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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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fünfjährige Anna, flüsterte ehrfürchtig: »Bist du
aber schön.«
Lauren lächelte und beugte sich zu der Kleinen hinunter:
»Du aber auch.«
»Kommt rein. Das Mittagessen ist fertig.« Gloria hakte
Lauren unter und schob sie ins Haus. Lauren stöhnte bei
jedem Schritt auf. Ihre Schenkel- und Gesäßmuskulatur
schmerzte höllisch.
Sie betraten einen großen Raum, der sich über die gesamte Hausbreite erstreckte. An einem Ende der Bruchsteinwand war ein mannshoher Kamin gemauert, am anderen
eine Essecke mit Tisch, Stühlen, Geschirrschrank und Anrichte eingerichtet. In dem großzügigen Wohnbereich standen mehrere gemütliche Sofas, Sessel und Kanapees, die
zum Verweilen einluden. Bunte Teppiche schmückten die
gefliesten Böden, Gemälde mit Szenen aus der texanischen
Geschichte die Wände. Prall gefüllte Bücherregale und ein
Schreibtisch ergänzten das Bild. Lauren fühlte sich auf Anhieb wohl.
Die beiden Türen in dem großen Raum führten bestimmt
zu den Fluren mit den Schlafzimmern, und die Tür neben
der Essecke, überlegte sie, zwangsläufig in die Küche. Gloria strahlte, als Lauren sie zu der geschmackvollen Einrichtung beglückwünschte. »Komm, ich zeige dir Jareds Zimmer. Ich hab dort extra noch sauber gemacht und aufgeräumt für euch, damit es ein bisschen wohnlicher wirkt. Du
kannst dir sicher vorstellen, wie es in einer Junggesellenhöhle gelegentlich aussieht.«
Lauren hatte keine Ahnung, was eine Junggesellenhöhle
war, geschweige denn, wie es darin aussehen mochte. Sie
wurde blass um die Nase, als Gloria von »Jareds Zimmer«
sprach.
Sie schlenderten durch den Flur, und Gloria öffnete die
Tür zu einem geräumigen Schlafzimmer mit großen Fenstern, die auf die sanften Anhöhen und den Fluss blickten.
Die Aussicht war traumhaft.
Die Möblierung bestand aus einer Kommode mit aufgesetztem Rasierspiegel, einem Polstersessel mit passendem
Sofa und einem Schrank, den Gloria schwungvoll öffnete.
Jareds Sachen hingen fein säuberlich auf einer Seite der
Kleiderstange.
Jareds Sachen.
Ein Doppelbett dominierte den Raum. Daneben standen
ein kleiner Tisch und eine Truhe.
»Den hab ich für dich aus dem Lagerschuppen geholt,
Lauren. Etwas anderes konnte ich auf die Schnelle nicht
finden.« Gloria deutete auf einen zierlichen Waschtisch mit
Waschschüssel und Wasserkrug. Das Spiegelglas war wellig
und ziemlich blind. »Pepe besorgt dir einen schöneren, sobald er wieder in die Stadt kommt. »Alles in Ordnung?«, erkundigte sie sich bestürzt, als Lauren betroffen schwieg.
»Nein!... Ich meine ja. Es ist alles wundervoll, Gloria. Du
hast dir viel Mühe gemacht, und ich weiß das zu schätzen,
aber ...« Sie brach ab, wusste nicht mehr weiter. Blickte hilflos zu ihrem Mann. Er und Rudy standen in der Tür. Jared
wirkte genauso verunsichert wie sie.
Rudy schlug lässig einen Fuß über den anderen und lehnte sich mit der Schulter gegen den Türrahmen. Mit einem
verschlagenen Grinsen meinte er zu Jared: »Gloria und ich
verschwinden jetzt, damit ihr euch frischmachen könnt.
Danach wird gegessen. Ihr habt sicher einen Mordshunger,
aber lasst euch ruhig Zeit.«
»Ich ... äh... wollte den Cowboys noch kurz Hallo sagen.
Ich wasch mich dann draußen im Hof an der Pumpe.« Jared
stürzte aus dem Zimmer. Gloria und Rudy sahen ihm verblüfft nach, Lauren fiel ein Stein vom Herzen.
Verdammt!, fluchte Jared, als er den Hof durchmaß. Sie
hatten hier viel zu wenig Platz, daran hatte er natürlich keinen Gedanken verschwendet. Rudy und seine Bagage belegten jedes Zimmer auf der Ranch mit Beschlag. Außer
seinem. Und er liebte sein Refugium und mochte es nur
ungern teilen. Andererseits konnte er von der romantisch
veranlagten Gloria nicht verlangen, dass sie seine Frau aus
seinem Zimmer aussperrte.
Noch nervenaufreibender war indes die Vorstellung, die
Nacht gemeinsam mit Lauren in einem Zimmer zu verbringen. Er hatte sich geschworen, sie nicht anzurühren. Aber
dazu hätte er blind, altersschwach und ein Mönch sein
müssen ...
Er musste eine Lösung finden. Und zwar schleunigst.
Als Lauren nach einer kurzen Weile den großen Raum
betrat, fiel ihr Blick auf eine kleine, zierliche Frau, die bereits am Esstisch saß. Ausnehmend apart und mexikanischer Herkunft, hielt sie sich kerzengerade, die Schultern
stolz gestrafft.
Ihr schwarzes Haar war von silbernen Fäden durchzogen
und im Nacken zu einem Knoten frisiert. Sie trug ein hochgeschlossenes, schwarzes Kleid, keinen Schmuck.

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