffe auf indonesische Rüstungsbetriebe nachgedacht hat - und auf bestimmte taiwanesische Schiffe, die verdächtigt wurden, Ausrüstungen für Waffenfabriken nach Indonesien zu bringen.« Kuo war so überrascht, dass es ihm schier die Sprache verschlug. »Sollte davon jemals etwas an die Öffentlichkeit dringen, wäre das für die Vereinigten Staaten höchst peinlich - und für die Republik China eine politische Katastrophe.«
    »Wir vertrauen darauf«, sagte Außenminister Hartman, »dass Sie das Richtige tun und die Weiterverbreitung von Kernwaffentechnologie einstellen werden, um Ihr Atomwaffenprogramm in sehr naher Zukunft ganz aufzugeben. Für die Vereinigten Staaten wäre es extrem schwierig, ein Land zu unterstützen, das heimlich gegen die amerikanischen Bestimmungen in Bezug auf Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen verstößt. Äußerst schwierig.«
    Der Präsident hatte sich nicht dazu geäußert, aber in seinen Augen las Botschafter Kuo so deutlich Enttäuschung und Misstrauen, als hätte Martindale sie ihm ins Gesicht geschleudert. »Ich... ich werde Ihre Mitteilung weitergeben und um sofortige Antwort bitten«, stammelte Kuo mit verlegen abgewandtem Blick. »Ich kann Ihnen allen versichern, dass die Republik China das Völkerrecht beachten und ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllen wird. Und vor allem würden wir niemals wissentlich etwas tun, das unsere engen und bewährten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika gefährden könnte.«
    »Dann stehen wir weiter unverbrüchlich fest hinter der Republik China«, sagte der Präsident in leichtem Tonfall, der die Atmosphäre aus Enttäuschung und Misstrauen, die alle zu ersticken gedroht hatte, schlagartig auflockerte.
    Kuo schien sehr weiche Knie zu haben, als er aufstand, weil der Präsident das Ende des Gesprächs signalisierte, indem er sich erhob. Er reichte Kuo, der sich tief

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