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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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aufforderte.
    Es erfüllte Lauren mit Stolz, dass sie die Frau an seiner
Seite war. Er spielte seine Rolle gut, das musste sie schweren Herzens einräumen. Zumal ihm bewusst war, dass die
Bewohner von Austin den großen Sohn der Stadt und seine
junge Frau mit Argusaugen beobachteten. Er behandelte sie
mit ausgesuchter Höflichkeit; wenn er sie anschaute, dann
lag eine bis dahin unbekannte Fürsorglichkeit in seinen
goldbraunen Augen. Als er seine Hand unter ihren Arm
schob und sein Ellbogen sich an ihre Brust schmiegte, unterdrückte sie ein zartes Seufzen. Er musterte sie kurz, zog
den Arm aber nicht weg.
    Sie schoben sich mit der Menschenmenge in den Park
und bestiegen als Ehrengäste die dort errichtete Tribüne.
Der Abgeordnete stellte Parker Vandiver vor, der eine wortreiche Rede über die Vorzüge ihres Vorhabens hielt.
    »Diese Eisenbahnanbindung wird Coronado den Weg in
die Zukunft ebnen. Wir sind stolz darauf, dass wir unseren
Teil dazu beitragen dürfen. Wir wollen, dass Sie Ihr Potenzial erkennen, und werden mit Ihnen Wachstum, Fortschritt, kurzum einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung erleben. Und wir freuen uns, an Ihren Erfolgen
teilhaben zu können.« Seine Ansprache wurde mit stürmischem Beifall aufgenommen, der eine oder andere feixte
ungläubig.
    »Mr. Ben Lockett, der leider nicht mehr in unserer Mitte
weilt, hätte dieses Fest bestimmt gern mit uns begangen. Er
kämpfte viele Jahre lang dafür, dass diese Gemeinde endlich ihre Eisenbahnanbindung bekommt.«
    Lauren riskierte einen raschen Seitenblick zu Jared und
bemerkte seine versteinerte Miene. Hoffentlich ging das
gut, flehte sie im Stillen.
    »Ben Lockett wäre stolz gewesen, wenn er heute hier stehen und die Früchte seiner Arbeit bewundern könnte. Wir
sind untröstlich über den Verlust dieses großen Mannes und
bedanken uns bei seiner Witwe und seinem Sohn, die dieses
Vorhaben konsequent unterstützen.«
    Brandender Applaus für Ben Lockett und seine Familie
schloss sich an.
Im Anschluss an seine aufgeblasene Rede nahm Parker
Vandiver seinen Platz ein. Der Bürgermeister erteilte Jared
das Wort, der höflich ablehnte. Die Umstehenden waren
zwar enttäuscht, einige konnten sich jedoch daran erinnern,
dass er bei seiner Auszeichnung zum Kriegshelden ebenfalls verzichtet hatte. Aus pietätvoller Rücksichtnahme für
die Unglücklichen, die nicht heimgekehrt waren. Seine Absage wurde mit zustimmendem Gemurmel und verständnisvollem Nicken quittiert. Auch wenn seine wilden Eskapaden immer wieder Anlass zur Besorgnis gegeben hatten,
so konnte doch jeder, der Augen im Kopf hatte, sehen, dass
er inzwischen mit einer echten Lady verheiratet war, die er
geradezu anbetete. Die Ehe hatte ganz ohne Zweifel einen
anderen Menschen aus ihm gemacht.
Gottlob war die Menge auf Jared und Lauren konzentriert,
denn Olivias gereizte Miene hätte den einen oder anderen
bestimmt stutzig gemacht. Sie schäumte innerlich vor Wut,
dass ihr Sohn nicht öffentlich für die Vandivers und das Eisenbahnprojekt eintrat.
Nach dem offiziellen Teil begann das Fest. Fässer mit
eisgekühltem Bier wurden angeschlagen, Pferderennen fanden statt, die Musikgruppe gab ihr kleines Repertoire zum
Besten.
Während Jared Lauren von der Tribüne half, kam ein Junge zu ihm gerannt. Sein sommersprossiges Gesicht war erhitzt, flammend rote Haare standen ihm in wild zerzausten
Büscheln vom Kopf ab.
»Jared, Jared, gleich findet ein Wettschießen statt. Ich soll
dich holen. Los, komm. Man wartet schon auf dich.«
Jared grinste den aufgekratzten Jungen an. »Lauren, ich
darf dich mit Billy Holt bekannt machen. Billy, das ist Mrs.
Lockett.« Der Junge nickte artig. »Ein Wettschießen, sagst
du? Und wieso soll ich da mitmachen, Billy?«
»Ach, Hölle und Verdammnis! Du weißt genau ...« Er
merkte, dass er geflucht hatte, und wurde knallrot im Gesicht. »Oh, verzeihen Sie, Missis Lockett«, stammelte er.
»Teufel noch, Jared, du bist der verdammt beste Schütze
hier in der Gegend. Es wär doch kein richtiges Wettschie
ßen, wenn du nicht dran teilnimmst.« In seiner Aufregung
gingen ihm die anderen Kraftausdrücke unbedacht über die
Lippen.
»Lauren, was meinst du? Möchtest du dir ein Wettschießen ansehen?«
Sie strahlte ihren Mann an. »Klingt verlockend. Zudem ist
die Enttäuschung groß, wenn du kneifst.«
»Ich mach nur mit, wenn du zuschaust.«
Bill hüpfte nervös von einem Fuß auf den anderen. »Bitte,
Missis Lockett, ja?«
»Ja!

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