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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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an ihr herum, betrachtete sie in hingebungsvoller Andacht. Sie nähte
ihr Unterwäsche aus feinstem Batist, die sie mit pastellfarbenen Seidenbändern und zarter Spitze umsäumte.
    Lauren errötete schamhaft, als Mrs. Gibbons ein weiteres
Unterkleid an ihrem Körper feststeckte. »Es ist sehr ...
durchschimmernd, finden Sie nicht?«, fragte sie behutsam.
Sie spähte vielsagend auf ihre Brüste, die sich unter dem
dünnen Stoff abzeichneten.
    Mrs. Gibbons kicherte milde. »Mr. Lockett gefällt solche
Unterwäsche, aber bestimmt hat er Sie noch lieber ganz ohne. Sie haben einen wunderschönen Körper, Lauren. Warten
Sie`s ab, bis er Sie erst mal nackt gesehen hat!«
    Die junge Frau fand die Vorstellung befremdlich. Sie
dachte mit Panik an ihre Reaktion auf Jareds Kuss - sie war
wie Wachs in seinen Händen gewesen. Ganz anders als bei
William. Natürlich ließen sich die beiden Männer nicht miteinander vergleichen. William war widerwärtig, Jared dagegen anziehend maskulin, und seine schönen Augen ...
    Nein! Sie wollte jetzt nicht an ihn denken. Er dachte auch
nicht an sie. Nachdem er sie anfangs mit Blicken verschlungen hatte, behandelte er sie jetzt, als wäre sie Luft für
ihn. Lauren hätte nicht zu sagen vermocht, was sie mehr
ärgerte.
    Dank Olivia wurde alles rechtzeitig fertig. Laurens neue
Garderobe hing im Schrank, einige Teile hatte Elena schon
für ihre Hochzeitsreise nach Keypoint eingepackt.
    Rosa und einige zusätzliche Küchenhelferinnen hatten
seit Tagen für den »kleinen Empfang« gekocht und gebacken. Das Haus war mit Blumengestecken und in Kübeln
eingetopften Farnen geschmückt. Wie hatte Olivia es bloß
geschafft, dass die Sträuße und Pflanzen auf dem Transportweg von Austin nicht vertrocknet waren?, rätselte die
Braut.
    An ihrem Hochzeitsmorgen betrachtete sie den Sonnenaufgang. Vor wenigen Wochen hatte sie an ebendiesem
Fenster gestanden und Ben Locketts Trauerzug beobachtet.
    »Bist du jetzt zufrieden, Ben?«, flüsterte Lauren, während
sich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont tasteten.
Sie versuchte sich vorzumachen, dass ein zeitiger Sonnenaufgang ein gutes Omen wäre.
    Elena brachte das Tablett mit ihrem Frühstück herauf. Ihre kaffeebraunen Augen blitzten vor Begeisterung, und sie
schnatterte in einem fort. Lauren war so nervös, dass sie
kaum einen Happen hinunterbekam. Nach dem Bad half
das Mädchen ihr beim Ankleiden.
    Laurens Brautkleid war ein Traum aus weißer Seide und
Spitze. Mit gebauschten Ärmeln und einer Korsage, die ihren Busen betonte. Der weite Ausschnitt unterstrich ihr makelloses Dekolleté. Der knöchellange, ausschwingende
Rock endete über zierlichen weißen Stiefeletten. Sie befestigte einen winzigen Strauß Veilchen an ihrer Taille. Die
Ansteckuhr steckte unsichtbar an ihrem Petticoat.
    Ihr Haar wurde wie üblich zu einem Dutt zusammengesteckt, Elena bestand indes darauf, ihr ein paar Korkenzieherlöckchen in die Schläfen und in den Nacken zu frisieren.
Lauren betrachtete sich im Spiegel. Sie schüttelte halb ungläubig den Kopf. War sie das dort etwa? Das Mädchen in
dem erlesenen Kleid, das ihr mit blassem Gesicht und
ängstlichen Augen entgegenblickte?
    Elena bewunderte ihr Idol von allen Seiten. »Señorita Lauren, Sie sind wunderschön«, hauchte sie ehrfürchtig. »Schön
wie die Heilige Jungfrau Maria.« Sie küsste Lauren verlegen
auf die Wange, ihre riesigen Augen füllten sich mit Tränen.
    »Danke, Elena. Schade, dass du bei der Trauung nicht
dabei sein kannst. Du bist immerhin meine beste Freundin.«
    »Ich wäre zwar gern dabei, aber ...« Elena zuckte wegwerfend mit den Achseln. Dann meinte sie mit einem hintergründigen Kieksen: »Aber noch lieber würde ich bei der
Hochzeitsnacht Mäuschen spielen, um zu erfahren, ob die
Geschichten über Señor Jared stimmen. Es heißt, er wäre
bestückt wie ein Hengst. Ein Glück für Sie, was?« Kichernd
scheuchte sie die Braut, die sichtlich bleich geworden war,
durch den Flur.
    Carson, ihr Brautführer, wartete bereits am Fuß der Treppe. Unvermittelt bekam Lauren weiche Knie. Er redete begütigend auf sie ein, lächelte, tätschelte ihr den Arm und
führte sie in den festlich gestalteten Salon.
    Sie traten in den bogenförmig geschwungenen Eingang
und blickten auf mindestens fünfzig Gäste, woraufhin die
Unterhaltung jählings verebbte. Die ausgeborgte Kirchenorgel erfüllte den Raum mit ihren weichen, wehmütigen
Klängen.
    Außer Parker und Kurt Vandiver

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