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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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seinem Fenster aus verfolgte er, wie sie auf das Gartentor
zuschritt. Sie trug einen Morgenmantel, das lange Haar
umschmeichelte ihre Taille. Sie rieb sich bibbernd die Arme
gegen die ungemütliche Novemberkälte.
Dieses Biest, dachte er abschätzig. Sie hatte es glänzend
eingefädelt mit Kurt Vandiver, diesem ... diesem unsäglichen Dumpfbeutel. Er hatte sich nicht getäuscht: Sie war
eine raffinierte kleine Schlampe, eiskalt und berechnend
und nur auf ihren Vorteil bedacht.
Kann mir doch letztlich egal sein, fluchte er. Es war ihm
aber nicht egal. Und das war das Problem. Es nagte jedes
Mal an ihm, wenn dieser Bastard Vandiver um Lauren herumscharwenzelte.
Der Mondschein zauberte silbrige Reflexe auf ihr Haar.
Als sie sich über das Törchen lehnte, fielen ihr einzelne lockige Strähnen ins Gesicht. Der weich fließende Stoff des
Negligés umschmeichelte ihre reizvolle Kehrseite. Jared rief
sich ins Gedächtnis, wie sie leicht bekleidet ausgesehen hatte. Eine höchst erregende Vorstellung. Er kippte den restlichen Whiskey in einem Zug hinunter.
Wenn er schon zu einer Scheinehefrau verdonnert war,
konnte sie dann nicht wenigstens eine grottenhässliche Vogelscheuche sein? Warum ausgerechnet die hinreißende,
süße Lauren?
Sein sexueller Appetit war stadtbekannt. Die Weiber rissen
sich um ihn. Er war ein feuriger Liebhaber mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt. Verrückterweise liebten sie ihn genau deswegen.
Bei seinem letzten Aufenthalt in Austin hatte er eigentümlicherweise nicht die geringste Lust verspürt, auf Beutezug
zu gehen.
Fortwährend war ihm Lauren im Kopf herumgespukt. Er
sehnte sich nach ihr, malte sich in seiner Fantasie ein Bild
von ihrer nackten Schönheit.
Wütend über sein Mönchsdasein, hatte er sich irgendwann dazu aufgerafft, den exklusivsten »Club« der Stadt
aufzusuchen. Und war stürmisch begrüßt worden. Alle hatten sie ihn vermisst. Sollte die Ehe Jared Lockett etwa
nachhaltig verändert haben?, kicherten die leichten Mädchen.
Er trank Whiskey. Er spielte Karten. Aber als er sich zu
vorgerückter Stunde eine aussuchen und mit ihr nach oben
verschwinden sollte, hatte der Spaß für ihn aufgehört.
Um Objektivität bemüht, begutachtete er die käuflichen
Damen, die sich provozierend vor ihm aufbauten. Die eine
war ihm zu dick, bei der anderen gefielen ihm die kupferrot
gefärbten Haare nicht, die dritte war ihm zu aufdringlich ...
an jeder hatte er irgendetwas auszusetzen.
Schließlich hatte er sich unter einem halbherzigen Vorwand verabschiedet und war unverrichteter Dinge in sein
Hotelzimmer zurückgekehrt. Allein in seinem Bett, hatte er
den hartnäckigen Druck zwischen seinen Schenkeln nicht
mehr ausgehalten und zu der Methode aus frühen Jugendtagen gegriffen.
Nachher, während er allmählich in den Schlaf geglitten
war, war er der festen Überzeugung gewesen, dass er beim
Höhepunkt rein zufällig ihren Namen ins Kissen gestöhnt
hatte.
Ich sollte noch ausgehen und mir die Nacht mit ein paar
scharfen Dirnen versüßen. Nein, er wollte keine andere,
entschied er. Ich muss mich wie ein frischgebackener Ehemann verhalten und meine eigene Frau verführen.
Lauren schlenderte eben zurück zum Haus. Weshalb auch
nicht?, sann er. Sie ist schließlich meine Braut, oder? Sie
flirtet mit den Vaqueros, mit Kurt Vandiver und sonst wem,
wenn ich gerade nicht in der Nähe bin.
Also, warum nicht?
Er stürzte noch einen kräftigen Schluck Whiskey hinunter
und torkelte in die Halle.
Ihre Kopfschmerzen waren lediglich ein Vorwand gewesen. Lauren hatte sich kreuzunglücklich gefühlt und sich
deshalb in ihr Zimmer zurückgezogen. Sie warf sich auf das
Bett und weinte vor Ärger und Entrüstung. Es half alles
nichts. Irgendwann versiegten die Tränen, und sie wälzte
sich von trockenen Schluchzern geschüttelt auf dem Laken.
Elena hatte geklopft und gefragt, ob sie ihr irgendwie helfen könne. Lauren schickte sie jedoch weg und versicherte
ihr, es gehe ihr schon wieder besser. Sie sei übermüdet und
wolle schlafen.
Sie hörte, wie Jared die Treppe heraufkam und in sein
Zimmer ging. Als es still im Haus wurde, zog sie ihr
Nachthemd an und legte sich wieder ins Bett. An Schlaf war
jedoch nicht zu denken. Sobald sie die Lider zuklappte, hatte sie Jareds verärgerte Miene vor Augen, in die sich tiefe
Verachtung mischte. Und das, obwohl er sie neulich zärtlich
geküsst hatte? Sie schüttelte verständnislos den Kopf. Dieser Mann war und blieb ihr ein Rätsel.
Um

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