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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Brüder?«,
japste sie verwundert.
Gloria war nicht minder verblüfft. »Ja, sicher. Ich dachte,
du wüsstest längst, dass Rudy dein Schwager ist.« Merkwürdig, dass Jared seine Frau nicht darüber aufgeklärt hatte.
»Mrs. Mendez und ..«, flüsterte Lauren, krampfhaft bemüht, das Puzzle zusammenzubringen.
»Maria und Ben«, half Gloria ihr auf die Sprünge. Als sie
Laurens bestürztes Gesicht gewahrte, setzte sie mahnend
hinzu: »Verurteile sie nicht zu schnell. Die beiden haben
sich sehr geliebt. Maria und Ben haben hier fast vierzig Jahre lang glücklich zusammengelebt.«
»Aber ... aber Olivia war seine Frau«, protestierte Lauren
schwach. Ben hatte in Bigamie gelebt? Ihr Ben?
»Du hast Olivia kennen gelernt«, sagte Gloria. »Und du
weißt, was für eine Frau sie ist. Seit Ben sie aus New Orleans mitbrachte, hat sie ihm das Leben schwer gemacht.
Sie bestand darauf, in Coronado zu leben, und wollte mit
Keypoint nichts zu tun haben. Sie übernahm die Leitung
der Bank. Maria war die Tochter eines der ersten Vaqueros,
die Ben für seine Ranch anwarb. Es war Liebe auf den ersten Blick bei den beiden.«
Ja. Lauren konnte gut nachvollziehen, dass es so etwas
gab. Die sanfte, in sich ruhende Maria und der robuste,
elanvolle Ben. Sie hatten sich in ihren Wesenszügen ergänzt. Er hatte sie liebevoll umsorgt, und sie hatte ihm Akzeptanz und Verständnis entgegengebracht, etwas, was er
bei Olivia nicht fand. Und sie hatte ihm einen Sohn geschenkt. Glück. Was war daran schlimm? Noch vor wenigen
Wochen hätte Lauren eine solche Beziehung als skandalös
empfunden, aber jetzt war es irgendwie anders ... Wollte
dieses Land ihr jetzt auch noch ihre moralischen Überzeugungen nehmen?
»Bens Söhne verstehen sich blendend.« Gloria spähte aus
dem Fenster. Die beiden Brüder ritten eben gemeinsam
aus. »Rudy akzeptiert die Tatsache, dass er den Namen Lockett nicht tragen kann und nicht erbberechtigt ist. Ben
liebte ihn und bestimmte testamentarisch, dass die Söhne
von Rudolfo Mendez und die Söhne von Jared Lockett auf
der Keypoint-Ranch gleichberechtigte Partner sind.«
»Es ist traurig, nicht wahr?«, fuhr sie fort, als Lauren
schwieg. Sie beobachtete, wie die beiden Reiter am Horizont verschwanden. »Maria und Rudy konnten nicht mal zu
Bens Beerdigung gehen. Ein paar Tage vor seinem Tod war
Ben noch hier. Er erzählte von dir, Lauren, und versprach,
dass er dich bald mit herbringen würde. Das war die letzte
Nacht, die er mit Maria verbrachte. Ich hoffe für die beiden,
dass sie sich die ganze Nacht liebten. Immerhin war er über
einen Monat fort gewesen.« »Ganz ... ganz bestimmt.« Lauren errötete und senkte hastig den Kopf.
»Ach, ich rede zu viel von den alten Zeiten. Du bist sicher
müde. Was hältst du von einem kleinen Mittagsschlaf, hm?«
»Ein bisschen müde bin ich schon«, räumte Lauren ein.
»Ich bin froh, dass du mir das erzählt hast. Jetzt verstehe ich
einiges besser.« Glorias Züge wurden weicher. Sie neigte
sich vor und gab Lauren einen schnellen Kuss auf die Wange.
Lauren zog sich in Jareds Schlafzimmer zurück. Dass es
sein Zimmer war, ließ sich nicht übersehen. Ringsum lagen
seine Sachen verstreut. Seine Präsenz war fast körperlich
spürbar. Während sie sich langsam auszog, hatte sie das
Gefühl, er würde sie dabei beobachten.
Sie legte sich auf das Bett und stellte sich vor, Jared läge
neben ihr. Ihre Hand tastete über das kühle Laken. In diesem Bett hatte ihr Mann viele Nächte verbracht. Der Gedanke bescherte ihr ein heißes Kribbeln im Bauch. Sie
schloss die Lider und schlief auf der Stelle ein. Träumte,
dass topasfarbene Augen ihren Schlaf bewachten.
Kapitel 11
    Vor dem Abendessen nahm Lauren noch rasch ein Bad.
Gloria erklärte ihr, dass Ben vor Jahren eine Wasserleitung
von der Zisterne ins Haus verlegt habe, seitdem gebe es in
der Küche und den beiden Bädern fließendes Wasser. Allerdings kein warmes Wasser. Folglich stand jeweils in einer
Ecke der Badezimmer ein kleiner Kohleofen, auf dem ein
riesiger Kupferkessel heißes Wasser vorhielt.
    »Merk dir nur eins«, kicherte Gloria, »wenn du den Kessel
leerst, musst du ihn für den Nächsten wieder gefüllt auf den
Ofen setzen. Ach, und Jared bat mich, dir das hier zu geben.« Sie drückte Lauren einen braunen Tiegel in die Hand.
»Was ist das?«, wollte Lauren wissen.
»Heilsalbe«, antwortete Gloria belustigt.
    Pepe hatte das Gepäck bereits in das Schlafzimmer gebracht. Ihre Taschen

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