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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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leidenschaftlich, als
wäre es sein letzter Kuss auf Erden. Labte sich an ihrem süßen Nektar. Schließlich lösten sie sich voneinander. Schlugen betreten die Augen nieder.
    »Willst du nicht noch ein bisschen hierbleiben?«, fragte sie
mit aufgewühlter Stimme. Sie nahm ihm den Hut ab und
drückte ihn hastig an ihren Busen. »Möchtest du etwas
trinken?«
»N...nein danke, Lauren. Ich ... ich hab keinen Durst.«
»Soll ich dir etwas vorspielen? Immerhin hast du mir dieses wundervolle Klavier geschenkt.«
    »Ich hab es schon von draußen gehört. Du ... du spielst
sehr gut.«
»Komm, setz dich doch und entspann dich ein bisschen.«
Sie nahm erneut auf dem Klavierschemel Platz.
Er setzte sich in seinen staubigen Sachen vorsichtig auf
die Kante der Couch. Empfand sich selbst als linkisch und
unbeholfen. Teufel noch, was war bloß auf einmal in ihn gefahren? Sie spielte mehrere Stücke, und er beobachtete fasziniert ihre Hände, die über die Elfenbeintasten schwebten.
Sie saß kerzengerade, mit leicht geneigtem Kopf, einzelne
schwarze Löckchen hatten sich aus ihrem Chignon gelöst
und ringelten sich in ihrem Nacken.
Plötzlich hatte er einen Riesenkloß im Hals. Er schluckte
schwer. Wenn er nicht augenblicklich verschwand, machte
er sich noch lächerlich. Er stand abrupt auf und sagte: »Du
spielst wunderschön, Lauren. Aber ich muss jetzt nach
oben. Mich waschen und so.« Er stürmte aus dem Zimmer.
Laurens Finger verharrten sekundenlang auf den Tasten.
Nachdenklich begann sie weiterzuspielen. Die Musik begleitete Jared hinauf in sein Zimmer.
    Da das Wetter in Texas äußerst unbeständig war, hatten
alle befürchtet, dass der 15. Dezember buchstäblich ins
Wasser fallen könnte. Gottlob war es ein kühler, trockener
Tag, wie gemacht für die geplanten Aktivitäten. Es war Carson Wells nur zu gönnen, dachte Lauren, schließlich hatte
er herausragendes Engagement gezeigt, damit die Feierlichkeiten für die Grundsteinlegung ein voller Erfolg wurden.
    Vor ihrem Aufbruch nahmen sie im Esszimmer ein großes
Frühstück ein. Jared sah umwerfend männlich aus. Er trug
ein weiß gestärktes Oberhemd unter einer butterweichen
karamellfarbenen Lederweste und darüber ein schwarzes
Jackett. Die schwarzen Reithosen steckten in hohen
schwarzen Stiefeln. Sein frisch gebürsteter schwarzer Hut
hing an der Garderobe. Olivia murrte, weil er sich zur Feier
des Tages nicht mehr in Schale geworfen hatte. Er ignorierte sie.
    Lauren hatte sich für ein weinrotes Wollkostüm mit cremefarbener Spitzenbluse entschieden. Die hohe Taille des
Rocks endete knapp unter ihrem Busen. Jared, der den
Blick nicht von ihren Brüsten reißen konnte, wünschte sich,
sie hätte auf das kurze Jäckchen verzichtet.
    Carson klapperte nervös mit Geschirr und Besteck, bis
Olivia ihn anfauchte, dass er sie rasend mache. Woraufhin
er sich überschwänglich entschuldigte und sich bemüht
kontrollierte.
    Lauren steckte ihren Hut auf dem Kopf fest, streifte ihre
Handschuhe über. Sie nahmen zusätzliche Mäntel und Decken mit für den Fall, dass es stürmen könnte. Rosa bestand
darauf, dass sie einen gefüllten Picknickkorb und Getränke
einpackten. Dann ging es endlich los.
    Carson setzte sich zu Lauren und Olivia in den Wagen, Jared sprang geschmeidig auf Charger, den Pepe am Morgen
frisch gestriegelt hatte.
»Wieso fährst du nicht mit uns, Jared?«
»Damit Charger den ganzen Spaß verpasst? Nein, danke,
Mutter.«
    Lauren fing seinen Blick auf und erriet seine Motive. Er
wollte allen demonstrieren, dass er genau wie Ben vornehmlich und mit Begeisterung Rancher war - ungeachtet der
neu angebahnten Geschäftsbeziehungen.
    Pepe lenkte ihre Kutsche durch ein Gewirr von Menschen
- niemand mochte sich das große Ereignis entgehen lassen.
Alle machten der prominenten Familie Platz, die den
Traum von einer Eisenbahnlinie in die Realität umsetzen
wollte.
    Die junge Mrs. Lockett war sich gewärtig, dass man sie
neugierig musterte. Mit selbstbewusst gerecktem Kopf
reichte sie Jared ihre Hand und ließ sich von ihm aus dem
schmucken Gefährt helfen. Er geleitete sie zu Carson und
Olivia, die sich zu den Honoratioren der Stadt gesellt hatten. Der Bürgermeister von Coronado war da, ein Landgerichtsrat, der Bezirksabgeordnete, mehrere Geistliche sowie
die Vandivers.
    Während der Ansprache des Bürgermeisters hielt Jared
weiterhin ihre Hand und ließ sie erst los, als man ihn zu
dem obligatorischen Spatenstich

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